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    Finsterbachdeponie bei Schramberg: Baustelle ruht seit dem Herbst

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    Die unendliche Geschichte zur Sanierung der ehemaligen Schramberger „Hausmiste“ im Finsterbachtal erhält ein neues Kapitel: Auf der Baustelle tut sich seit einem guten halben Jahr nichts mehr – oder besser fast nichts.

    Seit Jahrzehnten lässt der Landkreis die Deponie in der Nähe der Schramberger Kläranlage für viele Millionen erst Mark, dann Euro sanieren. Frühere Generationen hatten alle möglichen Abfälle aus Haushalten, aber auch der Industrie dort in einem steilen Tal abgeladen. Irgendwann merkten die Verantwortlichen, dass sich die ganze Deponie langsam aber sicher mit Wasser vollsaugt und die Gefahr besteht, der ganze Deponiekörper mit tausenden Tonnen Müll könnte ins Schiltachtal abrutschen.

    Vor zehn Jahren entstanden die senkrechten Schächte in den Deponiekörper. Archiv-Foto: him

    Außerdem waren die Sickerwässer, die unten aus dem Deponiekörper flossen, schadstoffbelastet. Seit 1991 beschäftige er sich schon mit der Deponiesanierung, sagte der frühere Chef des Abfallwirtschaftsamtes Bruno Rees. „Da steckt viel Herzblut drin“, so Rees im Sommer 2018 zur NRWZ. Seit anderthalb Jahren ist er im Ruhestand.

    Sanierung für Millionen

    Mit enormem Aufwand ließ der Landkreis Drainagekanäle in den Deponiekörper bohren, den Steilhang befestigen, den Finsterbach an der Deponie vorbei legen und so die Deponie langsam entwässern.

    Als letzte Phase sollte nun die ehemalige Deponie mit einer meterdicken Schicht aus Schotter, Folien und Humus  nach oben abgedichtet werden, damit kein Oberflächenwasser mehr eindringt.  Aus der Schotterschicht  kann das aus dem Deponiekörper strömende Deponiegas abgesaugt und verbrannt oder gesammelt werden.

    Deponieabdeckung als letzter Sanierungsbaustein

    Am 16. April 2018 hat der Kreistag beschlossen, „die Leistungen zur Herstellung der Oberflächenabdichtung der Deponie Finsterbach zur geprüften Angebotssumme in Höhe von 2.340.292,65 Euro  (brutto) an den günstigsten Bieter, die Firma J. Friedrich Storz Verkehrswegebau in  Eigeltingen“, zu vergeben, berichtet Brigitte Stein, die Pressesprecherin des Landratsamtes Rottweil.

    Einige Herren besprechen sich auf der Finsterbachdeponie, während ein Raupenfahrer Erde transportiert.

    Im Sommer 2018 hat die Firma dann mit den umfangreichen Bauarbeiten auf der Deponie begonnen. (Die NRWZ berichtete.) Francesco Cottitto, Polier mit 40 Jahren Berufserfahrung, schätzte, dass die Arbeiten bis zu zwei Jahre dauern würden. Laut Stein habe die Firma Storz „Erdumlagerungsarbeiten für das Grobplanum durchgeführt und im Randbereich einen mineralischen Dichtungskörper eingebracht; im Böschungsbereich der Deponie wurde eine Ausgleichsschicht für die Gasdrainage eingebaut.“

    Streit ums Einbaumaterial

    So weit so gut. Doch dann begann der Streit zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Zum einen habe es immer wieder Umplanungen gegeben, ist zu hören. Zum anderen haben die erforderlichen Materialbeprobungen dazu geführt, dass eigentlich erforderliches und günstig zu bekommendes Material von Abbrüchen für die Schotterschicht anderweitig eingesetzt wurde. Nun stimmte die Kalkulation für  den Auftragnehmer nicht mehr. Die Konsequenz: „Seit Herbst 2019 wurden die Arbeiten … nicht mehr weitergeführt“, so Stein auf Nachfrage der NRWZ.

