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    Eisenlohr: Große Erwartungen

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    SCHRAMBERG – „Mein E-Mail- Postfach ist absolut zugelaufen seit der Wahl“, stöhnt Dorothee Eisenlohr bei einem Cappuccino. Die Wahl? Ihre Wahl zur neuen Schramberger Oberbürgermeisterin, die das Regierungspräsidium dieser Tage für gültig erklärt hat. Ihre Gefühle seither seien schwankend, je nach Tagesform: „Mal voller Tatendrang und Elan, und dann denke ich manchmal: ‘O je.‘ Alles andere wäre gelogen.“

    Derzeit hat sie einen Doppeljob: Einerseits arbeitet sie weiter für die regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft, bereitet Veranstaltungen im Herbst vor.

    Und andererseits kümmert sie sich um ihre neue Aufgabe in Schramberg: „Ich habe mein Zehn-Punkte-Wahlprogramm in eine Excel-Tabelle geschrieben und notiert, was die nächsten Schritte sein müssen.“ Außerdem rede sie mit städtischen Mitarbeitern und erledige schon einige Dinge vorab: „Ich habe die Oktoberglückwunschbriefe schon geschrieben.“

    Pläne und der Personalmangel

    Eine eher leichte Übung. Komplizierter wird die Personal- und Haushaltsplanung. Die Wünsche aus der Verwaltung will sie anhören und dann – auch nach der Haushaltslage – entscheiden, was sie dem Gemeinderat vorschlägt.  Sie wisse, dass in der Vergangenheit etliche Projekte auch deshalb geschoben werden mussten, weil es am Personal gemangelt hat.

    Apropos Personal: Ein Beigeordneter, also ein Bürgermeister, der ihr einen Teil der Aufgaben abnehmen könnte, ist eigentlich im Stellenplan der Stadt vorgesehen. Doch seit Eberhard Pietschs Ausscheiden hat Schramberg keinen Bürgermeister mehr. Die Kosten seien recht hoch, so Eisenlohr. Sie wolle zwei, drei Monate schauen und dann entscheiden, ob die Wiederbesetzung Sinn mache. Dass nun kein Volljurist mehr im Rathaus tätig sei, sei  wohl eher kein Problem. Immerhin habe sie in ihrem Studium vier Semester auch Jura gehabt. „Ich kann zumindest gute Fragen stellen.“

    Akzente in den ersten 100 Tagen

    In den ersten 100 Tagen möchte sie erste Akzente setzen: Beim Citymanagement zum Beispiel. Noch im Wahlkampf habe sie in einer Umfrage festgestellt, dass da nach Ansicht vieler Einzelhändler  „einiges im Argen“ liege. Auch ein Ideenmanagement für Vorschläge der Mitarbeiter und aus der Bevölkerung schwebe ihr vor. Die viel diskutierte Bürgerbeteiligung will sie genauer erkunden und nach einem geeigneten Modell suchen. Auch will sie prüfen lassen, in wie weit ein kleines Budget für die Ortschaften doch rechtlich möglich wäre.

    Dass die heikle Frage einer Kandidatur für den Kreistag erst einmal nicht so dringlich ist, ist Eisenlohr ganz recht. Es habe Vor- und Nachteile, wenn die (Ober-) Bürgermeister auch im Kreistag sitzen. Aber viele Bürgerinnen und Bürger erwarteten, dass ihr Bürgermeister die Interessen ihrer Kommune auch im Kreistag vertreten.

    Da sie als Parteilose angetreten sei, wäre es schwer für sie zu entscheiden, auf welcher Liste sie sich bewerben soll. Sie werde sich nun bemühen, mit Landrat Wolf-Rüdiger Michel und allen gewählten Vertretern Schrambergs, auch Thomas Herzog, ein gutes Verhältnis aufzubauen. Bis zu den nächsten Wahlen in fünf Jahren „fließt noch viel Wasser die Schiltach runter“.

    Erwartungsdruck ist hoch

    Ein Versprechen kann Eisenlohr schon abhaken. Sie zieht nach Schramberg, auf den Tischneck in ein kleines, ruhiges Häuschen mit großem Garten. Die Suche sei nicht leicht gewesen. Etwa zehn Angebote aus der Bevölkerung habe sie gehabt: „Im Internet ist der Markt leer.“ Die Ruhe da oben wird sie brauchen.

    Die Erwartungen an ihre Präsenz seien enorm. „Im Oktober habe ich eine Sieben-Tage-Woche“, verrät sie und hofft, dass die Schramberger ihre Wünsche ein wenig runter schrauben werden: „Auch ich brauche zwischendurch eine Erholungspause.“  Noch hat sie Luft und Zeit zum Lesen: Über Personalführung beispielsweise. Etwas hat sich Eisenlohr bis zum 4. Oktober noch fest vorgenommen: „Alle aufgelaufenen E-Mails beantworten.“

    Info: Die offizielle Amtseinführung von Dorothee Eisenlohr findet am 11. Oktober in der Aula des Gymnasiums um 17 Uhr statt. Dann wird ihr erster ehrenamtlicher Stellvertreter Dr. Jürgen Winter im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderatssitzung OB Eisenlohr verpflichten und vereidigen. Anschließend lädt die Stadt zu einem Stehempfang ein.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Dass die heikle Frage einer Kandidatur für den Kreistag erst einmal nicht so dringlich ist, ist Eisenlohr ganz recht. Es habe Vor- und Nachteile, wenn die (Ober-) Bürgermeister auch im Kreistag sitzen. Aber viele Bürgerinnen und Bürger erwarteten, dass ihr Bürgermeister die Interessen ihrer Kommune auch im Kreistag vertreten.

    Da sie als Parteilose angetreten sei, wäre es schwer für sie zu entscheiden, auf welcher Liste sie sich bewerben soll. Sie werde sich nun bemühen, mit Landrat Wolf-Rüdiger Michel und allen gewählten Vertretern Schrambergs, auch Thomas Herzog, ein gutes Verhältnis aufzubauen. Bis zu den nächsten Wahlen in fünf Jahren „fließt noch viel Wasser die Schiltach runter“.

    Erwartungsdruck ist hoch

    Ein Versprechen kann Eisenlohr schon abhaken. Sie zieht nach Schramberg, auf den Tischneck in ein kleines, ruhiges Häuschen mit großem Garten. Die Suche sei nicht leicht gewesen. Etwa zehn Angebote aus der Bevölkerung habe sie gehabt: „Im Internet ist der Markt leer.“ Die Ruhe da oben wird sie brauchen.

    Die Erwartungen an ihre Präsenz seien enorm. „Im Oktober habe ich eine Sieben-Tage-Woche“, verrät sie und hofft, dass die Schramberger ihre Wünsche ein wenig runter schrauben werden: „Auch ich brauche zwischendurch eine Erholungspause.“  Noch hat sie Luft und Zeit zum Lesen: Über Personalführung beispielsweise. Etwas hat sich Eisenlohr bis zum 4. Oktober noch fest vorgenommen: „Alle aufgelaufenen E-Mails beantworten.“

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