Halle in Tennenbronn: Jetzt bei 12,7 Millionen Euro – netto

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Beim Bau der neuen Halle in Tennenbronn soll es voran gehen. Im Gemeinderat hat man sich deshalb verständigt, den Auftrag für die Leistungsphase 4, die Genehmigungsplanung also, zu beauftragen. Auch alle zwischen Ortschaftsrat, Gestaltungsbeirat und Ausschuss für Umwelt und Technik unstrittigen Punkte sind beschlossen. Bei den Kosten ist man inzwischen bei 12,7 Millionen Euro netto angelangt.

Schramberg/Tennenbronn. Es gehe also nur noch um die Bodenbeläge, die Frage Parkett oder Linoleum und den barrierefreien Zugang zur Halle, erläuterte Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr.

CDU-Sprecher Thomas Brantner stellte einen Geschäftsordnungsantrag: Weil die Unterlagen erst am Morgen der Sitzung bei den Ratsmitgliedern eingegangen seien, solle man lediglich die unstrittigen Punkte verabschieden, die strittigen Themen gar nicht erst diskutieren. „Es kommt drauf an, dass es mit dem Bebauungsplan und der Planungsphase 4 weitergeht.“

Unstrittiges beschließen

Außerdem forderte er, wie schon sein Fraktionskollege Jürgen Kaupp im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT), eine Gesamtliste mit den Kosten für die einzelnen Gewerke.

Fachbereichsleiter Bent Liebrich erläuterte zu den Bodenbelägen, es habe sich herausgestellt, dass Linoleum „eindeutig günstiger“ als Parkett sei. Ortsvorsteher Manfred Moosmann versicherte, bei den aktuellen Zahlen sei er ebenfalls für Linoleum. Er versicherte: „Wir wollen nicht das beste und teuerste.“

Bei den Diskussionen im Ortschaftsrat habe Parkett als die günstigste Lösung dagestanden. „Wenn wir das schon gewusst hätten, hätten wir da schon für Linoleum gestimmt.“ Auch wolle man auf einen 40.000 Euro teuren Schutzbelag verzichten.

Brantner wies auf seinen Geschäftsordnungsantrag hin. Man diskutiere nun ja doch über Strittiges. Eisenlohr ließ abstimmen und 17 Rätinnen und Räte stimmten für Brantners Vorschlag.

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Neue Zahlen zu Parkett oder Linoleum. Foto: him

Barrierefreier Zugang

Bernt Liebrich informierte über die Zugangsproblematik, die von der Hauptstraße zur Halle barrierefrei gestaltet werden müsse. Dafür gebe es mehrere Varianten mit Vor- und Nachteilen. Die Stadt favorisiere einen längeren Weg. Dort ließen sich Synergieeffekte mit dem Tiefbau für einen Kanalanschluss erreichen. Dieser Weg sei „bedarfs- und nutzergerecht“.

Eine Zugangsvariante entlang der Zufahrt zum Parkplatz sei zwar kostengünstiger, aber sehr viel länger und damit nicht nutzergerecht.

Patrick Fleig (CDU) bestätigte, dass man die Barrierefreiheit herstellen müsse. De facto würden aber gehbehinderte Menschen mit Sicherheit mit dem Auto bis zum Parkplatz gelangen. Er fragte, ob denn im Winter der angedachte Weg maschinell oder von Hand geräumt werden müsse.

Liebrich versprach, diese Frage zu prüfen. Fleig beklagte überdies, dass immer neue Zahlen auf den Tisch kämen. „Ich kann mich auf keine Zahl verlassen.“ Die Verwaltung habe eben die jeweils aktuellen Zahlen eingearbeitet, rechtfertigte sich der Abteilungsleiter Hochbau Andreas Krause.

Reinhard Günther (SPD-Buntspecht) plädierte für die barrierefreie Variante 1, da so eine direkte Verbindung von der Bushaltstelle zur Halle geschaffen werde. „Wir bauen die Bushaltestellen behindertengerecht um, dann sollten wir das auch konsequent durchziehen.“

Erdwärme-Pumpe wirklich günstiger?

Clemens Maurer (CDU) sprach die Erdwärmesondenheizung an. Ihm schien der etwas geringere Stromverbrauch im Vergleich zu einer Luftwärmepumpe die viel höheren Kosten für die Tiefbohrungen nicht zu rechtfertigen. Krause verwies auf die Architekten, die die Erdsonden vorgeschlagen hätten. Diese würde sich „über die Jahre“ amortisieren.

Jürgen Kaupp (CDU) meinte, wenn der Stromverbrauch 15.000 bis 20.000 Kilowattstunden im Jahr betrage, dann sei der Strommehrverbrauch bei der Luftwärmepumpe mit ein paar 1000 Kilowattstunden im Jahr verschmerzbar. Die Verwaltung versprach, das nochmals prüfen zu lassen.

Ob die Frage der Heizungsart für den Bebauungsplan eine Rolle spiele, wollte Fleig wissen. Wenn für die Luftwärmepumpe ein Bau außerhalb der Halle erforderlich sei, möglicherweise ja, so Stadtplaner Joschka Joos.

Udo Neudeck (Freie Liste) schlug vor, den Beschluss zur Erdsondenwärmepumpe könne man gegebenenfalls später wieder ändern. Beim Bebauungsplan dürfe man aber keine Verzögerung riskieren.

Stauraum und Bodenschutz

Mirko Witkowski (SPD-Buntspecht) sprach den Stauraum unter der Bühne an. Er fragte, wo man sonst einen Schutzbelag für den Hallenboden unterbringen könne. Krause berichtete, würde man den Bühnenraum nutzen, wäre ein teurer Prallschutz nötig. Außerdem planten die Architekten inzwischen die Bodenplatte unter der Bühne höher zu legen.

Ortsvorsteher Moosmann erklärte, man wolle auf den Schutzbelag verzichten. Auch in Sulgen und Waldmössingen komme man ohne aus. „Lino hält das aus.“ Jürgen Moosmann (Freie Liste) berichtete von einer Halle in Dornhan, wo sich dieser Stauraum unter der Bühne sehr bewährt habe, und Tische und Stühle geschickt verstaut werden könnten.

Die Kosten….

Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr nannte die derzeitige Kostensituation. Derzeit liege man bei 12,7 Millionen Euro netto für den Hallenneubau in Tennenbronn.  Brutto wäre das 15,1 Millionen. Bei Heizung und Sanitär könnte man nochmals 135.000 Euro sparen. „Ursprünglich lag der Deckel bei 11 Millionen, jetzt sind wir bei 12,7 Millionen“, so Eisenlohr.Gr Halle 290224 (35)

Der Rat beschloss schließlich einstimmig, die Planungsphase vier zu vergeben. Das Bodenbelagsthema soll noch beschlossen werden.

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Da „Unstrittige“ ist beschlossen. Foto: him
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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.