Samstag kurz vor 11 Uhr. Es ist Spiel- und Sporttag des Schramberger Kinderfonds und des JUKS. Unten drängeln sich schon Kinder, Mütter und Väter in der Karl-Diehl-Halle. Oben auf der Empore haben sich eine Reihe Gäste zusammengefunden. Sie wollen den Wechsel an der Spitze des Schramberger Kinderfonds ein wenig feiern. Dorothee Golm gibt das Amt der Vorsitzenden an Nicole Fischer weiter.
Schramberg. Gekommen sind Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr, der Schirmherr des Fonds und frühere OB Herbert O. Zinell, Stadtrat Mirko Witkowski, Fachbereichsleiterin Susanne Gwosch, Pfarrerin Martina Schlagenhauf und zahlreiche Freunde und Begleiterinnen der vergangenen Jahre.
Initiative von Krystyna Saurer
In ihrer Begrüßung berichtet Golm von den Anfängen des Kinderfonds, der auf eine Idee der damaligen JUKS-Chefin Krystyna Saurer zurückging. Diese habe um 2007 „erkannt, dass es hier bei uns in Schramberg Familie gab, die entsprechenden Hilfebedarf hatten“.
Im Jahr 2008 schloss die katholische Gesamtkirchengemeinde eine Kooperationsvereinbarung mit damals neun Partnern. Das Ziel damals wie heute, „Kinder aus Familien mit Hilfebedarf zu unterstützen, damit sie nicht schon im Kindesalter ausgegrenzt werden“. Und das ohne großen bürokratischen Aufwand. Der Kinderfonds helfe bei den Mahlzeiten, bei Sachmitteln, der Betreuung, mit patenschaftlicher Begleitung oder unterstütze die kulturelle Teilhabe.
Unbürokratische Hilfe
Sie sei vor kurzem gefragt, worden, ob es den Kinderfonds überhaupt noch brauche und habe mit einem klaren „Ja“ geantwortet, so Golm. Alljährlich fördere der Fonds Familien mit etwa 22.000 Euro „für Mittagessen, Ganztagsbetreuung, Nachhilfe, Musikunterricht, Sprachförderung, Ausflüge, Kindergartengebühren, Weihnachtslichtle-Aktion und die Schulranzenaktion der Caritas“, zählt Golm auf.
Nach wie vor erhalte der Fonds zahlreiche kleine und mittlerweile auch große Spenden, für die sie sich bedanken möchte. Dank sagt Golm auch ihrem Ehemann, dem Team des JUKS, den Mitgliedern des Lenkungskreises und ihrer Nachfolgerin Nicole Fischer.
Oberbürgermeisterin Eisenlohr würdigt Golm
Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr ihrerseits dankt Golm für elfeinhalb Jahre Vorsitzendentätigkeit. Sie habe das Amt von Margurita Huber übernommen und mit „viel Engagement“ ausgeübt und „ihr Team immer wieder motiviert“.
Der Kinderfonds und Golm hätten die Kinderarmt in unserer Gesellschaft immer wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gebracht und Präsenz in der Stad gezeigt. Eisenlohr erinnert an die Flüchtlingswelle 2015 und dann 2022, nach Ausbruch des russischen Angriffs auf die Ukraine, als der Kinderfonds mit Kursen zur Sprachförderung geholfen habe und weiterhelfe.
Mit symbolischen Geschenken bedankte sich die Stadt bei Golm. So gab es einen städtischen Regenschirm, der zeige, „dass der Kinderfond kein Kind im Regen stehen lässt“.
Der Lenkungskreis habe Nicole Fischer zur Nachfolgerin gewählt. Die Betreiberin des Café Bohne habe selbst Kinder und auch sonst viel Erfahrung mit Kindern. Eisenlohr wünschte ihr einen guten Start.
Arbeit des Kinderfonds bleibt wichtig
Auch Fischer dankte zunächst Dorothee Golm. Diese sei, „seit ich mich erinnern kann an sozialen und kirchlichen Initiativen beteiligt“. Sie singe in etlichen Chören, sei im Frauenbeirat aktiv. „Mit Leidenschaft und Herzblut hast Du Dich für die Kinder eingesetzt“, hob Fischer hervor. Das besondere beim Kinderfonds sei die unbürokratische Hilfe auf Vertrauensbasis.
Als Golm sie zu Beginn des Jahres angesprochen habe, sei sie zunächst erschrocken. Dann habe sie aber schnell erkannt, dass sie diese Aufgabe gern übernehmen möchte, weil sie die Arbeit des Kinderfonds wichtig finde.
Sie wolle ihre Rede nun schnell beenden, denn “die Kinder scharren schon mit den Hufen“ – und so eröffnete sie den vierten Spiel- und Sporttag des Kinderfonds.
OBin Eisenlohr bedachte Fischer auch mit einem Blumenstrauß – und Kinder und Eltern stürmten in die Halle.
Kinderfonds
Derzeit hat der Fonds etwa 15 Kinder in der regelmäßigen Förderung. Das sind Kinder die die Einrichtungen Treff 12 oder Doppelpunkt besuchen. Hinzu kommen noch die Kinder, die in der Sprachförderung an der Peter-Meyer-Schule und in der Berneckschule sind. Hier fördert der Fonds nicht die Kinder, sondern die ehrenamtlichen Lehrkräfte. Außerdem übernimmt der Fonds bei etwa einem halben Dutzend Kinder die Kursgebühren an der Musikschule. Hinzu kommen Zuschüsse zu Ausflügen, beim Mensaessen oder bei Lernmitteln.