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    Infektionsgeschehen in Tennenbronn und Schramberg normalisiert

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    Die Zahl der mit dem Corona-Virus Infizierten Personen in Tennenbronn und Schramberg geht weiter zurück. In Dunningen gebe es inzwischen ein weiteres Ausbruchsgeschehen, so Stephan Vilgis vom Gesundheitsamt Rottweil bei einer Telefonkonferenz des Landratsamtes. Beide Geschehen würden „weiterhin engmaschig vom Gesundheitsamt kontrolliert“. Er gehe zunächst nicht von einer größeren Zunahme von Neuinfektionen aus, die man diesen beiden Geschehnissen zuordnen könnte.

    In Schramberg und Tennenbronn könne das Gesundheitsamt einzelne Fälle nach wie vor dem Ausbruch in Tennenbronn zuordnen. Im Wesentlichen habe sich aber auch hier das Infektionsgeschehen dem im übrigen Landkreis angeglichen, so Vilgis. Diese Entwicklung bestärke das Gesundheitsamt in der Annahme, dass die getroffenen Maßnahmen in Schramberg und Tennenbronn tatsächlich etwas bewirkt haben. Man könne  sagen: „Ja, wir haben die Neuinfektionen zumindest entzerren und die Infektion deutlich eindämmen können.“

    Nicht mehr Spitze: Sulz hat Schramberg wieder überholt – und Rottweil liegt gleichauf. Grafik: LRA

    Britische Variante dominiert, auch Kinder betroffen

    Bei allen Neuinfektionen im Landkreis habe sich inzwischen die britische Variante 1.1.7 durchgesetzt. Mehr als 80 Prozent aller Neuinfektionen  seien auf diese Mutante zurückzuführen. Dabei sei ein sehr hoher Anteil an Kindern betroffen. Diese litten dann auch häufig an Fieber, Husten, Halsweh, Kopfschmerzen. In ersten Fällen hätten auch schon Kinder im Krankenhaus behandelt werden müssen, zum Glück nicht auf einer Intensivstation, so Vilgis.

    Aber auch junge Erwachsene und Erwachsene mittleren Alters seien vermehr von der Krankheit betroffen und erkrankten teilweise schwer. Bei steigenden Fallzahlen müsse man davon ausgehen, dass auch jüngere Menschen schwer erkranken und „auch Todesfälle zu erwarten sind“.

    Es geht heute quer durch alle Altersgruppen. Grafik: LRA

    Aerosol-Aussagen nicht verallgemeinern

    Mit Blick auf die Aussagen von Wissenschaftlern, im Freien sei die Ansteckungsgefahr sehr gering, hat die NRWZ gefragt, ob das Spiel- und Sportplatzverbot in Schramberg wirklich sinnvoll gewesen sei. Landrat Wolf-Rüdiger Michel entgegnete, es komme darauf an, wie man sich im Freien aufhalte. Wenn man im Wald spazieren gehe und es begegne einem ein anderer Wanderer, dann sei die Ansteckungswahrscheinlichkeit nicht sehr hoch. Wenn aber kleine Kinder auf einem Spielplatz herumtollen und miteinander sehr eng spielen, schon. „Und dann die Eltern vielleicht eingreifen müssen, um die Kinder wieder auseinander zu bringen, dann ist auch ein gewisses Risiko im Freien zu verzeichnen.“

    Stephan Vilgis vom Gesundheitsamt fügte an, man kenne bisher noch nicht das Studiendesign, auf das sich die Aerosolforscher bei ihrer Aussage gestützt hätten. Man wisse auch nicht, wann diese Studie begonnen wurde. Möglicherweise stimme es für die ursprüngliche, die „wilde“ Variante. Die neue B 1.1.7 Variante sei deutlich infektiöser. Dabei gehe die Ansteckung deutlich schneller als beim „Wildtyp“.

    Nach seinen Informationen sei es bei der Studie um den Aufenthalt in der Gastronomie und beim Flanieren am See gegangen. Da sei die Infektiosität tatsächlich geringen, weil man sich nicht sportlich betätige. Beim Sport bildeten sich deutlich mehr Aerosole.

    Auf Spielplätzen könnten die Kinder keine Masken tragen, die Aerosole teilweise zumindest zurückhielten. Die Abstände werden nicht eingehalten, Kinder schreien. „Natürlich können wir nie sagen, ob es anders gekommen wäre, hätten wir die Spielplätze nicht gesperrt“,  so Vilgis. Aber das Gesundheitsamt erachte die Maßnahme in Schramberg und Tennenbronn weiterhin als sinnvoll.                                                   (him)

    Landkreis: Mehr Impfstoff angekommen

    Das Tempo der Impfungen im Landkreis wächst: Weil mehr Impfstoff ankommt, werden werktäglich 600 bis 700 Menschen immunisiert. Dies berichtet Nicos Laetsch, der Leiter des Kreisimpfzentrums (KIZ).

