Ohne weitere Diskusionen hat der Gemeinderat am Donnerstag den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan Schoren 2. und 3. Bauabschnitt getroffen. Ebenfalls ohne Debatte stimmte der Rat den Vorschlägen der Verwaltung für die neuen Straßennamen dort zu.
„Berthold-Leibinger-Straße“
Das neue Misch- und Gewerbegebiet Madenwalt soll künftig Teil des Industriegebiets Ost werden. Damit ist die leidige Diskussion um die Rechtschreibung und den angeblich abschreckenden Gewannnamen vom Tisch. Auf Vorschlag von Udo Neudeck, freie Liste, soll die dortige Straße nach Berthold Leibinger benannt werden.
Der langjährige Chef von Trumpf sei im vergangenen Jahr verstorben und Schramberg habe eine besondere Beziehung zur Firma Trumpf, argumentierte Neudeck. Würde man den Namen nicht jetzt vergeben, werde es wohl erst „am St. Nimmerleinstag“ eine Leibinger-Straße geben: „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt.“ Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr erinnerte daran, dass die Verwaltung 17 Namensvorschläge gemacht habe.
Der Rat votierte einstimmig für „Berthold-Leibinger-Straße.“ Für „Industriegebiet Ost“ stimmten 21 Rätinnen und Räte, einer stimmte dagegen.
Im Schoren bleibt es bei den ursprünglichen Vorschlägen
Dasselbe Abstimmungsverhalten gab es bei den Straßenamen Schoren Süd. Hier übernimmt der Rat einen Vorschlag, der 2005 bereits beschlossen worden war. Die neuen Straßen werden nach bemerkenswerten Frauen und Männern aus der Schramberger Lokalgeschichte benannt: Karoline-Grüner- und Emma- Haaser Straße nach den Heimatdichterinnen. Anna Bauer von der AWO wird genauso geehrt wie die Hebamme Amalie Langenbacher und die Malerin Rose Sommer Leypold. Weitere Straßen heißen nach dem Bildhauer Erich Hauser, Alfons Haigis, nach Josef Göser und Dr. Stettler-Knebel.
Beim Bebauungsplan hatte die erneute Offenlage über den Sommer nur zwei Antworten von Trägern öffentlicher Belange und eines Anwohners gebracht, berichtete Stadtplaner Bent Liebrich. Dabei ging es um den Wasserdruck und Hydranten, auf die die Stadtwerke aufmerksam machten.
Ein Anwohner hatte Einwände wegen der zu setzenden Straßenbäume an der Hardtstraße auf Privatgrundstücken. Liebrich wies darauf hin, dass die Stadt die Bäume kaufen und pflanzen lassen werde. Nur für die Pflege seien die Grundstückseigentümer zuständig. Schon im Ausschuss für Umwelt und Technik hatte das Gremium über die Fragen diskutiert. Der Rat war deshalb ohne Aussprache zur Abstimmung übergegangen und fasste den erforderlichen Satzungsbeschluss.
Kauf-Verträge gehen raus
Unter „Verschiedenes“ wollte später Jürgen Kaupp (CDU) wissen, ob denn nun Bauinteressierte dort Grundstücke kaufen könnten. Rainer Bernhard von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft berichtete, die Verwaltung werde „in den nächsten zwei Wochen“ Kaufvertragsvorentwürfe verschicken. Derzeit fehlten noch bestimmte Einträge wegen der Entwässerung des Gebietes, die das Grundbuchamt noch nicht vollzogen habe. Oberbürgermeisterin Eisenlohr ergänzte, dass Bauherren Bauanträge bereits „bei den problemfreien Grundstücken“ stellen können.