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    Gemeinderat beschließt Stolpersteinprojekt

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    SCHRAMBERG  (him) – Einstimmig beschlossen hat der Schramberger Gemeinderat, dass in den kommenden Jahren „Stolpersteine“ im Stadtgebiet verlegt werden sollen. Diese Stolpersteine sollen an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern.

    Im Rahmen des Tagesordnungspunktes hatte die Studentin Sarah Glocker  einen Vortrag im Gemeinderat gehalten. Darin hatte sie über das Schicksal der Jüdin Charlotte Dreyfuss und die Fluchthilfe durch den Redakteur August Ludwig Ackermann berichtet.

    Ackermann war Redaktionsleiter des  zentrumsnahen „Schwarzwälder Tagblatts“ und sei „wegen seiner kritischen Berichterstattung auch immer wieder in der NS-Presse scharf angegriffen oder auch in Schutzhaft genommen“ worden, berichtete Glocker. Charlotte Dreyfuss wollten die Nazis in ein Vernichtungslager deportieren. Doch sie  konnte untertauchen. „Dabei musste sie,aus Angst entdeckt zu werden, ihre Verstecke immer wieder wechseln und kam so auf elf Fluchtstationen.“ Eine dieser Stationen war in Schramberg bei Ackermanns. Damit habe er „sich selbst als auch seine Familie einer großen Gefahr“ ausgesetzt, so Glocker.

    Sie hatte sich schon als Schülerin im Schramberger Gymnasium im Stadtarchiv intensiv mit Charlotte Dreyfuss und Ackermannbeschäftigt. Bei einer Veranstaltung zum 27. Januar hatte sie schon 2017 vorgeschlagen, an das Schicksal der beiden mit Stolpersteinen zu erinnern.

    Einstimmiger Beschluss „nicht alltäglich“

    Die Entscheidung des Gemeinderates, auch in Schramberg mit „Stolpersteinen“ zu beginnen, fiel einstimmig. Das sei „nicht alltäglich, wenn man sich den jahrelangen Kampf in Villingen-Schwenningen vor Augen hält“, betont Schrambergs Stadtarchivar Carsten Kohlmann. Den Antrag für die Stolpersteine hatten die „Aktiven Bürger Schrambergs“ gestellt.

    Muster vor dem Haus Berneckstraße 20

    Dieser Tage hatte Kohlmann zwei Muster für Stolpersteine  gefertigt. Er  hat diese vor dem Gebäude Berneckstraße 20, dem ehemaligen Redaktions- und Verlagsgebäude des „Schwarzwälder Tagblattes“, in dem sich heute das Architekturbüro Stollbert befindet, ausgelegt.

    Hier könnte der Künstler Gunther Demnig die ersten Stolpersteine in Schramberg verlegen.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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