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    NRWZ.deSchrambergHöflespielplatz: Nylon- statt Edelstahlnetz +++ aktualisiert

    Höflespielplatz: Nylon- statt Edelstahlnetz +++ aktualisiert

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    Heftige Vorwürfe gegen die Stadtverwaltung und gegen Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr hagelt es am Donnerstag in einem Leserbrief zum Umbau des Spielplatzes beim Höfle: Man wolle sich nicht „wie im Gefängnis“ fühlen, die Stadt spare „zu Ungunsten der Gesundheit ihrer Bürger“. Der Brief  „im Namen der direkten Anwohner des Höflespielfeldes“ gipfelt in der Aussage: „so eine Oberbürgermeisterin, ohne Haltung,  haben Bürger in Schramberg nicht verdient“.

    Worum geht es? Seit Jahren fristet der Bolzplatz im Höfle ein eher tristes Dasein. Vor knapp einem Jahr hatte der Gemeinderat beschlossen, den Platz aufzuwerten. Bei einem Workshop mit 20 Kindern hatte das JUKS dazu Vorschläge erarbeitet.

    Nach der Umgestaltung entstünde ein zehn Meter breiter Abstand zu den Nachbarn. Man werde ein Edelstahlnetz aufspannen, das anders als die Netze am Kleinspielfeld bei der Graf-von-Bissingen-Schule oder am Bernecksportplatz nicht fest verspannt werde. Da es nachgebe, funktioniere es als „Schallschlucknetz“, und entspreche den Vorgaben des Deutschen Fußballbunds, so der damals für Grünanlagen zuständige Karl Pröbstle.

    Erste Ausschreibungen zu teuer

    Eigentlich wollte der Rat, dass das Projekt für 29.000 Euro noch 2020 umgesetzt wird. Doch das hat nicht geklappt, wie es in einer Vorlage für den Ausschuss für Umwelt und Technik heißt: „Dies lag unter anderem daran, dass die angeschriebenen Firmen sehr gut ausgelastet waren.“ Als abzusehen war, dass  es 2020 nicht mehr geht, habe der Fachbereich Umwelt und Technik im Haushalt 2021 für die Maßnahme 29.000 Euro eingeplant.

    Inzwischen hatte die Verwaltung Angebote für ein Edelstahlnetz mit sehr großer Vandalismussicherheit eingeholt. Die Kosten bei den vorliegenden Angeboten lägen aber „deutlich über dem im Jahr 2021 eingestellten Haushaltsansatz“. Die Verwaltung habe nach günstigeren Lösungen gesucht. Diese soll sowohl als Ballfangzaun und  als auch dem Lärmschutz dienen. Die Verwaltung schlägt nun vor, einen Ballfangzaun aus Nylongewebe innerhalb des bestehenden Zauns aufzuhängen. So könnte man sich das Entfernen des bisherigen Zauns sparen. Auch weil man eine reine Rechteckform plane, ließen sich die Gesamtkosten weiter optimieren, heißt es abschließend.

    Eisenlohr: „Neue Lösung mindestens genauso gut“

    Auf Nachfrage der NRWZ betont OB Eisenlohr, die Edelstahlvariante würde, „Stand März 2021″, mit Montage leider mehr als das Doppelte der ursprünglich geplanten 29.000 Euro kosten. “Die jetzt vorgeschlagene Nylonlösung schluckt mindestens genau so viel, wenn nicht sogar mehr, Schall als das Edelstahlnetz“, betont sie. Das Nylonnetz sei weich und gebe beim Aufprall eines Balls nach und dämpfe so den Schall. Sie betont, der Schallschutz für die Anwohner sei „mindestens genauso gut wie beim Edelstahlfangzaun“.

    Als Oberbürgermeisterin habe sie „sehr wohl eine sehr klare Haltung“, versichert Eisenlohr abschließend. Nämlich, „dass Kinder und Jugendliche in einer Stadt Plätze brauchen, auf denen sie spielen können“.

    Die Verwaltung möchte das Projekt nun „schnellstmöglich“ umsetzen.

    Am Abend hat der Ausschuss über den Vorschlag der Verwaltung beraten. In der Diskussion ging es um die mögliche Lärmbelästigung. Oskar Rapp (Freie Liste)  wollte „Ärger rausnehmen“. Er fragte nach den Öffnungszeiten und einer Altersbegrenzung. Der Leiter des JUKS Marcel Dreyer berichtete, dass der Gemeinderat  die abendliche Öffnung auf 20 Uhr begrenzt habe, um den Anwohnern entgegen zu kommen. Die Alterbegrenzung sei 14 Jahre, so OB Eisenlohr. Da die Diskussion virtuell stattfand, gabe es keinen Beschluss. Entscheiden wird nächste Woche der Gemeinderat.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Die Verwaltung möchte das Projekt nun „schnellstmöglich“ umsetzen.

    Am Abend hat der Ausschuss über den Vorschlag der Verwaltung beraten. In der Diskussion ging es um die mögliche Lärmbelästigung. Oskar Rapp (Freie Liste)  wollte „Ärger rausnehmen“. Er fragte nach den Öffnungszeiten und einer Altersbegrenzung. Der Leiter des JUKS Marcel Dreyer berichtete, dass der Gemeinderat  die abendliche Öffnung auf 20 Uhr begrenzt habe, um den Anwohnern entgegen zu kommen. Die Alterbegrenzung sei 14 Jahre, so OB Eisenlohr. Da die Diskussion virtuell stattfand, gabe es keinen Beschluss. Entscheiden wird nächste Woche der Gemeinderat.

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