SCHRAMBERG – Nach einer ausführlichen Diskussion zu den Umbaukosten im Verwaltungsausschuss hat sich nun auch der Gemeinderat mit dem geplanten Umbau der Kirchplatzschule in eine Kindertagesstätte befasst. Weil der Kindergarten Eckenhof und die kirchlichen Kindergärten nicht ausreichen, hatte der Gemeinderat den Umbau vor einem Jahr beschlossen.
Zwei Kindergarten- und eine Krippengruppe sollen dort Platz finden. Fachbereichsleiter Rudolf Mager hatte im Verwaltungsausschuss (VA) berichtet, man sei jetzt bei einer Kostenberechnung von 1,4 Millionen Euro, etwas weniger als vor einem Jahr grob geschätzt. Udo Neudeck (Freie Liste) fand im VA zwar, die Planung sei „in Ordnung“. Er kritisierte aber die seiner Ansicht nach zu hohen Kosten: „Das war eine funktionierende Grundschule und der Umbau soll jetzt 1,4 Millionen Euro kosten?“ Insbesondere wollte Neudeck wissen, weshalb neue Fenster eingebaut werden sollen.
Neue Fenster sparen Wärme
Im Gemeinderat hat der Leiter der Abteilung Hochbau Andreas Krause erläutert, dass man bisher die Kosten auf Grundlage eines Referenzgebäudes ermittelt habe. Die Fenster an der Kirchplatzschule seien in den späten 80er oder frühen 90er Jahren ausgetauscht worden. Sie weisen einen Wärmedämmdurchgangswert von etwa 2,8 auf. Das sei „recht hoch“, so Krause.
Moderne dreifach verglaste Fenster hätten einen Wert von 0,6. Der Austausch führe zu erheblichen Wärmeeinsparungen. Die alten Fenster strahlten auch Kälte in den Raum ab. Auch sei das Gebäude denkmalgeschützt. Man könne sonst keine Energiesparmaßnahmen an der Fassade vornehmen. Krause kündigte an, die Verwaltung und der Rat könnten weiter über Einsparungen nachdenken, sobald eine Kostenberechnung vorliegt.
Viel Zustimmung
Für die CDU-Fraktion erklärte Clemens Maurer, seine Fraktion werde zustimmen. „Wir haben drauf gewartet und wollen möglichst schnell die alte Schule als Kita zur Verfügung haben.“ Neudeck fand die Pläne immer noch zu teuer. Er hielt es für unsinnig, die Mauern nicht zu dämmen, aber die Fenster auszutauschen.
Bernd Richter (ÖDP) fragte, ob ein Aufzug unbedingt sein müsse. Krause erläuterte, dass erst noch geprüft werden müsse, ob überhaupt ein Aufzug eingebaut werden kann. Tanja Witkowski (SPD/Buntspecht) sprach von einer guten Nachnutzung der Schule. Der Rat habe sich bewusst für das Projekt entschieden.
Akrtive Bürger: Statt am Kirchplatz auf der Heuwies
Jürgen Reuter (Aktiver Bürger) erläuterte seien Antrag, „den Umbau der Kirchplatzschule zu hinterfragen und den Bau der Betreuungseinrichtung Heuwies vorzuziehen“. Weil das Außengelände an der Kirchplatzschule nicht unmittelbar neben dem Gebäude liege, müsse wohl eine weitere Toilette beim Spielgelände gebaut werden, fürchtete er. Abteilungsleiterin Kerstin Fleig verwies auf eine ähnliche Situation bei Kindergarten Regenbogen in Tennenbronn. Da funktioniere es auch ohne zusätzliche Toilette.
Fachbereichsleiter Mager sprach davon, dass die Nutzung des denkmalgeschützten Gebäudes sehr wirtschaftlich sei. Ein vergleichbarer Kindergarten als Neubau würde 3,5 Millionen Euro kosten. Einen Kindergarten im Gebiet Schießacker zu errichten sei sicher vernünftig, „aber erst, wenn wir dort so weit sind“.
Maurer nannte den Antrag der „Aktiven Bürger“ unpräzise: „Was heißt ‚hinterfragen‘?“ Er sei wenig sachgerecht. Beim Schießacker gebe es noch keinerlei Baurecht. Die Kosten betrügen das Dreifache „und wir haben ein Gebäude, das leer steht.“ Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr ergänzte: „Wir haben jetzt den Platzbedarf.“ Die Abstimmung endete denn auch mit drei Ja der „aktiven Bürger“, alle anderen Ratsmitglieder stimmten mit nein.
Mit deutlicher Mehrheit beschloss der Rat schließlich, den Plan der Verwaltung umzusetzen und die Kirchplatzschule in einen Kindergarten umzubauen.