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    Premiere im Bärensaal in Schramberg

    „Junghans – Das Musical“ feiert großen Erfolg

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    Der Bärensaal hat am Freitagabend eine außergewöhnliche Premiere erlebt: Ein eigens für Schramberg geschriebenes Musical, zwei Schramberger Familien im Mittelpunkt, komponiert von einem Schramberger, und gespielt von einer großen Schar von Schrambergerinnen und Schrambergern: „Junghans- Das Musical.“

    Schramberg (him/rem). „Wahnsinn!“ – „Tolle Leistung!“ – „War das schön.“ So lauteten einige Aussagen der Besucherinnen und Besucher nach dreieinhalb Stunden Musik, Tanz und Spiel. Mit „Standing Ovations“ und minutenlangem Beifall belohnten die etwa 500 Gäste die Akteure auf, vor und hinter der Bühne.

    Die Geschichte erzählt den Aufstieg der Uhrenfabrik Gebrüder Junghans seit dem Tod ihres Gründers Erhard Junghans des Älteren 1870 bis zum Weltmarktführer um 1900. Es ist auch die Geschichte seiner Witwe Luise und der Geschwister Erhard, Arthur und Frida, des Zwists der Brüder untereinander und der erbitterten Fehde mit ihrem Schwager Paul Landenberger. Im Zentrum aber stehen Arthur Junghans und sein Erfindertum.

    Schauspiel als Vorlage

    Das Musical beruht zu großen Teilen auf dem Theaterstück „Die Unruh des Herrn Junghans“, das Lars Bornschein und Roland Eisele für die Theaterwerkstatt geschrieben und mit dieser im vergangenen Herbst aufgeführt hatten.

    Für das Musical haben die beiden lange Textpassagen in Lieder umgeschrieben. „Beim Dichten und Reimen flogen die Ideen nur so hin und her“, erzählen sie. Ein paar Flaschen Wein hätten dabei geholfen… Außerdem erfanden sie neue Szenen, um die für Musicals typischen Chöre und Tanzeinlagen zu ermöglichen.

    So begleiteten die Formationstänzer des Tanzstudios Dierstein den Heiratsantrag von Paul Landenberger mit einem schmissigen Walzer. Übermütig ärgerten „Dienstmädchen“ vom Tanzzentrum Arabesque die „Diener“ der Unternehmerfamilie. Urkomisch auch die Chöre vom Frohsinn und katholischer Kirchengemeinde bei der Akkordarbeit in der Uhrenfabrik.

    Musik im Operettenstil

    Kirchenmusikdirektor Rudi Schäfer erinnerte sich daran, dass er in seinen Schramberger Anfangsjahren den „singenden Stadtrat“ Siegfried Moosmann bei dessen Auftritten mit Operetten-Melodien begleitet hatte. Er schuf daraufhin die von Meinrad Löffler gewünschte Musik im Operettenstil.

    Dabei flocht er auch immer wieder bekannte Musical-Melodien ein. Aus der Westside-Story klang beispielsweise „I want to be in America“ an, als Luise ihrem Sohn Arthur eine Schiffsfahrkarte nach Amerika überreicht.

    Auch baute Schäfer mit Frank Scheuerle einen bekannten Mandolinenspieler in seine Instrumentierung ein – und würdigte damit auch das Instrument des Jahres 2023 – eben die Mandoline.

    Netzwerke machens möglich

    Löffler wiederum hatte als Leiter der Schramberger Musikschule schon an mehreren Musicalaufführungen der Musikschule nicht nur den Taktstock geführt. Er hatte schon länger die Idee eines Schramberg-spezifischen Musicals. Da sei „die Unruh des Herrn Junghans“ die Initialzündung gewesen. Dank großartiger Netzwerke in Schramberg sei das Musical dann zustande gekommen.

    Für den Vorsitzenden der Musikschule, Thomas Herzog zeigt das Musical, dass die Musikschule „ein Ankerpunkt in der Musiklandschaft in unserer Region“ ist. Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr „erfüllt es mit Stolz, dass das Werk allein auf Initiative von und mit Schrambergern“ entstanden ist.

    Bei der Premiere am Freitagabend zeigten alle Akteurinnen und Akteure, dass sich die monatelange Probenarbeit gelohnt hat.

    Herausragende Sängerinnen und Sänger

    Steffi Flaig als Luise Junghans-Tobler war nicht nur gesanglich, sondern auch schauspielerisch großartig. Den Druck, den ihr verstorbener Ehemann auf sie über den Tod hinaus ausübte, hat sie überzeugend zum Ausdruck gebracht.

