Eine ruhige Nacht haben die Feuerwehrleute beim Schilteckhof und am Gelände des Thomas Philipps-Marktes verbracht. In Vier-Stundenschichten haben sie dafür gesorgt, dass nur noch wenig Wasser in den abrutschgefährdeten Hang floss.
Mit Erfolg, wie Landesgeologe Clemens Ruch bei einer Besprechung vor Ort bestätigte: „Am Abbruch hat sich nicht mehr viel getan. Es hat sich im Wesentlichen stabilisiert.“ Beim Parkplatz beim Schilteckhof hatte die Feuerwehr einen Pumpsumpf mit Teichfolie angelegt. Dort hinein wird das Wasser aus dem Hang gepumpt. Mit einer über einen Schwimmer gesteuerte Pumpe wird dieses Wasser dann weiter über Schläuche Richtung Schiltach befördert.
Der städtische Bauhof hat inzwischen eigene Pumpen aufgestellt und löst die Feuerwehrleute ab. Bauhofleiter Stefen Auber, Abteilungskommandant Patrick Wöhrle und Polizeirevierleiter Jürgen Lederer verabreden, dass sich die drei Gruppen beim nächtlichen Überwachen der Pumpen und Schläuche gegenseitig unterstützen.
Betretungsverbot bleibt übers Wochenende
Nach diesem ersten Erfolg müssten die weiteren Sofortmaßnahmen umgesetzt werden, erläutert Geologe Ruch: Oberhalb der Abbruchstelle beim Schilteckhof gräbt ein Schreitbagger eine Querrinne für ein Drainagerohr. Unten am Auslauf der Klinge gilt es die Rinne frei zu halten, damit Wasser und möglicherweise doch noch kommendes Geröll direkt in die Schiltach abgeleitet werden kann. „Wenn das abgeschlossen ist, kann ein Statiker auch die Sicherheit des Marktes prüfen“, kündigte Ruch an. Das werde aber wohl erst nach dem Wochenende es so weit sein.
Auch der Radweg auf der anderen Seite der Schiltach bleibe so lange gesperrt. „Wenn doch noch eine große Rutschung kommt, besteht die Gefahr, dass da was rüberschwappt“, geht Ruch auf Nummer sicher.
Auch die Wege im Bereich des Hangrutsches werden für Spaziergänger gesperrt und Warnschilder aufgestellt, kündigt Tiefbauleiter Klaus Dezember an. Wie es mit dem Hang weiter geht, das müssten Fachleute, die die Stadt beauftragt, überlegen. „Das ist nicht mehr unsere Baustelle“, sagt Ruch und fügt an: „Die Zusammenarbeit hier war exzellent.“ Mit Feuerwehr, THW, Bauhof, Baufirmen und der Stadtverwaltung habe man „unaufgeregt“ entschieden.
Dank an alle Helfer
Auch OB Thomas Herzog dankte allen Beteiligten: „Alle haben Hand in Hand gearbeitet.“ Er dankte insbesondere auch den Feuerwehrleuten, die sich „zwei Nächte um die Ohren geschlagen haben. Enorm, was die Feuerwehr geleistet hat.“
Es gab auch andere, spontane Unterstützer, berichtet Abteilungskommandant Wöhrle: „Irgendwann spätabends am Montag kam Özgür Omar vom Café Hirschbrunnen mit einer großen Reispfanne und Getränken hier hoch.“ Er blieb nicht der einzige in dieser Nacht, der an die Feuerwehrleute dachte: „Gegen 23 Uhr kam Kirsten Moosmann von der Majolika und hat uns was Warmes vorbei gebracht.“