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    Denkmalschutztagung in Gut Berneck

    Elianne Schiedmayer besucht eine Schiedmayer-Scheola in Schramberg

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    Prominente Besucherinnen und Besucher hat am Montagnachmittag Dr. Hans- Jochem Steim im Gut Berneck begrüßt. Zu einer Sitzung des Kuratoriums der Denkmalstiftung Baden-Württemberg war unter anderem die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen Nicole Razavi nach Schramberg gekommen. Aber auch einen ganz besonderen Gast hieß Steim in der großen Eingangshalle willkommen: Elianne Schiedmayer, die Eigentümerin der Firma, die das große selbstspielende Instrument dort, die Schiedmayer Scheola, vor gut 100 Jahren gebaut hatte.

    Schramberg. Am frühen Nachmittag waren die Gäste vom Vorstand und Kuratorium der Stiftung im Gut Berneck eingetroffen. Der Hausherr und sein Sohn Hannes führten die Gäste durch die – auch mit Denkmalschutzmitteln – aufwändig sanierte Villa von Arthur Junghans.

    kuratorium denkmalschutz gut berneck dk 130524 (9)
    Gruppenbild mit Ministerin und Hausherr. Vordere Reihe von links: Barbara Saebel, MdL Die Grünen, Dr. Hans Jochem Steim, Ministerin Nicole Razavi, MdL und der Vorsitzende der Stiftung Roland Bürkle. Foto: him

    Ungewöhnliche Musik-Geschichten

    Auf dem Schiedmayer Scheola-Orgel-Harmonium musizierte der Organist und Orgelrestaurator Matthias Müller für die Gäste. Das Instrument ist eine Kombination aus Harmonium, Celesta und Orgel, das auch selbstspielend über einen breiten Lochstreifen gesteuert wird. (Hier ist das Instrument bei anderer Gelegenheit zu hören und zu sehen.)

    Gebaut hatte es die Firma Schiedmayer aus Stuttgart im Jahr 1920 für einen Stuttgarter Chefarzt. Aus die Villa 1960 abgerissen wurde, wurde sie eingelagert. Ein Teil, das Harmonium, stand später in einer anderen Villa.1983 wechselte das Instrument erneut den Besitzer, bis Steim sie kaufte und in Gut Berneck einbauen ließ.

    Als selbstspielendes Instrument ist diese Scheola weltweit einmalig. „Es gibt ein ähnliches Instrument bei Berlin“, weiß Müller, „aber das ist nicht selbstspielend.“

    Elianne Schiedmayer kam aus Haiti mit DAAD-Stipendium als Studentin nach Deutschland und lernte nach dem Klavier- und Musikpädagogik-Studium in Berlin Johann Georg Schiedmayer in Stuttgart kennen und heiratete ihn. Nach dessen Tod 1992 übernahm sie notgedrungen die im 18. Jahrhundert gegründete Firma und führt sie bis heute. Die Firma Schiedmayer, ein Familienunternehmen,  wurde 1735 in Erlangen gegründet und ist seit 1809 im Handelsregister in Stuttgart eingetragen

    Den Bau von Klavieren hatte die Firma schon 1980 eingestellt und sich auf die Herstellung von Celesten spezialisiert. Bei diesem, dem Klavier sehr ähnlichen, Instrument werden Metallplatten statt Saiten von Hämmern angeschlagen. Der Klang ähnelt einem Glockenspiel. Die Celesta ist ein relativ junges Instrument, das 1888 erfunden wurde und seit 1890 von Schiedmayer gebaut wird. Heute ist das Unternehmen das weltweit einzige Hersteller der Celesta.

    Marktnische Celesta

    Im Jahr 2000 ist das Unternehmen nach Wendlingen umgezogen. “Wir sind eine Manufaktur und produzieren pro Jahr 30 bis 35 Instrumente.“ Alle großen Orchester verfügen laut Schiedmayer über ein solches Instrument.

    kuratorium denkmalschutz gut berneck dk 130524 (2)
    Elianne Schiedmayer (zweite von links) berichtet über ihr Unternehmen. Foto: him

    Der frühere Sitz der Firma in Stuttgart an der Neckarstraße war im Zweiten Weltkrieg zu 85 Prozent zerstört worden. An der Stelle der Fabrik entstand später die Stuttgarter Kulturmeile mit der Staatlichen Hochschule für Musik und dem Haus der Geschichte, sowie dem Haus der Abgeordneten.

