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    NRWZ.deSchrambergHalle Tennenbronn: Mehrkosten statt Einsparungen

    Ausschuss verschiebt Beschlüsse in den Gemeinderat / Linoleum oder Parkett?

    Halle Tennenbronn: Mehrkosten statt Einsparungen

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    Mit neuen Vorschlägen für die Gestaltung der neuen Tennenbronner Halle hat sich der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) befasst. Ein Gestaltungsbeirat aus Vertretern der Räte und der Vereine hatte sich Ende des vergangenen Jahres mit Architekten und Planern getroffen, um Einsparmöglichkeiten zu finden. Daraus ist nichts geworden. Die Vorschläge, die nun im Raum stehen, werden die Halle weiter verteuern.

    Schramberg. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr berichtete, der Beirat habe viele Empfehlungen gemacht, die der Ortschaftsrat und dann die Verwaltung erneut geprüft habe. Die Vorschläge der Verwaltung seien „so eine Art Synthese“, erläuterte sie.

    Andreas Krause, Leiter der Abteilung Hochbau, verdeutlichte, um zu einer Kostenberechnung und weiteren Planung zu kommen, müssten jetzt Beschlüsse gefasst werden. Um es vorwegzunehmen: Dem ist der Ausschuss nicht gefolgt. Nun soll der gesamte Gemeinderat am Donnerstag die Beschlüsse fassen.

    Parkett oder Linoleum

    Diskussionen gab es in den verschiedenen Gremien wegen des Belags für die Bühne. Linoleum oder Parkett. Der Ortschaftsrat hätte gern Parkett – Mehrkosten etwa 8000 Euro. Die Verwaltung schlägt Linoleum vor.  Gestritten wird über die Folgekosten, die langfristig anfallen.

    Welcher Bodenbelag kommt wohin? Foto: him

    Eine Abtrennung der Bühne von der Halle wäre erforderlich. Eine mobile tr4nnwand würde je nach Ausführung 30.000 bis 45.000 Euro zusätzlich kosten. Ob unter der Bühne ein Stauraum eingerichtet werden soll, war ein weiterer Punkt. Dafür wären ebenfalls Mehrkosten fällig: 25.000 bis 30.000 Euro. Diesen Stauraum wollten der Gestaltungsbeirat und der Ortschaftsrat nicht.

    Die Verwaltung aber könnte sich eine einfache Version vorstellen, um dort einen Schutzbelag für den Hallenboden zu verstauen. Der würde übrigens auch nochmal 10.000 Euro kosten und soll etwas bei der Fasnet den Boden schonen.

    In der Halle könnte sich die Verwaltung statt Parkett Linoleum vorstellen. Da brächte 25.000 Euro Minderausgaben. Umstritten war, wie beim Bühnenboden, wie sich die Pflegekosten langfristig auswirken.

    Fürs Hallenfoyer schlägt der Beirat Fliesen statt Linoleum vor, weil diese weniger empfindlich wären. Mehrkosten: doppelt so teuer wie geplant. Mit kleineren Fliesen etwas günstiger, etwa 20 bis 25.000 Euro zusätzlich.

    Behindertengerechter Zugang ist Pflicht

    Im Außenbereich machte Krause klar: Der behindertengerechte Zugang ist Pflicht.“ Eine Rampe mit maximal sechs Prozent Steigung müsse von der Bushaltestelle hinunter zur Halle gebaut werden.

    Statt der ursprünglichen Variante müsse eine längere Rampe angelegt werden. Da in diesem Bereich Kanalarbeiten kommen werden, könne man vielleicht zehn Prozent der Kosten sparen.

