back to top
...
    NRWZ.deSchrambergEin überzeugter und verdienter Bürger seiner Heimatstadt

    Ein überzeugter und verdienter Bürger seiner Heimatstadt

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Schramberg. Das Leitbild von Adolf Kolping, sich in Familie, Kirche und Gesellschaft für christlich-soziale Werte zu engagieren, hat in Schramberg viele vorbildliche Persönlichkeiten hervorgebracht. Der ehemalige Schulleiter und Stadtarchivar Erich Maier, der heute 90 Jahre alt wird, ist eine von ihnen.

    Seinen 90. Geburtstag wird der Jubilar zunächst im Familienkreis begehen. Im Lauf der Woche wird er aber auch die Glückwünsche seiner Heimatstadt erhalten, die ihm für sein vielfältiges berufliches und ehrenamtliches Leben und Wirken zu großer Dankbarkeit verpflichtet ist.

    Das Fundament seines Lebens sind sein christlicher Glaube und seine Heimat in der katholischen Kirche. Er wuchs bereits als Ministrant in der Heilig-Geist-Kirche in das Gemeindeleben hinein und wurde als Jugendlicher vom „Kirchenkampf“ in der NS-Zeit geprägt. Als junges Mitglied der Kolpingsfamilie war er danach von der neuen Blüte des christlichen Glaubens begeistert und erlebte mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil eine neue Epoche in der Geschichte der katholischen Kirche mit. Als Heimat empfindet er bis heute die Heilig-Geist-Kirche, von 1957 bis 2009 die Pfarrkirche des südlichen Stadtteils, in dem er in seinem Elternhaus bis heute zu Hause ist. 2014 würdigte der langjährige Kirchengemeinderat in der Festschrift zu ihrer 100-Jahr-Feier auf der Grundlage intensiver Recherchen ihre Entstehungsgeschichte. Bis heute ist er ein „guter Katholik“ mit festem Gottvertrauen und sozialer Einstellung.

    Wie viele Schramberger seiner Generation stammt auch Erich Maier aus einer Arbeiterfamilie. Sein Vater Hugo Maier (1899 – 1980) war in der Uhrenfabrik Gebrüder Junghans beschäftigt, seine Mutter Anna Maier (1902 – 1990) zunächst im Emaillierwerk Schweizer & Söhne, später in der Spiralfedernfabrik Pfaff & Schlauder. Unter großen Opfern ermöglichten die Eltern ihrem Sohn den Besuch der Oberschule. Nach dem Abitur im Jahr 1950 und einem Jahr als Fabrikarbeiter bei Pfaff & Schlauder wurde er mit einem selbst finanzierten Studium in Freiburg und in Mannheim Diplom-Handelslehrer. Seit 1955 arbeitete er zunächst vor allem in Schwenningen am Neckar, bis er 1969 nach Schramberg wechseln konnte, wo sich die Kaufmännischen Schulen damals noch im Schloss befanden. 1971 wurde er zu deren Schulleiter ernannt und baute das neue Berufsschulzentrum im Stadtteil mit auf. Das Bildungsangebot seiner Schule konnte er durch die Einführung des Kaufmännischen Berufskollegs I und des Berufskollegs zum Erwerb der Fachhochschulreife erfolgreich erweitern.

    1993 wurde er in seinem Ruhestand vom Gemeinderat zum ehrenamtlichen Stadtarchivar ernannt. Als Nachfolger von Franz Fehrenbacher (1914 – 2009) setzte er dessen im „Kulturzentrum Schloss“ begonnene Aufbauarbeit mit großem Engagement fort. Für Geschichte – und insbesondere für Heimatgeschichte – hatte er sich bereits als Schüler interessiert. Mit großer Geduld widmete er sich der Bildung und Ordnung zahlreicher Bestände, beantwortete Anfragen aus der Stadtverwaltung und aus der Forschung und betreute mit großer Hilfsbereitschaft die Benutzer, die sich im „Landenberger-Zimmer“ einfanden, um vor Ort zu recherchieren.

