Noch vor der Sommerpause lagen die Sanierungsarbeiten der Waldmössinger Grundschule im Zeitplan (wir berichteten), doch nun ist doch mit einer Verzögerung von zwei bis drei Monaten der Abschlussarbeiten zu rechnen. Dies teilte Andreas Krause, Abteilungsleiter Gebäudemanagement und Hochbau in Schramberg, bei einem Ortstermin am Montag mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt- und Ortsverwaltung, Presse und der Schulleitung mit. Die Sanierung der Grundschule Waldmössingen sei ein wichtiges Projekt für den Schramberger Ortsteil, und damit auch für die Gesamtstadt, erklärte Oberbürgermeisterin Dorothee Einselohr bei ihrer Begrüßung. Deshalb sei es sehr wichtig, die Öffentlichkeit über die guten und schlechten Neuigkeiten zu informieren.
Große Fortschritte innerhalb des Budgets
Als gute Nachricht fasste Krause die bisherigen Arbeiten an der Grundschule zusammen. Anfang des Jahres beschloss der Gemeinderat Schramberg, dass das Schulgebäude neue Kunststoffenster und eine moderne, belüftete Fassade erhalten solle. Außerdem wird das Gebäude barrierefrei umgebaut. Im Mai gingen die Sanierungsarbeiten los. Seither wurden die Arbeiten am Rohbau und bei der Kanalverlegung beendet. Und auch in den Sommerferien „haben wir trotz des schlechten Wetters Einiges geschafft“, so Krause. Die Sanitär- und Heizungs- und Elektroarbeiten sind weitgehend abgeschlossen. Zudem stehen die Fundamente für die neue Fluchttreppe und den Aufzug, das Grundelement der neuen Barrierefreiheit an der Schule.
Auch freut sich Krause mitteilen zu können, dass das Gebäude nun wieder wetterfest sei, zumal die Zimmererarbeiten an der großen Dachfläche fast beendet sind. 80 Prozent der Gewerke sind inzwischen ausgeschrieben, nun werden noch noch Ausschreibungen für den Estrich in der umgebauten Toilette und Malerarbeiten veröffentlicht.
Bei Beschluss der Sanierungsarbeiten wurde ein Budget von 1,78 Millionen Euro für Baukosten angegeben und laut Krause liegen die Arbeiten weiterhin innerhalb dieses Budgets. „Wir hatten wirklich Glück bezüglich der Gewerke und Angebote, gerade hinsichtlich Corona und vieler Lieferengpässe und steigenden Kosten, von denen man landauf, landab liest“, freut sich der Verantwortliche für Gebäudemanagement in Schramberg.
Auch Jürgen Bihlmaier vom Architekturbüro rapp-bihlmaier zeigt sich zufrieden. Er betont, dass unter anderem die Zusammenarbeit mit der Schulleitung sehr positiv sei. Auch Schulleiterin Vannessa Franz zeigte sich zufrieden ob der großen Fortschritte bei den Arbeiten an ihrer Schule. Krause bedankt sich zudem beim Hausmeister der Schule, Wolber, für die gute Mitarbeit. „Dass das so läuft, ist nicht selbstverständlich“, schließt er auf positiver Note. Trotzdem gibt es auch weniger gute Nachrichten.
Fassade kann nicht fertiggestellt werden
„Wir bekommen kein Dämmmaterial vor Dezember“, teilt Krause mit. Der Plan war eigentlich, die Fassadendämmung und Außenplatten bis zum Jahresende anzubringen, doch nun treffen die Lieferschwierigkeiten im ganzen Land auch diese Baustelle in Waldmössingen.
Je nach Lage der Witterung wird sich der Abschluss der Arbeiten im Außenbereich der Schule somit bis etwa März 2022 ziehen. Doch die 99 Schülerinnen und Schüler des neuen Schuljahrs in Waldmössingen seien davon nur peripher betroffen, versichert Krause. Soweit möglich, werden noch anstehende lärmintensive Arbeiten während des Schulbetriebs, der nächste Woche wieder beginnt, auf nachmittags verschoben. „Grundsätzlich ist der Schulbetrieb möglich und es gibt nur kleine Einschränkungen“, meint Krause.
Sanierungsarbeiten für viele weitere Verbesserungen genutzt
Die Sanierung der Grundschule Waldmössingen ist ein gutes Beispiel für die Nutzung der eh schon begonnenen Arbeiten für weitere Maßnahmen in verschiedenen Bereichen. So wird das Schulgebäude durch Aufzug und behindertengerechte Toilette nun nicht nur barrierefrei, sondern auch energieeffizient.
„Die große Dachfläche Richtung Süden bietet sich regelrecht zur Nutzung an“, erklärt Krause. Die vollfächlige Photovoltaikanlage, die darauf nun installiert wird, wird den Eigenbedarf der Schule zu 60 Prozent decken.
Außerdem sei im Rahmen der anstehenden Elektroarbeiten auch direkt Breitband im Gebäude verlegt worden. Im Dachgeschoss gibt es zudem einen neuen Raum für die Verteiler und Hardware des Digitalpakts, von dem auch die Grundschule Waldmössingen profitiert. Die Grundlage zur Digitalisierung des Schulalltags in Waldmössingen ist somit durch diese Arbeiten gelegt worden.
Selbstverständlich war auch bei diesem Projekt die Raumlüftung während Coronazeiten ein großes Thema. Von Anfang an habe man diese mit eingeplant, berichtet Krause. In der Grundschule Waldmössingen wird es nun neben den neuen Fenstern auch ein komplettes System zur Einzelraumlüftung in jedem Klassenraum geben. Krause erklärt, dass es sich hierbei um ein vollständiges System handelt, das je nach CO2-Stand im Raum Frischluft zuführt, Abluft abführt und dabei Wärmerückgewinnung nutzt, was letztlich zu Energieeinsparungen führen wird. Luftreiniger, die derzeit oft im Gespräch sind, werden dadurch nicht mehr benötigt, zumal diese die Luft nur umwälzen, während das neue System an der Grundschule für frische Luft sorgt und CO2 abbaut.
Zu guter Letzt freut sich außerdem Schulleiterin Franz, dass die Malerarbeiten im Zuge der Sanierung auf die Klassenräume ausgeweitet werden können. „Wenn man schon mal dran ist, kann man direkt auch alles Anfallende machen“, fasst Krause zusammen.
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