    Behindertengerechter Zickzack-Weg. Foto: him

    Erdsondenwärme und Photovoltaik

    Bei der Heizung möchte die Verwaltung eine Wärmegewinnung über Erdwärmesonden.  Erdkollektoren unter dem Parkplatz wären zwar günstiger, hätten aber langfristig deutliche Nachteile.  Mit der Erdsondenwärmepumpe ließe sich im Sommer die Halle auch etwas kühlen. „Wir prüfen, ob sich eine Wärmetauscher im Abwasserkanal rechnen würde“, so Krause.

    Das Warmwasser sollen Durchlauferhitzer erzeugen. Hintergrund die Legionellengefahr. Auch möchte man große Warmwassermengen vermeiden, die nicht benötigt werden.

    Auf das extensiv begrünte Hallendach kommen Photovoltaik-Paneele mit einer Leistung von 50 Kilowatt/Peak. Beim Parkplatz müsse man schauen, ob da nicht eine geeignetere Fläche für PV-Module zu finden wäre.

    So sollen die Erdwärmesonden und die Photovoltaik miteinander verknüpft werden. Foto: him

    Im Ortschaftsrat sei der Vorschlag für einen 40.000 Euro teuren Stromspeicher gekommen. Der würde sich in zehn Jahren amortisieren, so Krause, und insgesamt nach einer groben Schätzung 125.000 Euro sparen.

    Eine stationäre Bierzapfanlage soll es nicht geben, auch eine eigene Geschirrrückgabe habe der Beirat abgelehnt. Über die genaue Ausstattung der Hallenküche werde später entschieden.

    Offene Fragen

    Offene Fragen sind laut Krause, wo Ladestationen für E-Autos angebracht werden und wer sie anbietet. Für den Bebauungsplan müssten rasch konkrete Beschlüsse vorliegen. Die Festzeltfläche soll 10 Meter mal 15 Meter betragen. Für die Hochwasserproblematik eines hundertjährigen Hochwassers (HQ100) im Parkplatzbereich schlägt Krause vor, wie bisher weiter zu planen und parallel mit den Behörden das Thema abzuklären.

    Für den Bauantrag muss auch ein Brandschutzgutachten vorliegen. Damit es weitergeht, solle der Rat die Leistungsphase 4, also die Genehmigungsplanung, beauftragen. Die notwendigen 75.000 Euro stünden im Haushalt bereit.

    Am Ende seiner Präsentation stellte Krause fest, würde man den Empfehlungen des Planungsbeirat folgen, würde das 15.000 Euro mehr kosten. Die Verbesserungsvorschläge des Ortschaftsrats schlügen mit 112.000 Euro zu Buche, die der Verwaltung mit 65.000 Euro.

    Ausschussmitglieder ratlos

    Jürgen Kaupp (CDU) war unzufrieden. Ob jetzt alles nochmal diskutiert werden solle, frage er sich. Im fehlte eine Liste, in der alles aufgelistet sei mit Kosten. Es gebe immer wieder Veränderungen. So könne er keinen Beschluss fassen.

    Krause wies auf die Kapazitätsprobleme in seiner Abteilung hin. Außerdem habe es neue Informationen in der Zeit zwischen der Ortschaftsratssitzung und der AUT-Sitzung gegeben. Eisenlohr versprach, den Rätinnen und Räten die Präsentation zur Verfügung zu stellen, entscheiden könne dann der Rat.

    Oskar Rapp (Freie Liste) sah den von ihm vorgeschlagenen Stromspeicher nicht als „Preistreiber“, sondern als Möglichkeit langfristig Geld zu sparen. Ähnliches gelte für den Vorschlag, Parkett statt Linoleum zu verwenden.

    Mirko Witkowski (SPD-Buntspecht plädierte dafür, noch nicht über die einzelnen Posten zu beschließen, sondern nochmals in den Fraktionen zu beraten.

    Ortsvorsteher Manfred Moosmann sah das Parkett längerfristig als günstiger an. Der Ortschaftsrat habe einstimmig dafür votiert, wie auch für die Fliesen im Foyer. Emil Rode (Freie Liste) wunderte sich über die Vorlage, er wisse nicht, worüber er nun entscheiden solle.