    Mit der Entscheidung zur hauptamtlichen Besetzung der Archivarbeit ging er in seinen zweiten Ruhestand und übergab die Aufgabe 2009 an Michael Hensle, dem nach nur kurzer Berufstätigkeit in Schramberg 2010 Carsten Kohlmann folgte. Als Betreuer der Geburten-, Heirats- und Sterberegister der Katholischen Kirchengemeinde Sankt Maria-Heilig Geist ist er auch bis heute in der Familien- und Heimatgeschichte aktiv und hat mit einer systematischen Erfassung dieser Daten die Grundlage für ein Ortsfamilienbuch geschaffen. Zum 90. Geburtstag danken Stadt und Bürgerschaft dem Jubilar für Heimatverbundenheit und Lebenswerk.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Beiträge

    Hochwasser: Nochmals „Danke“ für ein Bad und ein Essen nach 62 Jahren

    Eine Hochwasserkatastrophe wie vor kurzem Rheinland-Pflalz und Nordrhein-Westfalen erlebte Schramberg im Jahr 1959. Ein Zeitzeuge, der als einer von vielen Helfern in den Schwarzwald...

    Ein Lebenswerk für die Geschichte der Heimatstadt

    Selten hat ein Schramberger für die Geschichte seiner Heimatstadt so viel geleistet wie Lothar Späth. Der führende Kopf der Burgpioniere auf dem Schlossberg wird...

    70 Jahre Schramberger Narro

    In der Serie „Postkarten des Stadtarchivs und Stadtmuseums Schramberg“ erfreut sich der jährliche Fastnachtsgruß einer besonderen Beliebtheit. In  diesem Jahr ist die Postkarte dem...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Kran donnert gegen Brücke: Verkehr auf B27 bricht zusammen

    Massive Verkehrsbehinderungen - nicht durch Schneefall, sondern durch einen Mobilkran. Ein solcher blieb am Freitag an einer Brücke über die B27 bei Dotternhausen hängen.Region...

    Dolomiti-Eigentümer klagt gegen Abrissverfügung

    Eine schlechte Nachricht hatte Matthias Rehfuß am Ende der öffentlichen Gemeinderatssitzung. Der Fachbereichsleiter Recht und Sicherheit musste mitteilen, dass der Eigentümer des ehemaligen Dolomiti...

    Zollfahnder im Rathaus

    Ermittlungen wegen Schwarzarbeit haben zu einer Durchsuchung im Schramberger Rathaus geführt. Vergangene Woche waren Zollfahnder der Abteilung Finanzkontrolle Schwarzarbeit vor Ort. Dabei gehe es...

    Schramberg drohen magere Jahre

    Eine Haushaltseinbringung ohne Haushaltsrede – das geschieht äußerst selten. Die Haushaltsrede des Oberbürgermeisters oder der Oberbürgermeisterin ist eigentlich der Kern der Haushaltsberatungen. Darin legt...

    Sterbefälle, Geburten, Eheschließungen: die Familiennachrichten für Oktober 2024

    Hier veröffentlichen wir die uns von den Standesämtern im Landkreis Rottweil und von unseren Lesern zur Verfügung gestellten Informationen zu den Geburten, Eheschließungen und...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Das interessiert heute

    Schramberg. Das Leitbild von Adolf Kolping, sich in Familie, Kirche und Gesellschaft für christlich-soziale Werte zu engagieren, hat in Schramberg viele vorbildliche Persönlichkeiten hervorgebracht. Der ehemalige Schulleiter und Stadtarchivar Erich Maier, der heute 90 Jahre alt wird, ist eine von ihnen.

    Seinen 90. Geburtstag wird der Jubilar zunächst im Familienkreis begehen. Im Lauf der Woche wird er aber auch die Glückwünsche seiner Heimatstadt erhalten, die ihm für sein vielfältiges berufliches und ehrenamtliches Leben und Wirken zu großer Dankbarkeit verpflichtet ist.

