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    Ein Terrassenpark als Bindeglied

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    Das regnerische Wetter hat die Wanderlust am Montagabend eher gedämpft. Und so folgten  etwa zwei Dutzend Interessierte der Einladung zum fünften Stadtspaziergang zur Landesgartenschaubewerbung.

     An der Athletenhalle hatte Oberbürgermeister Thomas Herzog die Themen vorgegeben: „Wie können wir einen künftigen Park zwischen Schramberg-Tal und Sulgen gestalten? Wo wäre ‚Wohnen mit Schwarzwaldblick‘ möglich?“ Er wies zugleich darauf hin, dass es  nicht um irgendwelche konkreten Pläne gehe, sondern zu zeigen, „was möglich sein könnte“.

    Fachbereichsleiter Rudolf Mager hob die Bedeutung einer schnellen fußläufigen Verbindung zwischen Tal und Höhe hervor, damit die beiden Stadtteile enger zusammenwachsen. Im Zuge der Landesgartenschau-(LGS)-Bewerbung sei die Idee eines Terrassenparks entstanden. Beginnend in der Stadt mit dem „Park der Zeiten“  über eine noch frei zu legende Charlottenhöhe ginge es ins Vogtsbachtal. Es folgte der „Steighäusle-Park“ und schließlich  käme mit dem Familienferiendorf der „Höhenpark“ hinzu. 

    Der Steighäusleweg und Alternativen

    Die historische Verbindung zwischen Tal und Höhe sei der Steighäusleweg. Den gelte es zu erhalten und auszubauen. „Wir wollen den  Wald auf der Bergseite etwa zehn Meter zurücknehmen“, so Mager. Das erleichtere die Pflege, und der Weg habe dann weniger Schatten. Neben dem direkten, aber anstrengenden Weg stellt sich Mager mehrere Wegvarianten vor, die immer wiederAusblicke auf die Stadt und den Schwarzwald eröffnen sollen.

    An den vor Jahren frei gemachten Flächen zeigte Parkfachmann Karl Pröbstle, wie die Beweidung mit Ziegen im Laufe von vier bis sieben Jahren aus dornigen Brombeerflächen  angenehme Wiesen entstehen lässt. Mager sprach davon, dass die Schäferei  in Schramberg zu einem eigenen Wirtschaftszweig werden könnte. Keine andere Methode zur Offenhaltung der Landschaft sei „so effektiv, kostengünstig und ökologisch“.

    Der Terrassenpark werde nicht nur die grüne Lunge der Stadt, sondern auch ein Naherholungsgebiet für die Familien, ist Mager überzeugt. Beim Familienferienpark angekommen, entdeckten die Wanderer noch das fast unbekannte Saunahaus, das zu einer Waldakademie umgewandelt werden soll.

    Visionen und Ideen

    Im Haus des Familienerholungswerkes hatte Mager noch zahlreiche Pläne und eine Präsentation für die Mitwanderer und später hinzugestoßene Gäste. Dabei ging er auch kurz auf die immer wieder angesprochene Seilbahnverbindung ein. Die mache nur dann Sinn – und werde Fördermittel erhalten -, wenn sie den Öffentlichen Personennahverkehr ergänze.

    Eine Verbindung vom künftigen „Haus Mittendrin“, der heutigen Realschule, ins Wohngebiet Eckenhof und weiter zum neuen Innovationspark Schießäcker würde diese Bedingung erfüllen. „Wir schaffen die Verbindung aber auch ohne Seilbahn und E-Mobilität“, versicherte Mager.

    Die städtebauliche Verbindung gelinge durch Wohnbebauung eher vom Sulgen her. Drei Flächen für „Wohnen mit Schwarzwald-Blick“ wären theoretisch denkbar: Zwei in einem Waldgebiet oberhalb des Feriendorfes und eine beim Wohngebiet Steighäusle.  Der Stadt gehören die Grundstücke nicht, deshalb seien das eher Visionen, wie sie für einen Rahmenplan bei einer LGS-Bewerbung entwickelt würden, versicherte Mager. Von der Talstadt hinauf sei das Gelände einfach zu steil für eine vernünftige Bebauung: „Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zu dem entstehenden Wohnraum.“

    Sinnvoll und auch schon recht konkret wäre dagegen die Bebauung auf der Planie mit kleineren Geschosswohnbauten. „Die Lage ist hervorragend.“ Hier nur zwei Villen zu bauen, „wäre zu kurz gesprungen“, findet Mager.

    Der Wittumsee

    Der große See auf dem Wittumgelände diene dazu, das Regenwasser der umliegenden Wohn- und Industrieflächen aufzunehmen. Das spare Kosten für die Kläranlagen und schaffe ein neues Naherholungsgebiet. „Die 15.000 Kubikmeter Erde, die wir abtragen, brauchen wir, um den Wittumhügel zu erhöhen.“ Außerdem sei ein Erdwall angedacht, um die Streusiedlung Heuwies vom Gartenschaugelände abzugrenzen.

    Magers Fazit: „Egal wie die LGS-Bewerbung ausgeht, wir starten im Mai in den Stadtumbau 2030.“ Am 26. April entscheidet der Gemeinderat über die Schulcampuspläne an der Graf-von Bissingen-Straße.

    In der Diskussion lobte Dr. Kurt Mann von Trumpf Laser das Terrassenparkkonzept, wollte aber wissen, wie LGS-Besucher vom Steighäusle zum Wittumgelände gelangen: Da sei doch „viel Asphalt“ dazwischen. Mager stimmte dem sofort zu. Es sei klar, dass ein „Shuttle-Dienst“, ob als Zügle oder mit E-Bussen erforderlich sei, um die Gäste hin und her zu transportieren.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Das interessiert diese Woche

    Das regnerische Wetter hat die Wanderlust am Montagabend eher gedämpft. Und so folgten  etwa zwei Dutzend Interessierte der Einladung zum fünften Stadtspaziergang zur Landesgartenschaubewerbung.