    Eisenlohr beendete die Diskussion und ließ keine Beschlüsse fassen.

     

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Mit neuen Vorschlägen für die Gestaltung der neuen Tennenbronner Halle hat sich der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) befasst. Ein Gestaltungsbeirat aus Vertretern der Räte und der Vereine hatte sich Ende des vergangenen Jahres mit Architekten und Planern getroffen, um Einsparmöglichkeiten zu finden. Daraus ist nichts geworden. Die Vorschläge, die nun im Raum stehen, werden die Halle weiter verteuern.

    Schramberg. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr berichtete, der Beirat habe viele Empfehlungen gemacht, die der Ortschaftsrat und dann die Verwaltung erneut geprüft habe. Die Vorschläge der Verwaltung seien „so eine Art Synthese“, erläuterte sie.

    Andreas Krause, Leiter der Abteilung Hochbau, verdeutlichte, um zu einer Kostenberechnung und weiteren Planung zu kommen, müssten jetzt Beschlüsse gefasst werden. Um es vorwegzunehmen: Dem ist der Ausschuss nicht gefolgt. Nun soll der gesamte Gemeinderat am Donnerstag die Beschlüsse fassen.

    Parkett oder Linoleum

    Diskussionen gab es in den verschiedenen Gremien wegen des Belags für die Bühne. Linoleum oder Parkett. Der Ortschaftsrat hätte gern Parkett – Mehrkosten etwa 8000 Euro. Die Verwaltung schlägt Linoleum vor.  Gestritten wird über die Folgekosten, die langfristig anfallen.

    Welcher Bodenbelag kommt wohin? Foto: him

    Eine Abtrennung der Bühne von der Halle wäre erforderlich. Eine mobile tr4nnwand würde je nach Ausführung 30.000 bis 45.000 Euro zusätzlich kosten. Ob unter der Bühne ein Stauraum eingerichtet werden soll, war ein weiterer Punkt. Dafür wären ebenfalls Mehrkosten fällig: 25.000 bis 30.000 Euro. Diesen Stauraum wollten der Gestaltungsbeirat und der Ortschaftsrat nicht.

    Die Verwaltung aber könnte sich eine einfache Version vorstellen, um dort einen Schutzbelag für den Hallenboden zu verstauen. Der würde übrigens auch nochmal 10.000 Euro kosten und soll etwas bei der Fasnet den Boden schonen.

    In der Halle könnte sich die Verwaltung statt Parkett Linoleum vorstellen. Da brächte 25.000 Euro Minderausgaben. Umstritten war, wie beim Bühnenboden, wie sich die Pflegekosten langfristig auswirken.

    Fürs Hallenfoyer schlägt der Beirat Fliesen statt Linoleum vor, weil diese weniger empfindlich wären. Mehrkosten: doppelt so teuer wie geplant. Mit kleineren Fliesen etwas günstiger, etwa 20 bis 25.000 Euro zusätzlich.

    Behindertengerechter Zugang ist Pflicht

    Im Außenbereich machte Krause klar: Der behindertengerechte Zugang ist Pflicht.“ Eine Rampe mit maximal sechs Prozent Steigung müsse von der Bushaltestelle hinunter zur Halle gebaut werden.

    Statt der ursprünglichen Variante müsse eine längere Rampe angelegt werden. Da in diesem Bereich Kanalarbeiten kommen werden, könne man vielleicht zehn Prozent der Kosten sparen.

    Behindertengerechter Zickzack-Weg. Foto: him

    Erdsondenwärme und Photovoltaik

    Bei der Heizung möchte die Verwaltung eine Wärmegewinnung über Erdwärmesonden.  Erdkollektoren unter dem Parkplatz wären zwar günstiger, hätten aber langfristig deutliche Nachteile.  Mit der Erdsondenwärmepumpe ließe sich im Sommer die Halle auch etwas kühlen. „Wir prüfen, ob sich eine Wärmetauscher im Abwasserkanal rechnen würde“, so Krause.