    Insgesamt werden laut Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel Ende der Woche 23.500 Impfungen gemacht worden sein. 9400 mit dem Impfstoff von Astrazeneca und 14.100 mit Biontech, darunter 5200 Zweitimpfungen. Erstmals seien diese Woche doppelt so viele Menschen mit dem Stoff von Biontech als mit Astrazeneca geimpft worden.

    Maßnahmen müssen auch verstanden werden

    Mit Spannung erwartet Michel, welche Vorschriften in der „Bundesnotbremse“ nun festgelegt werden. Mit einer definitiven Entscheidung rechnen er und Ordnungsamtsleiter Thomas Seeger nicht mehr in dieser Woche. Die nächtliche Ausgangssperre bezeichnete Michel als „politisch sehr umstritten“. Da so viele Kontakte wie möglich vermieden werden müssten („Jeder Kontakt ist einer zu viel“), bringe die „Ausgangsbeschränkung“ schon etwas, aber die Maßnahmen gegen Corona müssten von den Bürgern auch verstanden werden, und das sei fraglich.

    Die Anordnung des Sozialministeriums, dass Menschen zwei Wochen nach der zweiten Impfung nach Einreise aus Risikogebieten und nach Kontakten mit Infizierten nicht mehr in Quarantäne müssen, bezeichnete der Landrat als „sinnvolle Maßnahme“.

    Die Pflegeheime sind inzwischen durchgeimpft, berichtete Thomas Seeger. Inzwischen beantragen einige Heime bereits eine zweite Impfung, weil sie wieder neue Bewohner aufgenommen haben. Auch in den Behinderten-Einrichtungen im Kreis sei die Impfung im Gang, in drei davon hat bereits die zweite Impfung stattgefunden, berichtete Seeger. In den Heimen im Kreis sind derzeit vier Bewohner und drei Beschäftigte mit Covid-19 infiziert.        (wede)

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    Ulrich Straub
    Ulrich Straub
    3 Jahre her

    Im Interview in SWR3 wurde Gerhard Scheuch als „Aerosol-Papst“ bezeichnet! Er war unbedingt für die Öffnungen im Freien!
    Jetzt kommt aber das Gesundheitsamt und meint, es weiß es besser!
    Die Corona-Krise ist anscheinend auch ein Fest für Bürokraten! Kann man nicht einfach zugeben, wenn Maßnahmen überzogen waren oder wenn man einen Fehler gemacht hat! Achso, es war kein Fehler, schließlich ist niemanden zu schaden gekommen? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht!
    Irren ist menschlich, Fehler machen auch, aber die Rechthaberei ist dem Verständnis der Maßnahmen auch nicht unbedingt förderlich!
    Die Angst bei mir ist immer, dass auch unsinnige Verordnungen zum Standard werden und deshalb nicht zu hinterfragen sind !
    In einem Kommentar zur DIN TRGI 2018 (von den selben Autoren)
    steht wörtlich: „Nur in seltenen Fällen sollte Sachverstand vor Normentreue kommen“. So sieht Bürokratie im schlechten Fall aus – die Ausnahme ist es wohl eher nicht!

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    NRWZ-Redaktion
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    Die Zahl der mit dem Corona-Virus Infizierten Personen in Tennenbronn und Schramberg geht weiter zurück. In Dunningen gebe es inzwischen ein weiteres Ausbruchsgeschehen, so Stephan Vilgis vom Gesundheitsamt Rottweil bei einer Telefonkonferenz des Landratsamtes. Beide Geschehen würden „weiterhin engmaschig vom Gesundheitsamt kontrolliert“. Er gehe zunächst nicht von einer größeren Zunahme von Neuinfektionen aus, die man diesen beiden Geschehnissen zuordnen könnte.

    In Schramberg und Tennenbronn könne das Gesundheitsamt einzelne Fälle nach wie vor dem Ausbruch in Tennenbronn zuordnen. Im Wesentlichen habe sich aber auch hier das Infektionsgeschehen dem im übrigen Landkreis angeglichen, so Vilgis. Diese Entwicklung bestärke das Gesundheitsamt in der Annahme, dass die getroffenen Maßnahmen in Schramberg und Tennenbronn tatsächlich etwas bewirkt haben. Man könne  sagen: „Ja, wir haben die Neuinfektionen zumindest entzerren und die Infektion deutlich eindämmen können.“

    Nicht mehr Spitze: Sulz hat Schramberg wieder überholt – und Rottweil liegt gleichauf. Grafik: LRA

    Britische Variante dominiert, auch Kinder betroffen

    Bei allen Neuinfektionen im Landkreis habe sich inzwischen die britische Variante 1.1.7 durchgesetzt. Mehr als 80 Prozent aller Neuinfektionen  seien auf diese Mutante zurückzuführen. Dabei sei ein sehr hoher Anteil an Kindern betroffen. Diese litten dann auch häufig an Fieber, Husten, Halsweh, Kopfschmerzen. In ersten Fällen hätten auch schon Kinder im Krankenhaus behandelt werden müssen, zum Glück nicht auf einer Intensivstation, so Vilgis.

