Der Tod des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny hat auch in Schramberg viele Menschen erschüttert. Beim Mahnmal „…des Bruders Tod“ begrüßte Peter Schimak im Namen der Pax-Christi-Gruppe Schramberg die knapp 40 Teilnehmenden einer spontanen Gedenkveranstaltung zum Tod Alexej Nawalnys. Renate Much berichtet:
Schramberg. Der 1976 in der Nähe von Moskau geborene Kremlkritiker habe sein Leben unter das Ziel gestellt, zu helfen, ein freies Russland, ein freies Leben ohne Putin, zu erreichen, so Schimak in einem kurzen Blick auf das Leben Nawalnys.
„In Russland sagt man, dass es vor der Morgendämmerung am dunkelsten ist. Es sieht so aus, als würde es langsam dunkel werden. Die Sonne ist verschwunden“, zitierte Mark Finnern aus einem Nachruf auf Nawalny des russischen Politikwissenschaftlers Greg Yudin an seine Landsleute.
Angst und Hoffnung
Die Politik beruhe auf zwei menschlichen Gefühlen: Angst und Hoffnung. „Putin regiert, in dem er die Menschen in Angst hält.“ Dem habe Nawalny „eine Politik der Hoffnung entgegengesetzt“. Die weltweite Trauer um ihn sei auch deshalb so groß, weil Nawalny zu einem „Symbol der Hoffnung für die Menschen“ weltweit, geworden sei, so Yudin.
Margarete Spannagel sah eine deutliche Parallele zum Leben von Dietrich Bonhöffer, der auch für seine Überzeugung alle Konsequenzen in Kauf nahm und standhielt.
„…des Bruders Tod“
Albert Bäumer las die Inschrift des Mahnmals: “des Bruders Tod, gewidmet den Opfern von Willkür und Unterdrückung und all denen die sich einsetzen für ein miteinander und Menschenrechte…“ Bäumer: „Heute steht das Thema Frieden wieder in ganz anderer Intensität vor uns.“ Selbst wenn weltweit das Schlimmste verhindert werden könnte, würden trotzdem Tausende Menschen sterben, ertrinken.
Er sieht ein weltweites Fiasko, in dem wir in einem ungeheuren Maße hilflos seien. Wir hätten zwar die Entrüstungskompetenz, seien aber im Grunde nur Mitläufer. „Die Entrüstung reicht nicht, es fragt sich, wie kommen wir zu einer analytisch orientierten Aufarbeitung von Konflikten, um Lösungswege zu erkennen“, so Bäumer.
Die Gedanken sind frei
Nach der sich anschließenden Gedenkminute erinnerte Monika Rudolf an das Schicksal von Julian Assange, und die Pressefreiheit, die Freiheit von Informationen. Albert Bäumer zitierte aus Berthold Brechts Gedicht an die Nachgeborenen:
„Dabei wissen wir ja:
Auch der Hass gegen die Niedrigkeit
Verzerrt die Züge.
Auch der Zorn über das Unrecht
Macht die Stimme heiser. Ach, wir
Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit
Konnten selber nicht freundlich sein.
Ihr aber, wenn es soweit sein wird
Dass der Mensch dem Menschen ein Helfer ist
Gedenkt unsrer
Mit Nachsicht.“
Abschließend stimmte Finnern das Lied „Die Gedanken sind frei“ an.
Peter Schimak bedankte sich bei alle Anwesenden und lud zu weiteren Gesprächen mit der Pax Christi Gruppe ins Marienheim ein.
Die gleichen Leute die hier einen Neonazi betrauern, der allen Muslimen die russische Staatsbürgerschaft aberkennen wollte, der sie mit Fliegen und Kakerlaken verglich, die man erschießen müsse (die Videos dazu sind noch auf seinem eigenen YouTube-Kanal online), der regelmäßig beim „russischen Marsch“ mit Gefolge mit SS-Flaggen und Hitlergruß durch Moskau zog und u.a. dafür aus seiner Oppositionspartei geschmissen wurde, diese gleichen Leute werden am Samstag vor der Stadthalle stehen und gegen die AfD in den Wind schreien?