     An der Athletenhalle hatte Oberbürgermeister Thomas Herzog die Themen vorgegeben: „Wie können wir einen künftigen Park zwischen Schramberg-Tal und Sulgen gestalten? Wo wäre ‚Wohnen mit Schwarzwaldblick‘ möglich?“ Er wies zugleich darauf hin, dass es  nicht um irgendwelche konkreten Pläne gehe, sondern zu zeigen, „was möglich sein könnte“.

    Fachbereichsleiter Rudolf Mager hob die Bedeutung einer schnellen fußläufigen Verbindung zwischen Tal und Höhe hervor, damit die beiden Stadtteile enger zusammenwachsen. Im Zuge der Landesgartenschau-(LGS)-Bewerbung sei die Idee eines Terrassenparks entstanden. Beginnend in der Stadt mit dem „Park der Zeiten“  über eine noch frei zu legende Charlottenhöhe ginge es ins Vogtsbachtal. Es folgte der „Steighäusle-Park“ und schließlich  käme mit dem Familienferiendorf der „Höhenpark“ hinzu. 

    Der Steighäusleweg und Alternativen

    Die historische Verbindung zwischen Tal und Höhe sei der Steighäusleweg. Den gelte es zu erhalten und auszubauen. „Wir wollen den  Wald auf der Bergseite etwa zehn Meter zurücknehmen“, so Mager. Das erleichtere die Pflege, und der Weg habe dann weniger Schatten. Neben dem direkten, aber anstrengenden Weg stellt sich Mager mehrere Wegvarianten vor, die immer wiederAusblicke auf die Stadt und den Schwarzwald eröffnen sollen.

    An den vor Jahren frei gemachten Flächen zeigte Parkfachmann Karl Pröbstle, wie die Beweidung mit Ziegen im Laufe von vier bis sieben Jahren aus dornigen Brombeerflächen  angenehme Wiesen entstehen lässt. Mager sprach davon, dass die Schäferei  in Schramberg zu einem eigenen Wirtschaftszweig werden könnte. Keine andere Methode zur Offenhaltung der Landschaft sei „so effektiv, kostengünstig und ökologisch“.

    Der Terrassenpark werde nicht nur die grüne Lunge der Stadt, sondern auch ein Naherholungsgebiet für die Familien, ist Mager überzeugt. Beim Familienferienpark angekommen, entdeckten die Wanderer noch das fast unbekannte Saunahaus, das zu einer Waldakademie umgewandelt werden soll.

    Visionen und Ideen

    Im Haus des Familienerholungswerkes hatte Mager noch zahlreiche Pläne und eine Präsentation für die Mitwanderer und später hinzugestoßene Gäste. Dabei ging er auch kurz auf die immer wieder angesprochene Seilbahnverbindung ein. Die mache nur dann Sinn – und werde Fördermittel erhalten -, wenn sie den Öffentlichen Personennahverkehr ergänze.

    Eine Verbindung vom künftigen „Haus Mittendrin“, der heutigen Realschule, ins Wohngebiet Eckenhof und weiter zum neuen Innovationspark Schießäcker würde diese Bedingung erfüllen. „Wir schaffen die Verbindung aber auch ohne Seilbahn und E-Mobilität“, versicherte Mager.

    Die städtebauliche Verbindung gelinge durch Wohnbebauung eher vom Sulgen her. Drei Flächen für „Wohnen mit Schwarzwald-Blick“ wären theoretisch denkbar: Zwei in einem Waldgebiet oberhalb des Feriendorfes und eine beim Wohngebiet Steighäusle.  Der Stadt gehören die Grundstücke nicht, deshalb seien das eher Visionen, wie sie für einen Rahmenplan bei einer LGS-Bewerbung entwickelt würden, versicherte Mager. Von der Talstadt hinauf sei das Gelände einfach zu steil für eine vernünftige Bebauung: „Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zu dem entstehenden Wohnraum.“

    Sinnvoll und auch schon recht konkret wäre dagegen die Bebauung auf der Planie mit kleineren Geschosswohnbauten. „Die Lage ist hervorragend.“ Hier nur zwei Villen zu bauen, „wäre zu kurz gesprungen“, findet Mager.

    Der Wittumsee

    Der große See auf dem Wittumgelände diene dazu, das Regenwasser der umliegenden Wohn- und Industrieflächen aufzunehmen. Das spare Kosten für die Kläranlagen und schaffe ein neues Naherholungsgebiet. „Die 15.000 Kubikmeter Erde, die wir abtragen, brauchen wir, um den Wittumhügel zu erhöhen.“ Außerdem sei ein Erdwall angedacht, um die Streusiedlung Heuwies vom Gartenschaugelände abzugrenzen.

    Magers Fazit: „Egal wie die LGS-Bewerbung ausgeht, wir starten im Mai in den Stadtumbau 2030.“ Am 26. April entscheidet der Gemeinderat über die Schulcampuspläne an der Graf-von Bissingen-Straße.

    In der Diskussion lobte Dr. Kurt Mann von Trumpf Laser das Terrassenparkkonzept, wollte aber wissen, wie LGS-Besucher vom Steighäusle zum Wittumgelände gelangen: Da sei doch „viel Asphalt“ dazwischen. Mager stimmte dem sofort zu. Es sei klar, dass ein „Shuttle-Dienst“, ob als Zügle oder mit E-Bussen erforderlich sei, um die Gäste hin und her zu transportieren.

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