    Steffi Flaig. Foto: him

    Außergewöhnlich auch die Leistung von Dominik Dieterle in der Hauptrolle, der praktisch ununterbrochen auf der Bühne agierte. Als junger Arthur abenteuerlustig, nach Amerika voll Tatendrang und Selbstbewusstsein. Und schließlich als Unternehmer und Erfinder vom Erfolg besessen.

    Den eher den angenehmen Dingen zugetanen Erhard Junghans II hat Anselm Pfaff mit großer Überzeugungskraft dargestellt. Köstlich die Saufszene mit seinem Bruder Arthur, als die Firma wie die beiden Trunkenbolde am Boden ist. „Trink, trink, Brüderlein trink…“

    Anselm Pfaff. Foto: him

    Tobias Bantle als der um seinen gerechten Lohn gebrachte Paul Landenberger ging ganz in seiner Rolle auf. Er überzeugte als Dauerkonkurrent von Arthur und Fridas Ehemann.

    Tobias Bantle. Foto: him

    Celine Gökoglu, die sich mit Mirjam Hettich in der Rolle der Frida Junghans abwechselt, überzeugte als die zwischen die Fronten geratene Schwester Junghans und Ehefrau Landenberger. Ebenfalls doppelt besetzt mit Lara Kiolbassa und Sophie Kussberger ist die Rolle der Marie Junghans, der Ehefrau von Arthur.

    Den verschmitzten Schumacher und späteren Chauffeur Melchior spielt herausragend Fabian Penalver. Er spricht und singt als einziger durchgängig im hiesigen Dialekt.

    Dominik Dieterle und Fabian Penalver. Foto: him

    Mit viel Spaß am Spielen dabei sind auch die Akteure in den Nebenrollen.

    Chöre  und Tänzerinnen sorgen für Musicalatmosphäre

    Für Abwechslung und wunderhübsche Bilder sorgen auch die Chöre und Tanzensembles. Sängerinnen und Sänger von Frohsinn und die Schola der katholischen Kirchengemeinde, sowie die Gesangsklasse von Claudia Habermann beleben die Bühne- etwa bei der „Weltausstellung in Chicago“. Die Tänzerinnen und Tänzer aus dem Tanzzentrum Arabesque (Leitung: Janina Rodriguez) und vom Tanzstudio Dierstein machen das Musical perfekt.

    Die Dienstmädchen. Foto: him

    Präzise wie ein Uhrwerk liefen auch die Umbauszenen wie ein Schattenspiel vor dem riesigen Bildschirm im Bühnenhintergrund – jeweils begleitet vom Orchester.

    Versiertes Orchester als Basis

    Das große Sinfonieorchester des Musikschule Schramberg unter der Leitung von Meinrad Löffler stützte und begleitete die Sängerinnen und Sänger auf der Bühne perfekt. Sie meisterten konzentriert ganz unterschiedliche Musikstile – von der Operettenmelodie über jazzige Passagen bis hin zum Rap.

    Für den Sound und die raffinierten Lichteffekte sorgten Dennis Dieterle mit seinem Team.

    Info: Die weiteren Aufführungen am 30. September, 1., 2. und 3. Oktober sind ausverkauft. Für die Zusatzaufführungen am 6. und 7. Oktober gibt es noch wenige Restkarten. Update: Auch die Zusatzveranstaltungen sind  komplett ausverkauft.

    Die SWR Landesschau berichtete am Freitagabend über das Musical. Hier klicken.

    Weitere Informationen zum Musical finden Sie hier. 

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Schauspiel als Vorlage

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    So begleiteten die Formationstänzer des Tanzstudios Dierstein den Heiratsantrag von Paul Landenberger mit einem schmissigen Walzer. Übermütig ärgerten „Dienstmädchen“ vom Tanzzentrum Arabesque die „Diener“ der Unternehmerfamilie. Urkomisch auch die Chöre vom Frohsinn und katholischer Kirchengemeinde bei der Akkordarbeit in der Uhrenfabrik.

    Musik im Operettenstil

    Kirchenmusikdirektor Rudi Schäfer erinnerte sich daran, dass er in seinen Schramberger Anfangsjahren den „singenden Stadtrat“ Siegfried Moosmann bei dessen Auftritten mit Operetten-Melodien begleitet hatte. Er schuf daraufhin die von Meinrad Löffler gewünschte Musik im Operettenstil.

    Dabei flocht er auch immer wieder bekannte Musical-Melodien ein. Aus der Westside-Story klang beispielsweise „I want to be in America“ an, als Luise ihrem Sohn Arthur eine Schiffsfahrkarte nach Amerika überreicht.