    Das Warmwasser sollen Durchlauferhitzer erzeugen. Hintergrund die Legionellengefahr. Auch möchte man große Warmwassermengen vermeiden, die nicht benötigt werden.

    Auf das extensiv begrünte Hallendach kommen Photovoltaik-Paneele mit einer Leistung von 50 Kilowatt/Peak. Beim Parkplatz müsse man schauen, ob da nicht eine geeignetere Fläche für PV-Module zu finden wäre.

    So sollen die Erdwärmesonden und die Photovoltaik miteinander verknüpft werden. Foto: him

    Im Ortschaftsrat sei der Vorschlag für einen 40.000 Euro teuren Stromspeicher gekommen. Der würde sich in zehn Jahren amortisieren, so Krause, und insgesamt nach einer groben Schätzung 125.000 Euro sparen.

    Eine stationäre Bierzapfanlage soll es nicht geben, auch eine eigene Geschirrrückgabe habe der Beirat abgelehnt. Über die genaue Ausstattung der Hallenküche werde später entschieden.

    Offene Fragen

    Offene Fragen sind laut Krause, wo Ladestationen für E-Autos angebracht werden und wer sie anbietet. Für den Bebauungsplan müssten rasch konkrete Beschlüsse vorliegen. Die Festzeltfläche soll 10 Meter mal 15 Meter betragen. Für die Hochwasserproblematik eines hundertjährigen Hochwassers (HQ100) im Parkplatzbereich schlägt Krause vor, wie bisher weiter zu planen und parallel mit den Behörden das Thema abzuklären.

    Für den Bauantrag muss auch ein Brandschutzgutachten vorliegen. Damit es weitergeht, solle der Rat die Leistungsphase 4, also die Genehmigungsplanung, beauftragen. Die notwendigen 75.000 Euro stünden im Haushalt bereit.

    Am Ende seiner Präsentation stellte Krause fest, würde man den Empfehlungen des Planungsbeirat folgen, würde das 15.000 Euro mehr kosten. Die Verbesserungsvorschläge des Ortschaftsrats schlügen mit 112.000 Euro zu Buche, die der Verwaltung mit 65.000 Euro.

    Ausschussmitglieder ratlos

    Jürgen Kaupp (CDU) war unzufrieden. Ob jetzt alles nochmal diskutiert werden solle, frage er sich. Im fehlte eine Liste, in der alles aufgelistet sei mit Kosten. Es gebe immer wieder Veränderungen. So könne er keinen Beschluss fassen.

    Krause wies auf die Kapazitätsprobleme in seiner Abteilung hin. Außerdem habe es neue Informationen in der Zeit zwischen der Ortschaftsratssitzung und der AUT-Sitzung gegeben. Eisenlohr versprach, den Rätinnen und Räten die Präsentation zur Verfügung zu stellen, entscheiden könne dann der Rat.

    Oskar Rapp (Freie Liste) sah den von ihm vorgeschlagenen Stromspeicher nicht als „Preistreiber“, sondern als Möglichkeit langfristig Geld zu sparen. Ähnliches gelte für den Vorschlag, Parkett statt Linoleum zu verwenden.

    Mirko Witkowski (SPD-Buntspecht plädierte dafür, noch nicht über die einzelnen Posten zu beschließen, sondern nochmals in den Fraktionen zu beraten.

    Ortsvorsteher Manfred Moosmann sah das Parkett längerfristig als günstiger an. Der Ortschaftsrat habe einstimmig dafür votiert, wie auch für die Fliesen im Foyer. Emil Rode (Freie Liste) wunderte sich über die Vorlage, er wisse nicht, worüber er nun entscheiden solle.

    Eisenlohr beendete die Diskussion und ließ keine Beschlüsse fassen.

     

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