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    Ein Leben zwischen Okzident und Orient

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    SCHRAMBERG – Der Bärensaal war genagelt voll: Peter Renz hatte Freunde aus nah und fern eingeladen, um ihnen sein Buch „Der Händler“ vorzustellen.

    Peter Renz bei seiner Lesung

    Der „bunte Hund“, wie er sich nannte, begrüßte unter den Gästen die Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr, die beiden Ehrenbürger Dr. Hans-Jochem Steim und Dr. Herbert Zinell sowie die Vertreter von Presse, Funk und Fernsehen – tatsächlich wollte der SWR in der „Landesschau“ über den Abend berichten.

    Ein Abend unter Freunden

    Gekommen waren viele Alterskameraden, Wegbegleiter, aktive und frühere Stadträte, Freunde, Kunden. Klaus Grohe aus Schiltach etwa oder der ehemalige Rottweiler Landgerichtspräsident und HK-Geschäftsführer Peter Beyerle. Aber auch der wieder genesene Helmut Bergthal aus Klein-Paris war gekommen.

    Den Saal hatte Renz mit Bildern aus seinem Buch dekoriert, ein historischer Teppich zierte die Bühne. Er zeigt Sattar Khan einen persischen Revolutionär und Freiheitskämpfer: Schon deshalb sei er ihm „äußerst sympathisch“, scherzte Renz. In seinem Vortrag mit eingeschobenen Zitaten aus seinem Buch „Der Händler“  schilderte Renz sein bewegtes Leben. Von der Geburt 1941 mitten im Krieg, über die Schul- und Lehrzeit,  seine Wanderjahre bis zum  wieder in Schramberg sesshaft werden.

    Daniel Bachmann: Ein Jahr Arbeit

    Der Schriftsteller Daniel Bachmann habe ihm vor einigen Jahren den Vorschlag gemacht, ein Buch über ihn zu schreiben, berichtete Renz zur Entstehungsgeschichte. Damals sei er noch nicht bereit gewesen. Erst durch eine längere Krankheit im vergangenen Jahr sei ihm der Gedanke wieder in den Sinn gekommen. Mit Bachmann an seiner Seite sei es dann ein leichtes gewesen, die Episoden seines Lebens aufzuschreiben.

    Der gebürtige Schramberger Bachmann erzählt Erstaunliches: Für ihn sei Peter Renz „total unbekannt“ gewesen. Da sei er wohl der einzige in Schramberg gewesen, gibt er zu. Er habe ihn dann angesprochen, weil er sich dachte, dieser Mann hat sicher viel erlebt. „Ich habe mir richtig viel Zeit genommen“, so Bachmann, „und ein Jahr daran gearbeitet.“

    Er sei immer wieder nach Schramberg gekommen und habe sich stundenlang mit Renz unterhalten. Für Peter Renz hat es gepasst, er habe sich bei den Gesprächen mit Bachmann aufgehoben gefühlt, sagt er. Herausgekommen sei ein Buch, das unterhalten, zum Dialog anregen soll.

    Ein buntes Leben

    Renz‘ Geschichten sind bunt. Ob er über seine unbeschwerte Kindheit in der Nachkriegszeit erzählt, in der nicht alles mehrfach abgesichert war: „Kaum zu glauben, dass wir damals überleben konnten“ – ohne Sturzhelm, Airbag, Sicherheitsgurt.

    Seine ersten Kontakte nach Frankreich als einer der ersten Austauschschüler bei einer Familie in Reims. Seine Erfahrungen, in einer Fabrik im Akkord zu schaffen, seine ersten Liebschaften und Arbeitsstellen. Mit Lust schilderte Renz sein Leben in Paris in einer internationalen Mädchen-WG, wo er sich „um die Völkerverständigung verdient“ gemacht habe. Oder später, als er in einem Bistro als „Pierre de Foret Noir“ Nacht für Nacht Bier gezapft habe. Schließlich lernte er seine Ute kennen, kehrte zurück nach Deutschland und war zwei Jahre bei der Bundeswehr in Nagold und Calw.

