Seit genau einem Jahr ist Gut Berneck wieder „im Betrieb“: als Gästehaus, als Veranstaltungsort für Konzerte, Firmenevents und Familienfeiern. Aus diesem Anlass hat Hausherr Dr. Hans-Jochem Steim die damals für die denkmalschutzgerechte Sanierung Verantwortlichen zu einem Pressegespräch eingeladen. Steim hatte die von Arthur Junghans um 1910 errichtete Villa der Stadt abgekauft und mit Unterstützung von Denkmalschutzmitteln aufwändig sanieren lassen.
Schramberg. Steim stellte im Rückblick fest, alle großen Sachen seien sehr gut gelöst worden. Es sei nicht immer einfach gewesen bei diesem schwierigen Projekt, „die Ideen der Macher und das Geld in Einklang zu bringen“, meint er schmunzelnd.
Sehr geholfen habe, dass Architekt Jürgen Bihlmaier in unmittelbarer Nähe wohne. Bihlmaier sei noch nicht fertig, er habe gerade eine Änderung des Bauantrags mit Blick auf die Nutzung des Hauses aufs Rathaus gebracht.
Nur Lob und Glückwünsche
Das Haus und das Sanierungsprojekt sei allgemein sehr gut aufgenommen worden. Ihm seien keine kritischen Stimmen in Erinnerung. „Nur Komplimente, Lob und Glückwünsche“ habe er erhalten.
Seit der Eröffnung am Tag des offenen Denkmals 2023 hätten schon etliche Veranstaltungen in Gut Berneck stattgefunden. „Wir haben alle Arten von Buchungen“, berichtet Jennifer Knöpfle, die in Gut Berneck für die Verwaltung aber auch die Bewirtung der Gäste sorgt. Fast jedes Wochenende sei belegt.
Unterstützung bei der Planung des Gastrobereichs
Jürgen Lauble vom Fohrenbühl hatte Jenny Knöpfle an Hans-Jochem Steim vermittelt, als klar war, dass für die Betreuung der Gäste jemand hauptamtlich zuständig sein muss. Lauble hatte während der Sanierungsphase Steim bei der Ausstattung des Gastrobereich beraten.
Die Küche in Gut Berneck dient lediglich für den Frühstücksbereich und für einen externen Caterer zur Vorbereitung. „Wir haben ganz bewusst auf eine eigene große Küche verzichtet“, betont Steim, „wir sind also auf Caterer angewesen.“
Die Zusammenarbeit mit den Planern und Architekten sei sehr gut gelaufen, erinnert sich Lauble. Anders als bei seinem eigenen Haus auf dem Fohrenbühl sei es bei Gut Berneck sehr angenehm gewesen: „Ich plane, er bezahlt, das hat riesig Spaß gemacht.“
Leider ohne Beichtstuhl
Schließlich gießt Steim etwas Wasser in den Wein: Einen großen Fehler hätte man gemeinsam gemacht: „Wir haben den Beichtstuhl der Schwestern nicht erhalten.“
Bekanntlich waren nach dem zweiten Weltkrieg einige Jahrzehnte lang Nonnen in Gut Berneck untergebracht, Nonnen, die im Krankenhaus als Schwestern arbeiteten. Neben dem Refektorium, das heute als Frühstücksraum dient, war dieser Beichtstuhl eingebaut.
Viele Gruppen im Haus
Ansonsten freut sich Steim, dass viele Gruppen wie Stadtteilvereinigungen aber auch Parteien das Haus besichtigen und die Sammlung mit mechanischen Musikinstrumenten bestaunen. Erst am vergangenen Wochenende sei er „Hahn im Korb“ gewesen, als Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr mit den Bürgermeisterinnen zu Gast war.
Auch andere Feiern seien willkommen, versichert er. Nur bei Hochzeiten gibt es eine Einschränkung, wie Jenny Knöpfle erklärt: „Der Bräutigam muss über 60 sein!“ Weshalb? Da könne man sicher sein, dass die Gäste nicht über die Stränge schlagen und in Gut Berneck alles heil bleibt….