Jedes Kind individuell betreut

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Ein schönes Zuhause auf zeitlicher Basis – das möchte Stefanie Weißer Kindern ab 4 Monaten bis sieben Jahre in ihrer neuen Kindertagespflege auf der Heuwies in Sulgen bieten. In viel Eigenarbeit und unter ständiger Begleitung durch das Jungendamt sowie den Rottweiler Tagesmütter- und Elternverein, erbaute die neue Tagesmutter ein Betreuungshaus die die „Kinder von der Heuwies“ und die, die es werden wollen.

Neues Kinderhaus auf der Heuwies

In einem hellen, großen Spielraum mit Kochnische, einem Kuschelzimmer, einem Schlafzimmer für die ganz Kleinen und in Bädern für Klein und Groß bietet Weißer hohe Qualität für die Kinder. Ursprünglich sei nur eine kleines Holzblockhaus geplant gewesen, berichtet Weißer bei einem Vorort-Termin. Doch schnell stellte sich heraus, dass ihre eigenen Anforderungen an sie selbst und die der Eltern größer waren. Also entstand letztlich ein naturbelassenes Holzhaus mit selbst hergestellter Fassade, abwaschbaren Innenwänden und großer Außenspielfläche mit geplanter Terrasse. Selbstverständlich ist das Haus mit einer Fußbodenheizung ausgestattet, da die Kinder vieler Eltern, die Weißers Betreuungsangebot annehmen werden, noch im Krabbelalter seien.

„Es steckt enorm viel Herzblut drin“, so Weißer, doch der Einsatz und die Investitionen würden sich bei Kindern einfach immer lohnen. Die Tagesmutter freue sich nun darauf, das neue Haus mit Leben zu füllen und mit den Kindern viel Zeit auf der großen Spielwiese zu verbringen. Auch die Vorsitzende des Tagesmütter – und Elternvereins im Landkreis Rottweil, Anneliese Bendigkeit, bestätigt beim Besuch die qualitätsvolle Einrichtung der neuen Räumlichkeiten. Und sie betont auch die hervorragenden Kompetenzen der neuen Tagesmutter Weißer.

„Sie hat viel geschafft und kann nun eine gute Versorgung für Kinder bieten, während die Eltern arbeiten“, so Bendigkeit. Sie glaube an das Konzept Weißers und ist damit nicht alleine. Auch Schrambergs Oberbürgermeistern Dorothee Eisenlohr war bei der Besichtigung der Tagespflegestätte auf der Heuwies dabei. „Ihr Angebot ist eine wertvolle Ergänzung für das Betreuungsangebot unserer Stadt“, sagt sie an Weißer gewandt. Derzeit sei der Druck auf die Kinderbetreuung aufgrund der steigenden Geburtenzahlen in Schramberg riesig (wir berichteten). Die Stadt Schramberg hat einerAnschubfinanzierung für Weißers Kindertagespflege von anfänglich 300 Euro pro Monat und im zweiten Jahr 150 Euro pro Monat zugestimmt.

Großes Herz für Kinder und starke Nerven

Die ehemalige Physiotherapeutin lies sich monatelang zur Tagesmutter ausbilden und informierte den Tagesmütter- und Elternverein Rottweil schon früh über ihren Traum, eine eigene Kindertagespflege in Sulgen zu eröffnen. Diplom-Sozialpädagogin Andrea Krisp führte unter anderem die Qualifizerung Weißers durch. „Sie ist mir gleich mit ihrer Motivation aufgefallen“, bestätigt Krisp. Der Tagesmütter- und Elternverein Rottweil freut sich nun darauf, viele Kinder an die Betreuung auf der Heuwies zu vermitteln und auch Weißer bedankt sich für die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Verein.

Weißer besitzt nun eine Pflegeerlaubnis für fünf Jahre und wird diese in den kommenden Jahren durch regelmäßige Fortbildungen sowie Erste Hilfe Kurse für Kinder und Säuglinge auffrischen. Außerdem kann sie  Kinder mit körperlichen Einschränkungen in ihrer Tagespflege aufnehmen, da sie als ausgebildete Physiotherapeutin in diesem Bereich vor allem durch ihre vorherige Arbeit bei der Stiftung St. Franziskus in Heiligenbronn wertvolle Erfahrung sammelte. Und auch ihre eigenen zwei Kinder hätten sie gut für die Betreuungsaufgabe trainiert, sagt Weißer augenzwinkernd. Starke Nerven habe sie allemal.

Als zweifache Mama, ausgebildete Physiotherapeutin und nachweislich handwerklichem Talent, hat Stefanie Weißer allemal das Rüstzeug zur nervenstarken und warmherzigen Tagesmutter in ihrer neuen Stätte für Kinder auf der Heuwies.

Individuelles Betreuungsangebot – aber es hat seinen Preis

Ab August wird Weißer in ihrer Tagespflege Heuwies bis zu fünf Kinder aufnehmen. Sobald sie eine passende Erzieherin für ihr kleines Kinderparadies gefunden hat, könne sie auch bis zu neun Kinder zu zweit betreuen. Weißers Betreuungsangebot zeichnet sich durch diesen kleinen Rahmen und eine individuelle Planung aus. „Die Betreuungszeiten können individuell an die Bedürfnisse der Eltern angepasst werden“, erklärt Weißer ihr Konzept. Unter anderem kann sie auch Mittagessen anbieten und hat über die Mittagspausen, anders als reguläre Kindergärten, stets geöffnet.

Trotzdem sei ihr bewusst, dass eine solch individuelle Betreuung bisher leider nicht breitenfähig sei. Mir ist klar, dass sich nur ein kleiner Teil der Gesellschaft einen Betreuungsplatz für 9,50 Euro pro Stunde leisten kann. Auch wenn es finanzielle Unterstützung vom Jugendamt gebe, hofft Weißer auf eine Erhöhung von öffentlicher Stelle, um noch viel mehr Kindern einen Betreuungsplatz anbieten zu können.

 

 

 

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NRWZ-Redaktion Schramberg
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