    Das Fundament seines Lebens sind sein christlicher Glaube und seine Heimat in der katholischen Kirche. Er wuchs bereits als Ministrant in der Heilig-Geist-Kirche in das Gemeindeleben hinein und wurde als Jugendlicher vom „Kirchenkampf“ in der NS-Zeit geprägt. Als junges Mitglied der Kolpingsfamilie war er danach von der neuen Blüte des christlichen Glaubens begeistert und erlebte mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil eine neue Epoche in der Geschichte der katholischen Kirche mit. Als Heimat empfindet er bis heute die Heilig-Geist-Kirche, von 1957 bis 2009 die Pfarrkirche des südlichen Stadtteils, in dem er in seinem Elternhaus bis heute zu Hause ist. 2014 würdigte der langjährige Kirchengemeinderat in der Festschrift zu ihrer 100-Jahr-Feier auf der Grundlage intensiver Recherchen ihre Entstehungsgeschichte. Bis heute ist er ein „guter Katholik“ mit festem Gottvertrauen und sozialer Einstellung.

    Wie viele Schramberger seiner Generation stammt auch Erich Maier aus einer Arbeiterfamilie. Sein Vater Hugo Maier (1899 – 1980) war in der Uhrenfabrik Gebrüder Junghans beschäftigt, seine Mutter Anna Maier (1902 – 1990) zunächst im Emaillierwerk Schweizer & Söhne, später in der Spiralfedernfabrik Pfaff & Schlauder. Unter großen Opfern ermöglichten die Eltern ihrem Sohn den Besuch der Oberschule. Nach dem Abitur im Jahr 1950 und einem Jahr als Fabrikarbeiter bei Pfaff & Schlauder wurde er mit einem selbst finanzierten Studium in Freiburg und in Mannheim Diplom-Handelslehrer. Seit 1955 arbeitete er zunächst vor allem in Schwenningen am Neckar, bis er 1969 nach Schramberg wechseln konnte, wo sich die Kaufmännischen Schulen damals noch im Schloss befanden. 1971 wurde er zu deren Schulleiter ernannt und baute das neue Berufsschulzentrum im Stadtteil mit auf. Das Bildungsangebot seiner Schule konnte er durch die Einführung des Kaufmännischen Berufskollegs I und des Berufskollegs zum Erwerb der Fachhochschulreife erfolgreich erweitern.

    1993 wurde er in seinem Ruhestand vom Gemeinderat zum ehrenamtlichen Stadtarchivar ernannt. Als Nachfolger von Franz Fehrenbacher (1914 – 2009) setzte er dessen im „Kulturzentrum Schloss“ begonnene Aufbauarbeit mit großem Engagement fort. Für Geschichte – und insbesondere für Heimatgeschichte – hatte er sich bereits als Schüler interessiert. Mit großer Geduld widmete er sich der Bildung und Ordnung zahlreicher Bestände, beantwortete Anfragen aus der Stadtverwaltung und aus der Forschung und betreute mit großer Hilfsbereitschaft die Benutzer, die sich im „Landenberger-Zimmer“ einfanden, um vor Ort zu recherchieren.

    Mit der Entscheidung zur hauptamtlichen Besetzung der Archivarbeit ging er in seinen zweiten Ruhestand und übergab die Aufgabe 2009 an Michael Hensle, dem nach nur kurzer Berufstätigkeit in Schramberg 2010 Carsten Kohlmann folgte. Als Betreuer der Geburten-, Heirats- und Sterberegister der Katholischen Kirchengemeinde Sankt Maria-Heilig Geist ist er auch bis heute in der Familien- und Heimatgeschichte aktiv und hat mit einer systematischen Erfassung dieser Daten die Grundlage für ein Ortsfamilienbuch geschaffen. Zum 90. Geburtstag danken Stadt und Bürgerschaft dem Jubilar für Heimatverbundenheit und Lebenswerk.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]