    Elianne Schiedmayer würde sich wünschen, dass ein kleiner, bisher namenloser Platz dort an dieses traditionsreiche Stuttgarter Unternehmen erinnern würde, wie sie dem versammelten Kuratorium der Denkmalstiftung ans Herz legte.

    Nach einer kurzen Kaffeepause tagte dann das Kuratorium hinter verschlossenen Türen.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Schramberg. Am frühen Nachmittag waren die Gäste vom Vorstand und Kuratorium der Stiftung im Gut Berneck eingetroffen. Der Hausherr und sein Sohn Hannes führten die Gäste durch die – auch mit Denkmalschutzmitteln – aufwändig sanierte Villa von Arthur Junghans.

    kuratorium denkmalschutz gut berneck dk 130524 (9)
    Gruppenbild mit Ministerin und Hausherr. Vordere Reihe von links: Barbara Saebel, MdL Die Grünen, Dr. Hans Jochem Steim, Ministerin Nicole Razavi, MdL und der Vorsitzende der Stiftung Roland Bürkle. Foto: him

    Ungewöhnliche Musik-Geschichten

    Auf dem Schiedmayer Scheola-Orgel-Harmonium musizierte der Organist und Orgelrestaurator Matthias Müller für die Gäste. Das Instrument ist eine Kombination aus Harmonium, Celesta und Orgel, das auch selbstspielend über einen breiten Lochstreifen gesteuert wird. (Hier ist das Instrument bei anderer Gelegenheit zu hören und zu sehen.)

    Gebaut hatte es die Firma Schiedmayer aus Stuttgart im Jahr 1920 für einen Stuttgarter Chefarzt. Aus die Villa 1960 abgerissen wurde, wurde sie eingelagert. Ein Teil, das Harmonium, stand später in einer anderen Villa.1983 wechselte das Instrument erneut den Besitzer, bis Steim sie kaufte und in Gut Berneck einbauen ließ.

    Als selbstspielendes Instrument ist diese Scheola weltweit einmalig. „Es gibt ein ähnliches Instrument bei Berlin“, weiß Müller, „aber das ist nicht selbstspielend.“

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    Den Bau von Klavieren hatte die Firma schon 1980 eingestellt und sich auf die Herstellung von Celesten spezialisiert. Bei diesem, dem Klavier sehr ähnlichen, Instrument werden Metallplatten statt Saiten von Hämmern angeschlagen. Der Klang ähnelt einem Glockenspiel. Die Celesta ist ein relativ junges Instrument, das 1888 erfunden wurde und seit 1890 von Schiedmayer gebaut wird. Heute ist das Unternehmen das weltweit einzige Hersteller der Celesta.

    Marktnische Celesta

    Im Jahr 2000 ist das Unternehmen nach Wendlingen umgezogen. “Wir sind eine Manufaktur und produzieren pro Jahr 30 bis 35 Instrumente.“ Alle großen Orchester verfügen laut Schiedmayer über ein solches Instrument.

    kuratorium denkmalschutz gut berneck dk 130524 (2)
    Elianne Schiedmayer (zweite von links) berichtet über ihr Unternehmen. Foto: him

    Der frühere Sitz der Firma in Stuttgart an der Neckarstraße war im Zweiten Weltkrieg zu 85 Prozent zerstört worden. An der Stelle der Fabrik entstand später die Stuttgarter Kulturmeile mit der Staatlichen Hochschule für Musik und dem Haus der Geschichte, sowie dem Haus der Abgeordneten.

    Elianne Schiedmayer würde sich wünschen, dass ein kleiner, bisher namenloser Platz dort an dieses traditionsreiche Stuttgarter Unternehmen erinnern würde, wie sie dem versammelten Kuratorium der Denkmalstiftung ans Herz legte.

    Nach einer kurzen Kaffeepause tagte dann das Kuratorium hinter verschlossenen Türen.

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