Der Bürgermeister von Schrambergs Partnerstadt Hirson in Frankreich, Jean-Jacques Thomas, wird verdächtigt, einen sexuellen Angriff (agression sexuelle) verübt zu haben. Gegen drei weitere führende Rathausmitarbeiter und Thomas liefen Ermittlungen wegen Mobbing (Harcèlement moral). Das berichtet die französische Zeitung L’Union. Inzwischen hat das Rathaus die Vorwürfe zurückgewiesen.
Sie fragt in einem Artikel, der am vergangenen Freitag erschienen ist, weshalb ein städtischer Mitarbeiter sich im Februar 2017 im Büro des Hauptamtsleiters an beiden Handgelenken die Pulsadern aufgeschnitten habe. Die Antwort habe der Strafverteidiger Frank Berton gegeben, der den Mitarbeiter vertritt: „Mobbing“
Dieser Mitarbeiter, der den Selbstmordversuch überlebt habe, habe im Oktober Anzeige gegen Unbekannt erstattet, so das Blatt aus Hirson weiter. Die Vorwürfe beträfen Bürgermeister Jean-Jaques Thomas, den Direktor für alle Dienstleistungen in der Stadtverwaltung, Bernard Vilain, und seinen Vertreter Cédric Reiter sowie den Leiter des Sozialamtes (CCAS), Vincent Szpakowski.
Als die Anzeigen an die Gendarmerie weitergeleitet worden waren, habe es eine bemerkenswert große Anzahl von Anhörungen gegeben, so die Zeitung in ihrer Lokalausgabe für Hirson.
Reaktion aus dem Rathaus mit Verspätung
Eine zweite Beschwerde beziehe sich ausschließlich auf Bürgermeister Thomas, so das Blatt weiter, dabei gehe es um sexuelle Aggression. Was genau dem Bürgermeister vorgeworfen wird, lässt L’ Union allerdings offen. Man habe Vincent Szpakowski und Cédric Reiter telefonisch erreicht. Beide erklärten, sie wüssten von nichts. Der Bürgermeister und Vilain hätten auf mehrere dringende Bitten nicht geantwortet.
Inzwischen hat die Verwaltung reagiert und erklärt, die Vorwürfe entsprächen nicht den Tatsachen und die betroffenen Rathausmitarbeiter wollten so schnell als möglich von den Ermittlungsbehörden angehört werden.
Bürgermeister Thomas berichtet auf seinem eigenen Blog seit der Veröffentlichung des Blattes über Konzerte, Sportveranstaltungen, Bauarbeiten in der Stadt, geht aber mit keinem Wort auf die Vorwürfe der Zeitung ein. Thomas hatte im vergangenen September das Schramberger Stadtfest besucht.