    Aber auch junge Erwachsene und Erwachsene mittleren Alters seien vermehr von der Krankheit betroffen und erkrankten teilweise schwer. Bei steigenden Fallzahlen müsse man davon ausgehen, dass auch jüngere Menschen schwer erkranken und „auch Todesfälle zu erwarten sind“.

    Es geht heute quer durch alle Altersgruppen. Grafik: LRA

    Aerosol-Aussagen nicht verallgemeinern

    Mit Blick auf die Aussagen von Wissenschaftlern, im Freien sei die Ansteckungsgefahr sehr gering, hat die NRWZ gefragt, ob das Spiel- und Sportplatzverbot in Schramberg wirklich sinnvoll gewesen sei. Landrat Wolf-Rüdiger Michel entgegnete, es komme darauf an, wie man sich im Freien aufhalte. Wenn man im Wald spazieren gehe und es begegne einem ein anderer Wanderer, dann sei die Ansteckungswahrscheinlichkeit nicht sehr hoch. Wenn aber kleine Kinder auf einem Spielplatz herumtollen und miteinander sehr eng spielen, schon. „Und dann die Eltern vielleicht eingreifen müssen, um die Kinder wieder auseinander zu bringen, dann ist auch ein gewisses Risiko im Freien zu verzeichnen.“

    Stephan Vilgis vom Gesundheitsamt fügte an, man kenne bisher noch nicht das Studiendesign, auf das sich die Aerosolforscher bei ihrer Aussage gestützt hätten. Man wisse auch nicht, wann diese Studie begonnen wurde. Möglicherweise stimme es für die ursprüngliche, die „wilde“ Variante. Die neue B 1.1.7 Variante sei deutlich infektiöser. Dabei gehe die Ansteckung deutlich schneller als beim „Wildtyp“.

    Nach seinen Informationen sei es bei der Studie um den Aufenthalt in der Gastronomie und beim Flanieren am See gegangen. Da sei die Infektiosität tatsächlich geringen, weil man sich nicht sportlich betätige. Beim Sport bildeten sich deutlich mehr Aerosole.

    Auf Spielplätzen könnten die Kinder keine Masken tragen, die Aerosole teilweise zumindest zurückhielten. Die Abstände werden nicht eingehalten, Kinder schreien. „Natürlich können wir nie sagen, ob es anders gekommen wäre, hätten wir die Spielplätze nicht gesperrt“,  so Vilgis. Aber das Gesundheitsamt erachte die Maßnahme in Schramberg und Tennenbronn weiterhin als sinnvoll.                                                   (him)

    Landkreis: Mehr Impfstoff angekommen

    Das Tempo der Impfungen im Landkreis wächst: Weil mehr Impfstoff ankommt, werden werktäglich 600 bis 700 Menschen immunisiert. Dies berichtet Nicos Laetsch, der Leiter des Kreisimpfzentrums (KIZ).

    Insgesamt werden laut Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel Ende der Woche 23.500 Impfungen gemacht worden sein. 9400 mit dem Impfstoff von Astrazeneca und 14.100 mit Biontech, darunter 5200 Zweitimpfungen. Erstmals seien diese Woche doppelt so viele Menschen mit dem Stoff von Biontech als mit Astrazeneca geimpft worden.

    Maßnahmen müssen auch verstanden werden

    Mit Spannung erwartet Michel, welche Vorschriften in der „Bundesnotbremse“ nun festgelegt werden. Mit einer definitiven Entscheidung rechnen er und Ordnungsamtsleiter Thomas Seeger nicht mehr in dieser Woche. Die nächtliche Ausgangssperre bezeichnete Michel als „politisch sehr umstritten“. Da so viele Kontakte wie möglich vermieden werden müssten („Jeder Kontakt ist einer zu viel“), bringe die „Ausgangsbeschränkung“ schon etwas, aber die Maßnahmen gegen Corona müssten von den Bürgern auch verstanden werden, und das sei fraglich.

    Die Anordnung des Sozialministeriums, dass Menschen zwei Wochen nach der zweiten Impfung nach Einreise aus Risikogebieten und nach Kontakten mit Infizierten nicht mehr in Quarantäne müssen, bezeichnete der Landrat als „sinnvolle Maßnahme“.

    Die Pflegeheime sind inzwischen durchgeimpft, berichtete Thomas Seeger. Inzwischen beantragen einige Heime bereits eine zweite Impfung, weil sie wieder neue Bewohner aufgenommen haben. Auch in den Behinderten-Einrichtungen im Kreis sei die Impfung im Gang, in drei davon hat bereits die zweite Impfung stattgefunden, berichtete Seeger. In den Heimen im Kreis sind derzeit vier Bewohner und drei Beschäftigte mit Covid-19 infiziert.        (wede)

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