Schramberg. Die CDU-Fraktion Schramberg sprach sich bereits vor einigen Wochen, als es um das Förderprojekt „1000 Zebrastreifen für Baden-Württemberg“ ging, für eine Lösung zur Überquerung der B462 in Richtung H.A.U. aus. Am vergangenen Donnerstag stand der Antrag auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Die Stadtverwaltung hat sich nochmals intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt. Die Leiterin des Ordnungsamtes Cornelia Penning präsentierte die Ergebnisse.
Neben dem Antrag seien zusätzlich „Beschwerden aus der Anwohnerschaft“, Aufforderungen aus dem Gemeinderat sowie eine Unterschriftenliste für eine sichere Möglichkeit der Straßenüberquerung an die Verwaltung herangetragen worden. Bereits im vorvergangenen Jahr habe die Stadt „versucht mit einer Fußgängerampel“ die Nutzungsfrequenz zu ermitteln. Doch diese war mit durchschnittlich drei Personen am Tag „nicht so hoch wie angenommen“, wie Cornelia Penning informierte.
Zebrastreifen scheidet aus
Weiterhin bestätigte sie, dass ein Zebrastreifen an dieser Stelle gefährlich sei, da zu viele Autos die Bundesstraße befahren. Eine Querungshilfe in Form einer Verkehrsinsel werde „in Fachkreisen als die sicherste bezüglich Querung viel befahrener Straßen angesehen“, heißt es in der Vorlage. Dies habe die Stadt bei einer Verkehrsschau im April dieses Jahres mit dem Regierungspräsidium festgestellt.
Querungshilfe teuer
Das Problem dabei sei jedoch, dass hierfür die Straßenführung mit den Bushaltestellenbuchten geändert werden müsste und „wegen der umfangreichen Umbaumaßnahmen teuer“ wäre, so Penning. Außerdem „gäbe es den Schutzstreifen von 1,5 Metern dann nicht mehr“ und „die Bushaltestelle wäre teilweise auf der Fahrbahn“. Das könne zu Stockungen im Straßenverkehr führen und die Sicherheit zusätzlich gefährden, wie der Abteilungsleiter Tiefbau Konrad Ginter bestätigte.
Ampel weiter talabwärts
Man könnte nochmals eine Behelfsampel aufstellen und die Frequenz ermitteln, schlug Penning vor. Zuerst soll im Mai mit allen Beteiligten aus Verwaltung und Einwohnerschaft eine Begehung stattfinden. „Vielleicht finden wir eine Lösung“, zeigte sich Penning optimistisch. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr erteilte dem „sachkundigen Bürger“ und Anwohner Matthias Baur das Wort. Dieser wünschte sich eine Querungshilfe bei der H.A.U. vor allem wegen des großen Freizeit- und Gastronomieangebots dort. Bisher bestehe nämlich nur die Möglichkeit an der „Hans-Sachs-Kurve“ oder am Paradiesplatz sicher die Bundesstraße zu überqueren.
Clemens Maurer (CDU) wolle hierbei „nicht nur die Kenntnisnahme erwirken“, sondern forderte in seinem Antrag, dass „schnellstmöglich eine Querungshilfe“ geschaffen werde, hilfsweise eine Ampel. Auch Ralf Rückert (Freie Liste) befürwortete den Antrag „da das schon vor zig Jahren beantragt“ war. Er bemängelte, dass der Ort der Ampel schlecht gewählt gewesen sei, da die meisten Fußgänger aus dem Hagenwinkel und Rosswald über die Treppe zur Bundesstraße gelangen. Weiter kritisierte er die lange Wartezeit beim Ampelversuch vor zwei Jahren, die die Fußgänger abgeschreckt habe. „Ich würde mich sehr freuen, wenn eine sichere Querung gewährt wird“, betonte Rückert zum Schluss.
Auch Gemeinderat Reinhard Günter (SPD-Buntspecht) hatte wenig Verständnis dafür, dass bisher nichts in Sachen Verkehrssicherheit unternommen würde, denn es „muss doch reichen, wenn ein Zebrastreifen zu gefährlich ist, dass da eine Ampel hin muss!“ Weiter fand er, dass, wenn man den öffentlichen Personennahverkehr fördern will, man dann auch anschließend eine sichere Querung der Straße möglich mache.
Oberbürgermeisterin Eisenlohr wollte eine Verkehrsinsel beim Straßenbaulastträger, dem Bund, erwirken, ersatzweise eine Ampel. „Da stimmt die Reihenfolge nicht“, entgegnete Udo Neudeck, Freie Liste, „erst Ampel, dann Querungshilfe“. Die Ampel müsse jedoch attraktiv sein, andernfalls verfälsche es die Nutzungsfrequenz.
Weitere Gespräche
„Ich bin kein Freund von Fußgängerüberwegen, weil sie trügerisch sind“, meinte Gemeinderat Jürgen Reuter („Aktive Bürger“). Stattdessen würde Reuter für eine fest installierte Ampel plädieren. Diese könnte dann auch dafür sorgen, dass das Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde eingehalten werde.
Gemeinderat Thomas Brantner (CDU) war sich sicher, dass man noch einige „Gespräche führen muss“. Doch auch seine Fraktion befürworte die Ampel-Lösung. Der Rat beschloss zum Thema Ampel und Querungshilfe solle die Verwaltung nochmals mit allen Beteiligten verhandeln und dann im Ausschuss für Umwelt und Technik und im Gemeinderat berichten.