Immer wieder muss die Stadtverwaltung am Ende des Jahres einräumen, dass einzelne Vorhaben nicht umgesetzt werden konnten, weil es am Personal gefehlt hat. Andererseits hat die Stadt in den vergangenen Jahren viele neue Mitarbeiter eingestellt und auch neue Stellen geschaffen. Für die Fraktionsgemeinschaft SPD-Buntspecht war dies Anlass, nach der Personalentwicklung bei der Stadtverwaltung zu fragen.
Fachbereichsleiter Uwe Weisser hat im Gemeinderat den umfangreichen Fragenkatalog abgearbeitet. Sein Fazit: „Im Vergleich zu anderen sind wir ein sehr familienfreundlicher Arbeitgeber.“
Zunächst stellte Weisser die Zahlen vor: Insgesamt beschäftigt die Stadt einschließlich des Spittelseniorenzentrums 540 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Spittel arbeiten gut 140 Kräfte, in der Stadtverwaltung 122. Bei Gesamtausgaben von 59 Millionen Euro liegen die Personalkosten bei etwa 15 Millionen.
Fast drei Viertel der städtischen Mitarbeiter sind weiblich, 311 haben einen Teilzeitjob. Kritisch ist die Altersstruktur: die größte Gruppe stellen die 51- bis 60- jährigen dar. Schaut man auf die Leitungsebene kehrt sich das Geschlechterverhältnis um. Von den 24 Fachbereichsleiter- und Abteilungsleiterstellen sind derzeit nur 38 Prozent von Frauen besetzt.
Arbeitszeitkonten
Über gleitende Arbeitszeit und ein Jahresarbeitszeitkonto komme die Stadt den Wünschen der beschäftigten sehr entgegen, so Weisser. Bis zu 50 Plusstunden seien kein Problem. Bei bis zu 70 Überstunden sollten die Vorgesetzten mit den Mitarbeitern nach Abbaumöglichkeiten schauen und ab 70 Überstunden brenne „das rote Licht“. Denn alles was über 50 Stunden gehe, verfalle am Jahresende. Das waren 2017 immerhin 1400 Stunden, 31 Beschäftigte seien davon betroffen gewesen.
Die Stadt habe ein Personalentwicklungskonzept, das auch für Eltern in der Elternzeit gelte. Mit einem betrieblichen Vorschlagswesen, einer Gruppe, die sich kontinuierlich mit der Verbessrung der Abläufe kümmert, mit Willkommenspaketen und Teambildungsmaßnahmen sorge die Stadt dafür, dass die Mitarbeiter sich einbezogen fühlen.
Mut-Team hilft
Seit einiger Zeit sorgt ein „Mitarbeiterunterstützungsteam“, kurz Mut, dafür, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Krisensituationen nicht allein gelassen fühlen. „Aus Sorge vor Angriffen“ habe die Stadt diese gruppe eingerichtet. Über einen Notknopf am Telefon können die Mut-Mitglieder angefordert werden. „Die Leute haben eine Fortbildung in Deeskalationsstrategien gemacht“, so Weisser. „Das Mut-Team trägt so zur Sicherheit bei.“
In seinem Bericht hob Weisser auch „die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Personalrat“ hervor, der mit eigenen Aktionen wie gemeinsamen Besichtigungen in anderen Abteilungen, Ausflügen oder der Stadtfasnet zum guten Betriebsklima beitrage. Dass es den Mitarbeitern bei der Stadt gefalle, zeige auch der Krankenstand, der in Schramberg bei etwa vier Prozent liege. Eine Umfrage des Städtetags ergab einen durchschnittlichen Krankenstand von fast sieben Prozent.
Die Fraktionssprecherin von SPD-Buntspecht Tanja Witkowski dankte für die Stellungnahme. Es sei wichtig, dass sich die Stadt ihre Rolle als Arbeitgeber ernst nehme.