Eigentlich war alles geklärt, als Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr den Tagesordnungspunkt Erweiterung Interkommunales Industriegebiet Seedorf-Waldmössingen aufrief. Der Ortschaftsrat von Waldmössingen hat die Annahme empfohlen, der Verwaltungsausschuss, der Dunninger Gemeinderat schon zugestimmt. Doch dann tauchten zwei Fragen auf.
Schramberg. Susanne Andreae, SPD-Buntspecht, wollte wissen, ob es für das Gebiet mit etwa 8,5 Hektar („das entspricht 20 Fußballfeldern“) überhaupt eine Nachfrage gebe. Außerdem fragte sie , ob durch das Industriegebiet die angedachte Ortsumfahrung von Waldmössingen möglicherweise Probleme bekommen könnte.
Zum zweiten Teil der Frage antwortete Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr. Eine Bürgermeisterrunde der betroffenen Gemeinden habe eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Dies sei die Voraussetzung, um überhaupt in einen Bedarfsplan des Landes aufgenommen zu werden. Laut dieser Studie sei die Industriegebietserweiterung „kein Problem“. Die Kosten für die Studie seien gering, ein paar tausend Euro, so Eisenlohr.
Wirtschaftsförderer Ralf Heinzelmann erläuterte, das gesamte erfasste Gebiet seien sogar 44 Hektar. Darin seien auch die Ausgleichsflächen enthalten, die man für das Gebiet brauche. Zur Nachfrage versicherte Heinzelmann: „Ja, wir haben reichlich Anfragen, die wir nicht alle befriedigen können.“
Ortsumfahrung Sulgen-Ost wird auch noch Thema
Beim Thema Ortsumfahrung wurde Aktive-Bürger-Stadtrat Jürgen Reuter hellhörig, er bezweifelte, dass Schramberg sowohl die Waldmössinger als auch die Umfahrung Sulgen Ost durchbekommen werde.
Eisenlohr erwiderte, es gebe mit der Talumfahrung sogar drei Projekte. Ob das Regierungspräsidium wie geplant im Herbst über den Stand bei diesem Projekt berichten werde, sei noch nicht sicher. Zunächst wollten sich die Beamten mit Vertretern der Verwaltungen aus Aichhalden und Schramberg an einen Tisch setzen.
Tiefbau-Abteilungsleiter Konrad Ginter ergänzte, wegen der Umfahrung Sulgen Ost sei man mit dem Landratsamt in Abstimmungsgesprächen. Man müsse klären, ob es sich um eine Kreis- oder Gemeindestraße handeln werde. Die Umgehungsstraße in Waldmössingen sei eine Landesstraße. Das seien unterschiedliche Programme. „Wir versuchen, beide parallel zu realisieren.“
Frank Kuner (Aktive Bürger) begründete sein Nein mit seiner Funktion als Landwirt. Er wende sich gegen immer mehr Flächenversiegelung. Er und Reuter stimmten gegen die Erweiterung und Neuabgrenzung des Interkommunalen Industriegebiets, alle anderen votierten dafür.