Lediglich 29.000 Besucherinnen und Besucher haben in diesem Jahr die Freibadverantwortlichen in Tennenbronn gezählt – und dies trotz idealer Wetterbedingungen. Im verregneten Sommer 2017 waren etwa 27.000 Badegäste ins Freibad gekommen.
Bäderleiter Joachim Ragg sieht einen allgemeinen Trend, nennt aber auch Tennenbronn-spezifische Probleme. Allgemein seien in Deutschland die Zahlen rückläufig, das habe kürzlich eine Fachzeitschrift berichtet. Und auch in Rottweil sind in diesem Jahr nicht mehr Gäste ins Schwimmbad gekommen als im Vorjahr. Beim Tennenbronner Bad werde es „einfach Zeit, dass etwas gemacht wird“, findet Ragg.
Das vermeintliche Parkierungsproblem sei für manchen abschreckend. Hinzu sei in diesem Jahr gekommen, dass das Bernecktal fast den ganzen August über gesperrt war. „Das haben wir ganz klar gemerkt.“ Auch gebe es keine richtig gute Busverbindung von Schramberg zum Freibad. „Das macht die Hemmschwelle noch höher.“
In diesem Jahr habe es auch immer wieder technische Probleme mit der mehr als 40 Jahre alten Bädertechnik gegeben. „Wir mussten sehr viel improvisieren.“ Er sei inzwischen der einzige, der noch weiß, wie die Anlage funktioniert, so Ragg. Ein Übriges hätten einseitige und negative Zeitungsgeschichten getan.
Heizung kaputt – was geschieht 2019?
Seit zwei Wochen sei die Uralt-Heizung komplett ausgefallen. Die Herstellerfirma sei schon vor etwa zehn Jahren vom Markt verschwunden. Die Wartungsfirma, die die Tennenbronner Anlage bisher am Laufen gehalten habe, bekomme keine Ersatzteile mehr. “Die sind sogar in Österreich und in der Schweiz auf die Suche gegangen“, berichtet Bäderleiter Joachim Ragg.
Für ihn sei „fraglich, ob man das Bad im nächsten Jahr überhaupt nochmal öffnen soll“. Die Heizung sei „definitiv im Eimer“, eine Übergangslösung für ein Jahr würde enorm teuer. Er könnte sich vorstellen, dass die Planer versuchen, schneller voranzukommen und auszuschreiben, damit man dann gleich im nächsten Jahr mit der Badmodernisierung beginnt. Zumal das Gesundheitsamt ein scharfes Auge auf die Wasserqualität hat.
Ragg spricht einen weiteren Punkt an: Ein Geologe wird im Oktober den Baugrund untersuchen. Da unter dem Bad vor der Erbauung sehr viel aufgeschüttet wurde, solle der Geologe feststellen, ob der Baugrund für die Umbauarbeiten stabil genug wäre. Dazu muss er aber auch in den Becken Löcher bohren. „Wir müssen also das Wasser ablassen. Überstehen die Becken und die Folien den Winter ohne Wasser?“
Am Donnerstag kommt der Gemeinderat zu einer kurzen Sondersitzung zusammen. Dabei geht es – wie berichtet – um einen Zuschussantrag beim Bund. Möglicherweise werden aber auch die jetzt aufgetauchten Probleme mit dem Tennenbronner Bad zur Sprache kommen.