Vor der Sommerpause hatte der Gemeinderat beschlossen, die Kindertagesstätten und Schulen sollten 30 mobile Luftreinigungsgeräte erhalten. Schlecht zu belüftende Räume wollte der Rat damit ausstatten, damit nach den Sommerferien der Unterricht trotz Corona möglichst problemlos anlaufen kann. „Der Einkauf ist gelungen“, so Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr bei einem Pressetermin in der Kindertagesstätte Eckenhof.
Es sei gar nicht so einfach gewesen, denn die Nachfrage nach diesen Geräten sei hoch. In einer „fächerübergreifenden Anstrengung“ habe die Verwaltung die Bestellung und den Förderantrag noch vor der Sommerpause auf den Weg gebracht. Eisenlohr wies darauf hin, dass die neuen Geräte die Luft zwar filtern, frischer Sauerstoff aber weiter durch das Öffnen von Fenstern herein gelassen werden müsse.
Der Rat habe 30 Geräte für die 30 schlecht belüftbaren Räume in Schulen und Kitas beschlossen. „Wir wollten nicht in blinden Aktionismus verfallen und hunderte Geräte kaufen“, so Eisenlohr, “sondern nur da welche aufstellen, wo es wirklich nötig ist.“ Die Geräte kosten zusammen 43.000 Euro, das Land fördert den Kauf mit einem 50-Prozent-Zuschuss.
Erst sehr spät habe die Landesregierung definiert, was „schlecht belüftbar“ bedeute, so Fachbereichsleiterin Susanne Gwosch: „Klassenzimmer mit Kippfenstern zählen beispielsweise nicht dazu.“ Es habe sehr viele Angebote gegeben, so Gwosch. Darunter seien aber auch etliche fachfremde Anbieter gewesen. Die Stadt brauche aber einen Händler, der dann auch die Wartung übernehme.
Sehr leise
In der Kita Eckenhof stehen nun Lüfter von Kärcher im Eingangsbereich, in einem „Forscherraum“, der nur über Oberlichter verfüge, und in einem Schlafraum der Krippe. Der große Vorteil für Sabrina Stoll, der Leiterin der Kindertagesstätte: „Man hört das Gerät fast nicht.“
Neben der Kita Eckenhof haben auch der Don-Bosco-Kindergarten und der Kindergarten Seilerwegle solche mobilen Geräte erhalten. Bei den Schulen hat die Stadt einige Räume des Gymnasiums, der Grund- und Werkrealschule Sulgen und an der Berneckschule damit ausgestattet. Die Geräte würden nur während der Öffnungszeiten eingeschaltet. „Abends und wenn der Raum nicht genutzt wird, wird ausgeschaltet“, versichert Stoll.
Lüfter auch im Ratssaal
Auch im Großen Sitzungssaal des Rathauses steht seit kurzem ein solches Lüftungsgerät. Das habe die IT-Abteilung vor einiger Zeit für Testzwecke angeschafft, berichtet OB Eisenlohr auf Nachfrage der NRWZ. Sie habe gesagt, man sollte das Gerät doch auch nutzen. Deshalb stehe es nun im Sitzungssaal.
Ein weiteres, Ufo-artiges Teil im Sitzungssaal mit blauschimmerndem Licht hat allerdings nichts mit der Raumluft zu tun: Laut Susanne Gorgs-Mager, der Sprecherin der Stadt ist „das ‚Ufo‘ ein WLan Access Point für besseres Internet im Sitzungssaal“.
Der Grund sei die Umstellung auf Session beziehungsweise Mandatos. Dabei handelt es sich um Programme für das digitale Sitzungsmanagement, um künftig im Ratssaal papierlos arbeiten zu können.