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Kirschblüte an Nikolaus

„Das ist wirklich außergewöhnlich“, staunt Karl Pröbstle, als er die Blüten des Zierkirschenbaums an der Amselstraße betrachtet. „Eigentlich blüht die Zierkirsche im Mai.“ Pröbstle war jahrzehntelang für die städtischen Grünanlagen zuständig und kennt die Schramberger Flora bestens.

Keine Blätter mehr, aber Blüten am ganzen Baum. Foto: him

Die „Nikolausblüte“ der Kirsche erklärt sich der frühere Umweltbeauftragte der Stadt mit der langen Trockenperiode im Sommer: „Den Stillstand im Wachstum interpretiert die Pflanze als Ruhephase.“ Mit der langen Feuchtperiode in den vergangenen Wochen und einigen sonnigeren Tagen sei dann wohl der Neustart mit den Blüten angeregt worden.

Lange werde der bezaubernde Zustand aber nicht anhalten: „Ein Nachtfrost mit minus drei Grad – und die Blüten sind erfroren.“

Auch andere Pflanzen blühen ungewöhnlich spät

Unmittelbar neben der Zierkirsche hat ein anderer Zierbaum ebenfalls neu ausgetrieben. Kätzchen hängen an den Zweigen.

Auch Weidenkätzchen gibts an Nikolaus. Fotos: him

Auch in seinem Garten seien einzelne Rhododendronblüten in den letzten Tagen aufgegangen, berichtet Pröbstle. Auch bei Ringelblumen habe er die späte Blüte an Beeten bei der H.A.U. beobachtet. „Vielleicht blüht die eine oder andere Zierkirsche auch in der Marktstraße, wenn sie genügend Sonne abbekommt“, meint Pröbstle.

Wenn die Bäume zu so ungewöhnlicher Zeit blühen, dann könne das dem Gehölz schaden, weil glykolhaltige Säfte dann nicht ausreichend eingelagert werden. „Solche Zweige können dann erfrieren.“ Wenn die Zweige aber den Winter überstehen, dann werden die Zierkirschen auch im kommenden Mai blühen, ist Pröbstle überzeugt.

 

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