Zufällig am 100. Tag in Waldmössingen hat am Montagmittag der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais den neuen Waldmössinger Ortsvorsteher Markus Falk besucht. Die beiden trafen sich im Gasthaus „Zum Frieder“ zum Mittagessen.
Beib Rahmgulasch an Gemüsereis berichtete Falk dem FDP-Abgeordneten von Waldmössingen und seinen Motiven, Ortsvorsteher werden zu wollen. Nach 30 Jahren in der öffentlichen Verwaltung, die letzten Jahrzehnte in Koblenz, habe er eine neue Aufgabe gesucht, und Waldmössingen sei „eine ganz andere Welt“, so Falk, es gefällt mir.“
Der Mittler
Am Ort gebe es viele Industrie- und Gewerbebetriebe, die Daseinsfürsorge mit Läden und Ärzten sei gegeben. Es fehle allerdings ein Lebensmittelmarkt, „aber daran arbeiten wir“. Seine neue Aufgabe sieht Falk darin, der „Mittler zwischen Stadtverwaltung und den Waldmössingern“ zu sein. „Eine spannende Aufgabe“, die nicht „nine to five“, also als normaler Bürojob zu erledigen sei.
Er sei in Waldmössingen gerade angekommen, da habe die Corona-Pandemie ihn gefordert. „Wir mussten jede Menge Vorschriften in die Praxis umsetzen“, erinnert er sich. Eine wichtige Aufgabe sei zunächst auch gewesen, Ruhe zu verbreiten. Dann hätten die Bürger angerufen und gefragt, was man dürfe und wie die Regeln einzuhalten seien.
Corona sorgt gleich für jede Menge Arbeit
Am Tag seien manchmal zehn Mails mit neuen Verordnungen und Anweisungen gekommen. „Die Leute waren damals schon ziemlich aufgeregt.“ Oft habe er bestimmte Fragen auch erst innerhalb der Verwaltung abklären müssen. Auch jetzt, bei der Lockerung, sei der Ortsvorsteher erster Ansprechpartner etwa für die Vereine, die fragten, ob sie die Halle wieder nutzen oder ihre Versammlungen abhalten könnten.
Eigentlich habe er vorgehabt, in den ersten Monaten viele Betriebe und Einrichtungen zu besuchen, aber das ging ja nun nicht. Das möchte er nachholen, sobald es wieder möglich ist, verspricht er im Gespräch mit Karrais, der ihn fragt, was er denn in Waldmössingen noch umsetzen möchte.
Falk gibt sich bescheiden, als Ortsvorsteher sei er „mehr Umsetzer als Gestalter“. Das, was Ortschaftsrat und Stadtverwaltung beschließen, zu verwirklichen, so sieht er seine Rolle. Dennoch hat er auch eigene Ideen.
Mit den Römern punkten
Mit dem Römerkastell habe Waldmössingen ein Wahrzeichen. Das sollte im Ortsbild mehr zum Tragen kommen, findet er. Karrais glaubt, in vielen Orten lägen die touristischen Potenziale auf der Straße und müssten nur aufgegriffen werden. Falk denkt beispielsweise an szenische Führungen durch das Kastell.
Damit einher geht die touristische Vermarktung von Erlebnisbauerhof, Abenteuerspielplatz und Sportgelände. Allerdings: „Da müssen wir die Parkierung in den Griff bekommen.“ An den Wochenenden sei das Gelände sehr beliebt und die Besucher führen „über die Wiesen“.
Im Ort fühlt sich Falk „sehr gut aufgenommen“. Die Leute seien sehr freundlich, wobei er seien rheinischen Humor wohl noch ein wenig bremsen müsse. Auch bei der Wohnungssuche habe es noch nicht geklappt. Er bewohnt derzeit ein Apartment im Feriendorf Eckenhof: „Alle meine Sachen habe ich im Magazin 17 untergestellt…“ Falks Fazit nach 100 Tagen in Waldmössingen: „Ich hab‘ es gut getroffen.“