    Im September 2018 waren deutliche Fortschritte auf dem Deponiegelände zu erkennen: Das Foto entstand von der gegenüberliegenden Talseite.

    Weil sich beide Seiten nicht in Gesprächen oder Verhandlungen einigen konnten, hat die Firma Storz ihre Bauarbeiter, die Baucontainer und Maschinen abgezogen. Nun haben die Juristen das Wort.

    Jetzt wird erst mal prozessiert

    Allerdings ruhen die Arbeiten im Finsterbachtal nicht komplett. Die Firma Meyer aus Villingen-Schwenningen ist vor Ort, deckt kleinere Teile der ehemaligen Deponie ab und hat  einen Ableitungsgraben angelegt, um Oberflächenwasser abzuleiten. „Ein Provisorium zur Verschönerung“ sei das wohl, meint jemand der die Baustelle seit vielen Jahren beobachtet.

    Weitgehend Ruhe auf der Baustelle.

    Wann die eigentlichen Bauarbeiten an der Deponieabdichtung wieder beginnen, und wer sie übernimmt, hängt auch von Ausgang des Rechtsstreites zwischen Baufirma und Landratsamt ab. „Bis wann mit einem Prozessabschluss gerechnet werden kann, können wir noch nicht sagen“, bedauert Stein. Es dürfte wohl noch das ein oder andere weitere Kapitel in dieser Geschichte folgen.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Im Sommer 2018 hat die Firma dann mit den umfangreichen Bauarbeiten auf der Deponie begonnen. (Die NRWZ berichtete.) Francesco Cottitto, Polier mit 40 Jahren Berufserfahrung, schätzte, dass die Arbeiten bis zu zwei Jahre dauern würden. Laut Stein habe die Firma Storz „Erdumlagerungsarbeiten für das Grobplanum durchgeführt und im Randbereich einen mineralischen Dichtungskörper eingebracht; im Böschungsbereich der Deponie wurde eine Ausgleichsschicht für die Gasdrainage eingebaut.“

    Streit ums Einbaumaterial

    So weit so gut. Doch dann begann der Streit zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Zum einen habe es immer wieder Umplanungen gegeben, ist zu hören. Zum anderen haben die erforderlichen Materialbeprobungen dazu geführt, dass eigentlich erforderliches und günstig zu bekommendes Material von Abbrüchen für die Schotterschicht anderweitig eingesetzt wurde. Nun stimmte die Kalkulation für  den Auftragnehmer nicht mehr. Die Konsequenz: „Seit Herbst 2019 wurden die Arbeiten … nicht mehr weitergeführt“, so Stein auf Nachfrage der NRWZ.

    Im September 2018 waren deutliche Fortschritte auf dem Deponiegelände zu erkennen: Das Foto entstand von der gegenüberliegenden Talseite.

    Weil sich beide Seiten nicht in Gesprächen oder Verhandlungen einigen konnten, hat die Firma Storz ihre Bauarbeiter, die Baucontainer und Maschinen abgezogen. Nun haben die Juristen das Wort.

    Jetzt wird erst mal prozessiert

    Allerdings ruhen die Arbeiten im Finsterbachtal nicht komplett. Die Firma Meyer aus Villingen-Schwenningen ist vor Ort, deckt kleinere Teile der ehemaligen Deponie ab und hat  einen Ableitungsgraben angelegt, um Oberflächenwasser abzuleiten. „Ein Provisorium zur Verschönerung“ sei das wohl, meint jemand der die Baustelle seit vielen Jahren beobachtet.

    Weitgehend Ruhe auf der Baustelle.

    Wann die eigentlichen Bauarbeiten an der Deponieabdichtung wieder beginnen, und wer sie übernimmt, hängt auch von Ausgang des Rechtsstreites zwischen Baufirma und Landratsamt ab. „Bis wann mit einem Prozessabschluss gerechnet werden kann, können wir noch nicht sagen“, bedauert Stein. Es dürfte wohl noch das ein oder andere weitere Kapitel in dieser Geschichte folgen.

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