Wer von Villingen-Schwenningen her nach Schramberg kommt, und sein Auto auf dem Schweizer Parkplatz abstellt, der wird immer wieder einmal mit einem unerfreulichen Anblick begrüßt: Neben und um zwei Altkleider- und drei Altglascontainern häuft sich Müll.
„Das ärgert mich sehr“, sagt Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß, bei der Stadt zuständig für Recht und Sicherheit. „Wir sind leider damit viel beschäftigt.“ Bis vor zweieinhalb Jahren hatte die Stadt wegen der Grüngutsammelstelle am selben Platz schon das Problem. Dann hatte man die Grüngutsammlung an die Lauterbacher Straße verlegt – und jetzt kehrt der Müll an die Container zurück.
Jede Menge Arbeit für den Bauhof
Am Montagvormittag hat Frank Pfefferle vom Bauhof aufgeräumt. Er hat wegen der illegalen Müllablagerungen im Stadtgebiet gut zu tun. „Jede Tag hab ich einen Transporter voll.“ Der Müll landet im Container und wird als Restmüll teuer entsorgt.
Apropos teuer: Für die Leute, die ihren Müll so einfach in die Gegend werfen kann das teuer zu stehen kommen. „Letzte Woche haben wir zwei erwischt“, weiß Bauhofleiter Steffen Auber. Die Namen wandern an das Amt für öffentliche Ordnung und weiter ans Landratsamt. Die dortige Bußgeldstelle erlässt dann einen Bußgeldbescheid.
Die Bußgelder seien einzelfallabhängig und beliefen sich auf zwischen 100 und 200 Euro. „Es kommt natürlich immer darauf an, ob es sich zum Beispiel ‚nur‘ um einen Karton oder um Gefahrenstoffe handelt“, erläutert Nadine Storz vom Fachbereich Recht und Sicherheit, Abteilung Öffentliche Ordnung auf Nachfrage der NRWZ.
Teure Rechnung droht
Hinzu kommt die Rechnung, die der Bauhof für die Entsorgung stellen kann. „Die Entsorgungsgebühr und die Leistung des Bauhofs, Arbeitszeit, Fahrkosten und so weiter kosten eine Stange Geld und sind erheblich teurer als das Bußgeld“, so Rehfuß. Er betont: “Wir ziehen das durch und treiben das Geld ein. Es kann doch nicht sein, dass die Leute einfach ihren Müll in der Gegend entsorgen.“
Ihm schwebt für die Altglas- und Kleider-Container ein anderer Standort vor. So nah bei der Grundschule und am Eingang zur Stadt sei der Platz nicht ideal.
Schwierige Platzsuche
Einen neuen Standort zu finden, sei „ganz schwierig“, erwidert der Leiter der Abteilung Tiefbau, Konrad Ginter. Zum einen muss ein großer LKW des Entsorgers Alba den Platz anfahren können. Zudem sei mit dem Landkreis vertraglich geregelt, dass die Container jeweils für etwa 800 Einwohner erreichbar sein müssen. „Wenn ich einen verschiebe, dann müssten unter Umständen alle anderen auch verschoben werden.“
Da es jeweils Widerstand der Anwohner gegen einen solchen Containerplatz gebe, möchte Ginter am Glascontainerplatz festhalten. Ob auch die Kleidercontainer unbedingt dort positioniert sein müssen, möchte er prüfen.
Übervolle Kleidercontainer und die „Broken-Windows-Theorie“
Bauhofmitarbeiter Pfefferle hat nämlich beobachtet, dass die Kleidercontainer häufig voll sind. Dann stellten die Leute ihre Säcke einfach daneben, statt sie wieder mit zu nehmen oder in einem anderen Container unterzubringen.
Und dann, so Rehfuß, setzt ein, was die „Broken Windows-Theorie“ beschreibt. Ist an einem leer stehenden Gebäude erst mal eine Scheibe eingeworfen, sind bald auch die anderen kaputt. Und so häuft sich der Müll an einer Stelle, an dem schon mal jemand etwas hingeworfen hat. Um die zunehmende Vermüllung zu verhindern, sollten also die Container, wenn sie schon dort stehen, häufiger geleert werden.
Kommt eine Video-Überwachung?
Als Alternative zu einem anderen Standort denkt Rehfuß an eine Videoüberwachung dieses Bereichs. Rechtlich gebe es da kein Problem, ist er überzeugt. Er findet, es gehe nicht an, dass ein paar wenige Leute auf Kosten der Allgemeinheit sich nicht an die Regeln hielten.
Schon wieder Müll bei den Kleidercontainern
Und wie wenn jemand die These von den übervollen Kleidercontainern habe bestätigen wollen: Keine 48 Stunden nachdem Frank Pfefferle am Motag um die Container aufgeräumt hatte, türmen sich am Mittwochmorgen schon wieder dieMüllhaufen rings um die überfüllten Kleidercontainer.