    Auch baute Schäfer mit Frank Scheuerle einen bekannten Mandolinenspieler in seine Instrumentierung ein – und würdigte damit auch das Instrument des Jahres 2023 – eben die Mandoline.

    Netzwerke machens möglich

    Löffler wiederum hatte als Leiter der Schramberger Musikschule schon an mehreren Musicalaufführungen der Musikschule nicht nur den Taktstock geführt. Er hatte schon länger die Idee eines Schramberg-spezifischen Musicals. Da sei „die Unruh des Herrn Junghans“ die Initialzündung gewesen. Dank großartiger Netzwerke in Schramberg sei das Musical dann zustande gekommen.

    Für den Vorsitzenden der Musikschule, Thomas Herzog zeigt das Musical, dass die Musikschule „ein Ankerpunkt in der Musiklandschaft in unserer Region“ ist. Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr „erfüllt es mit Stolz, dass das Werk allein auf Initiative von und mit Schrambergern“ entstanden ist.

    Bei der Premiere am Freitagabend zeigten alle Akteurinnen und Akteure, dass sich die monatelange Probenarbeit gelohnt hat.

    Herausragende Sängerinnen und Sänger

    Steffi Flaig als Luise Junghans-Tobler war nicht nur gesanglich, sondern auch schauspielerisch großartig. Den Druck, den ihr verstorbener Ehemann auf sie über den Tod hinaus ausübte, hat sie überzeugend zum Ausdruck gebracht.

    Steffi Flaig. Foto: him

    Außergewöhnlich auch die Leistung von Dominik Dieterle in der Hauptrolle, der praktisch ununterbrochen auf der Bühne agierte. Als junger Arthur abenteuerlustig, nach Amerika voll Tatendrang und Selbstbewusstsein. Und schließlich als Unternehmer und Erfinder vom Erfolg besessen.

    Den eher den angenehmen Dingen zugetanen Erhard Junghans II hat Anselm Pfaff mit großer Überzeugungskraft dargestellt. Köstlich die Saufszene mit seinem Bruder Arthur, als die Firma wie die beiden Trunkenbolde am Boden ist. „Trink, trink, Brüderlein trink…“

    Anselm Pfaff. Foto: him

    Tobias Bantle als der um seinen gerechten Lohn gebrachte Paul Landenberger ging ganz in seiner Rolle auf. Er überzeugte als Dauerkonkurrent von Arthur und Fridas Ehemann.

    Tobias Bantle. Foto: him

    Celine Gökoglu, die sich mit Mirjam Hettich in der Rolle der Frida Junghans abwechselt, überzeugte als die zwischen die Fronten geratene Schwester Junghans und Ehefrau Landenberger. Ebenfalls doppelt besetzt mit Lara Kiolbassa und Sophie Kussberger ist die Rolle der Marie Junghans, der Ehefrau von Arthur.

    Den verschmitzten Schumacher und späteren Chauffeur Melchior spielt herausragend Fabian Penalver. Er spricht und singt als einziger durchgängig im hiesigen Dialekt.

    Dominik Dieterle und Fabian Penalver. Foto: him

    Mit viel Spaß am Spielen dabei sind auch die Akteure in den Nebenrollen.

    Chöre  und Tänzerinnen sorgen für Musicalatmosphäre

    Für Abwechslung und wunderhübsche Bilder sorgen auch die Chöre und Tanzensembles. Sängerinnen und Sänger von Frohsinn und die Schola der katholischen Kirchengemeinde, sowie die Gesangsklasse von Claudia Habermann beleben die Bühne- etwa bei der „Weltausstellung in Chicago“. Die Tänzerinnen und Tänzer aus dem Tanzzentrum Arabesque (Leitung: Janina Rodriguez) und vom Tanzstudio Dierstein machen das Musical perfekt.

    Die Dienstmädchen. Foto: him

    Präzise wie ein Uhrwerk liefen auch die Umbauszenen wie ein Schattenspiel vor dem riesigen Bildschirm im Bühnenhintergrund – jeweils begleitet vom Orchester.

    Versiertes Orchester als Basis

    Das große Sinfonieorchester des Musikschule Schramberg unter der Leitung von Meinrad Löffler stützte und begleitete die Sängerinnen und Sänger auf der Bühne perfekt. Sie meisterten konzentriert ganz unterschiedliche Musikstile – von der Operettenmelodie über jazzige Passagen bis hin zum Rap.

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    Die SWR Landesschau berichtete am Freitagabend über das Musical. Hier klicken.

    Weitere Informationen zum Musical finden Sie hier. 

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