Ende Januar hat ein Tennenbronner bei einem Parkplatz im Bernecktal einen Haufen kaputter Möbel gefunden. Von den Schrankteilen hat er Fotos gemacht. Inzwischen sei der Müll wieder beseitigt. Auf Kosten der Allgemeinheit.
Schramberg-Tennenbronn. „Es ist immer wieder faszinierend, was für einen Aufwand manche Mitmenschen betreiben, um ihren Müll los zu werden, nach dem Motto, die Stadt wird es schon wegräumen“, schreibt uns der Anwohner. Man habe doch im Landkreis Rottweil wirklich viele Möglichkeiten Abfall regulär zu entsorgen, da müsse man nicht nachts solche Aktionen unternehmen.
Die Stadt gibt viel Geld aus für den „wilden Müll“
Den Müll im Bernecktal hat wahrscheinlich der Landkreis entsorgen lassen. Der Schramberger Bauhof war nicht beteiligt, so Bauhof-Leiter Steffen Auber auf Nachfrage der NRWZ. Im vergangenen Jahr habe der Bauhof etwa 4000 Euro allein für die Entsorgung von „wildem Müll“ auf städtischen Flächen beim Fachbereich Recht und Sicherheit abgerechnet.
Wer konkret den Müll im Bernecktal entsorgt hat, der Landkreis oder die Stadt ist eigentlich zweitrangig. Die Kosten trägt auf jeden Fall die Gemeinschaft.
Um diese Kosten zu senken, versucht die Stadtverwaltung über den Gemeindevollzugsdienst die Verursacher ausfindig zu machen. Das gelinge auch immer mal wieder und werde dann für die Müllsünder richtig teuer, erläuterte die Ordnungsamtsleiterin Cornelia Penning vor Jahren schon im Ausschuss für Umwelt und Technik. Neben den Kosten für die Entsorgung gibt es auch noch ein saftiges Bußgeld.
Der Tennenbronner findet, wenn alle zuerst „vor ihrer eigenen Haustür kehren“ würden, dann bräuchte es die vielen Protestaktionen nicht. Der Umweltschutz „fängt doch beim Einzelnen an“.
Menschliche Dummheit
Im Zusammenhang mit dem Müllhaufen im Bernecktal hofft er, jemand erkennt die Möbelstücke und weiß, wem man die Rechnung schicken müsste. Über Hinweise, auch anonym, werde sich die Stadt sicher freuen.
Schließlich fällt ihm nur noch ein Zitat ein, das dem Physiker Albert Einstein zugeschrieben wird: “Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.”
Den Beweis dafür finde man täglich an irgendeinem Straßenrand oder auf abgelegenen Wegen, bedauert der Tennenbronner.