    Der Prophet im eigenen Land…

    In Schramberg  wurde er schließlich sesshaft, gründete sein Teppichhaus, und es  begann „ein Leben zwischen Okzident und Orient“. Immer wieder reiste er in den nahen und mittleren Osten, besonders in seinen geliebten Iran. In seiner Heimat Schramberg, da habe nicht jeder seine Umtriebigkeit gemocht, bedauert Renz: „Meine alljährlichen Aktivitäten wurden von manchen belacht und von vielen geschätzt, mein Engagement für meine Heimatstadt missachtet und geachtet.“ 

    An diesem Abend im Bären, da fehlten die Nörgler. Diejenige, die nicht sehen wollen, wie viel Gutes Peter Renz für die Stadt geleistet hat. Allein schon dadurch, dass er viele Menschen mit seinen Aktionen in die Stadt lockte.

    Nach seiner gut einstündigen Lesung hatte er alle beiden Hände voll zu tun, die hunderten verkauften Exemplare mit einer Widmung zu versehen. Bei der Lesung hatte  er immer wieder augenzwinkernd darauf hingewiesen, dass alles weitere in seinem Buch zu finden sei: „Ich bin ja schließlich Händler.“

    Bei Don Pedro, einem Roten aus Spanien, oder einem Riesling aus Baden, Saft und Selters und schließlich auch Fleischküchle mit Kartoffelsalat erlebten Ute und Peter Renz‘ Gäste einen vergnügten Abend.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Der gebürtige Schramberger Bachmann erzählt Erstaunliches: Für ihn sei Peter Renz „total unbekannt“ gewesen. Da sei er wohl der einzige in Schramberg gewesen, gibt er zu. Er habe ihn dann angesprochen, weil er sich dachte, dieser Mann hat sicher viel erlebt. „Ich habe mir richtig viel Zeit genommen“, so Bachmann, „und ein Jahr daran gearbeitet.“

    Er sei immer wieder nach Schramberg gekommen und habe sich stundenlang mit Renz unterhalten. Für Peter Renz hat es gepasst, er habe sich bei den Gesprächen mit Bachmann aufgehoben gefühlt, sagt er. Herausgekommen sei ein Buch, das unterhalten, zum Dialog anregen soll.

    Ein buntes Leben

    Renz‘ Geschichten sind bunt. Ob er über seine unbeschwerte Kindheit in der Nachkriegszeit erzählt, in der nicht alles mehrfach abgesichert war: „Kaum zu glauben, dass wir damals überleben konnten“ – ohne Sturzhelm, Airbag, Sicherheitsgurt.

    Seine ersten Kontakte nach Frankreich als einer der ersten Austauschschüler bei einer Familie in Reims. Seine Erfahrungen, in einer Fabrik im Akkord zu schaffen, seine ersten Liebschaften und Arbeitsstellen. Mit Lust schilderte Renz sein Leben in Paris in einer internationalen Mädchen-WG, wo er sich „um die Völkerverständigung verdient“ gemacht habe. Oder später, als er in einem Bistro als „Pierre de Foret Noir“ Nacht für Nacht Bier gezapft habe. Schließlich lernte er seine Ute kennen, kehrte zurück nach Deutschland und war zwei Jahre bei der Bundeswehr in Nagold und Calw.

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    In Schramberg  wurde er schließlich sesshaft, gründete sein Teppichhaus, und es  begann „ein Leben zwischen Okzident und Orient“. Immer wieder reiste er in den nahen und mittleren Osten, besonders in seinen geliebten Iran. In seiner Heimat Schramberg, da habe nicht jeder seine Umtriebigkeit gemocht, bedauert Renz: „Meine alljährlichen Aktivitäten wurden von manchen belacht und von vielen geschätzt, mein Engagement für meine Heimatstadt missachtet und geachtet.“ 

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