Vor ein paar Wochen schon stand das Thema auf der Tagesordnung: Eine neue Brücke über die Schiltach beim St. Maria-Wehr. Doch damals hat Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr das Thema von der Tagesordnung kurzfristig abgesetzt. Im Ausschuss für Umwelt und Technik stand es vor Pfingsten dann wieder drauf: „Ich musste es damals absetzen“, erläuterte Eisenlohr, „weil wir zehn Minuten vor der Sitzung eine neue Kostenschätzung erhalten hatten.“
Schramberg. Die bisherig Brücke weist laut Vorlage „so gravierende Schäden“ auf, dass sie nur noch als Fußgängerbrücke passierbar ist. Allerdings können die Nutzer der 27 Plätze des Parkplatzes am Tunneleingang nur über diese Brücke in die Stadt kommen. Ohne die Brücke „müsste der Parkplatz aufgegeben werden, da ein direktes Begehen der Landesstraße verboten ist“, wie Tiefbauamtsleiter Konrad Ginter schreibt.
Die bisherige Brücke stammt aus dem Jahr 1940. Bei der Hauptuntersuchung 2023 haben die Fachleute festgestellt, dass „die Standsicherheit und Verkehrssicherheit des Bauwerks … stark beeinträchtigt“ seien. Deshalb hat die Stadt sie damals „für jeglichen Kfz-Verkehr gesperrt“. Einige Träger seien durchgerostet und eine Sanierung „aufgrund des fortgeschrittenen Alters und der Schäden nicht möglich“.
Abgespeckte Version liegt im Kostenrahmen
Zunächst hatte die Stadt eine befahrbare Brücke mit einer Belastung von bis zu sechs Tonnen und einer Fahrspurbreite von 2,50 Metern angedacht. Weil diese aber 460.000 Euro gekostet hätte – statt der im Haushalt eingeplanten 300.000 Euro- , setzte Eisenlohr das Thema ab und die Planer entwarfen eine günstigere Lösung. Nun soll eine 1,6 Meter breite Aluminiumfertigbrücke nur für Fußgänger die alte Brücke ersetzen.
„Diese ist so konzipiert, dass sie als Fertigteil auf die Baustelle antransportiert wird und von einem Kran in einem Stück versetzt wird“, erklärt Ginter. Das hätte den Vorteil, dass man die Brücke auch an einer anderen Stelle verwenden könnte, wenn der Parkplatz am St. Maria-Wehr eines Tages anderweitig genutzt wird. Die neue Brücke würde etwa 290.000 Euro kosten, schätzen die beauftragten Planer.
„Alu ist langlebig, und die Kosten liegen im Rahmen“, warb Ginter für das Projekt. Es soll eine Gitterkonstruktion werden, dann könnte auch das Schneeräumen entfallen. Wenn es gut läuft, werde die die Brücke noch in diesem Jahr fertig.
Mirko Witkowski (SPD/Buntspecht) lobte die Idee, die Brücke gegebenenfalls andernorts wiederverwenden zu können. Allerdings seien die Gitter für Damen mit Stöckelschuhen wenig geeignet. Auch Hunde fänden die Gitterböden unangenehm. Ginter wies darauf hin, dass die Parkplätze nicht öffentlich genutzt würden, sondern von Berufstätigen gemietet seien. Die gingen eher selten mit einem Hund ins Büro. OB Eisenlohr lächelte….
Die Ausschussmitglieder stimmten einmütig für den Bau der Brücke, so wie von der Verwaltung vorgeschlagen.