Einen schönen Grund zum Feiern hatte die Sulgener „Rappelkiste“ am vergangenen Samstag: Die Einrichtung zur Betreuung von Kleinindern durch Tagesmütter besteht nun schon seit zehn Jahren.
Schramberg. In der Turn- und Festhalle Sulgen hat die Gründerin der „Rappelkiste“, Sabine Schmolz, viele Eltern und Kinder aus diesen zehn Jahren, aber auch Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr willkommen geheißen.
Nach einer Polonaise durch die Halle, dem Anschneiden einer großen Geburtstagstorte und Kaffee und Kuchen, trat der Zauberclown Knöpfle in der Halle auf:
und begeisterte die Kinder:
Ausführlich berichtete Schmolz anschließend über die Entstehung der „Rappelkiste“:
„Schon seit 2007 hatte ich zuhause im Pappelweg die Kinder von Freunden und Nachbarn betreut, bekocht, Freud und Leid geteilt.“ Später habe sie das Bedürfnis gehabt, den Kleinsten “ein familiäres Pflegenest zu schaffen“.
Damals keine Vorbilder
Weil es damals im Landkreis Rottweil so ein Modell mit Tagesmüttern noch nicht gab, seien viele Abstimmungsgespräche notwendig gewesen, „ehe klar wurde, wir werden es versuchen!“
In der Brunnengasse fand Schmolz bei den Moosmanns eine geeignete Wohnung, die sie dann mit Renate und Wolfgang Storz in die „Rappelkiste“ umgestaltete. Unterstützung sei auch von Anneliese Bendigkeit, der Vorsitzenden des Tagesmütter und Elternvereins (TMEV), gekommen. Ein Dank ging auch an das Landratsamt und die Stadt Schramberg für deren Beistand.
Die ersten beiden Kinder in der Rappelkiste waren Luis und Leon, erinnert sich Schmolz. Leon sei das erste Rappelkistenkind, das in diesem Jahr als Schülerpraktikant für einen halben Tag zurückgekommen ist.
58 Kinder in zehn Jahren
An Kindern mit Betreuungsbedarf habe in den letzten zehn Jahren kein Mangel geherrscht. „58 kleine Menschen durften sich seither in der Rappelkiste vergnügen.“ Schwierig sei die Lage bei den Tagesmüttern gewesen, an denen eher Mangel herrschte.
Die Anforderungen an selbständige Tagesmutter seien sehr hoch, die Verdienstmöglichkeiten andernorts besser. Schmolz erwähnte viele Tagesmütter, die in den zehn Jahren mehr oder weniger lang mitgearbeitet haben. Insbesondere „unsere Heidi Blessing, für viele, und ich meine wirklich viele Kinder war und ist sie die Bezugsperson No 1.“
Schmolz erinnerte auch an die jährliche Kilbewanderung im Pappelweg. „Die Zahl der ehemaligen Rappelkistenkinder, die dabei sind, übersteigt die Zahl der aktuellen Rappelkistenkinder bei weitem“, freut sie sich.
Personalengpass überwunden
Seit dem vergangenen Jahr seien die personellen Engpässen mit zwei neuen Kräften, der Tagesmutter Olga Herr und der jungen Erzieherin Jedaja Wilhelm sowie den beiden Minijobbern überwunden.
Abschließend dankte Schmolz den Eltern, dass sie „uns in den letzten zehn Jahren Euer Wertvollstes anvertraut habt, Eure Kinder, und ich hoffe, wir haben Euch dabei nicht enttäuscht“.
An zehn Jahresstationen stellten sich dann die Kinder mit ihren damaligen Tagesmüttern auf. Bei Kaffee und Kuchen, Grillwürstle und vegetarischen Bratlingen klang der Jubiläumsnachmittag dann aus.
Zu dem Anlass hätte auch die Anwesenheit des einen oder anderen Wirtschaftsvertreters gepasst, mit den Dankesworten: „Vielen Dank für Ihr unermüdliches Engagement, ohne das die arbeitszeitliche Flexibilisierung unserer Arbeitnehmenden in Zeiten zunehmenden Personalmangels, so nicht möglich gewesen wäre“.