„Ich sehe da eine Welle auf uns zu kommen“

Grüne Abgeordnete besuchen Tierheim Paradieshof

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Mit der Bundestagsabgeordneten Dr. Zoe Mayer und der Landtagsabgeordneten Martina Braun hatte das Tierheim in Schramberg am Dienstag zwei ausgewiesene Expertinnen in Sachen Tierschutz zu Besuch. Claudio di Simio führte die grünen Politikerinnen durch die aufwändig restaurierten Räume des alten Schwarzwaldhofs, berichten die Grünen. Derzeit würden hier viele Katzen, aber auch eine Elster, Ziegen und Hühner versorgt.

 

Schramberg. Einfach ist das nicht, immerhin hat der Verein inzwischen zwei Vollzeitstellen, aber ohne den engagierten Einsatz der vielen Ehrenamtlichen geht es nicht. Und nicht ohne die vielen Spender, die mit helfen, den Laden am Laufen zu halten. Als langjähriger Vorsitzender habe er ab November oft schlaflose Nächte, weil er Sorge habe, dass das Geld nicht bis zum Jahresende reicht, was durch die großen Preissteigerungen auch bei den Tierarztkosten nicht eben leichter wurde, so di Simio.

 

Dr. Zoe Mayer berichtete vom neuen Tierschutzgesetz, das Qualzucht und den Online-Verkauf dieser Tiere – französische Bulldoggen oder Nacktkatzen beispielsweise – verbieten soll. Zudem sind verpflichtende Videoaufnahmen in Schlachthöfen und das Verbot der Anbindehaltung im neuen Gesetz enthalten. Auch die Neuanschaffung von Wildtieren für Zirkusse soll dann untersagt werden. Das wollen die Grünen unbedingt noch dieses Jahr durchsetzen, stellte Zoe Mayer klar, auch wenn es viele Gegner des neuen Gesetzes gibt.

Katzen kastrieren und Hundeführerschein

Auch die Kastrationspflicht für Katzen und der sogenannte „Hundeführerschein“ kamen zur Sprache. Martina Braun erzählte, wie schwierig es sei, das im Landtag durchzusetzen. Immerhin, Schramberg hat die Kastrationspflicht als einzige Kommune im Landkreis eingeführt.  Claudio di Simio und sein Team sehr begrüßen dies, denn bekanntermaßen sind Katzen ziemlich fruchtbar.

 

Schwierig sei es dennoch, der Verwaltung klar zu machen, warum die Tiere, die hier aufgenommen werden, auch geimpft, gechipt und notfalls vom Tierarzt versorgt werden müssen. Dabei, und das stellte Martina Braun klar, ist der Tierschutz eine Aufgabe der Kommunen, die dies aber gerne den ehrenamtlichen Tierschützern überlassen.

Platz für Tiere

 Hier oben auf dem Paradieshof ist auch Platz für vernachlässigte Pferde und Schafe, notfalls auch für Exoten. „Hier arbeiten wir aber mit anderen zusammen, die sich da besser auskennen.“ Sorgen macht man sich beim Tierschutzverein wegen der steigenden Zahl von Waschbären und Wasserschildkröten. Das seien Tiere, die hier nicht heimisch sind, sich aber so wohl fühlen, dass sie sich schnell ausbreiten. „Da sehe ich eine Welle auf uns zukommen.“

 

Das Tierheim selbst ist noch teilweise eine Baustelle, aber der Raum im Obergeschoss beeindruckte dennoch mit seiner verglasten Wand mit herrlichem Blick über das Tal. Hier könnte es eines Tages auch Veranstaltungen geben, doch das ist Zukunftsmusik, denn zwar steckt schon enorm viel Herzblut im Paradieshof 1, aber das reicht noch lange nicht.

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Pressemitteilung (pm)
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