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 „Ein dickes Dankeschön an die Stadt“

Seit einigen Wochen bietet die Stadt Schramberg ihren Seniorinnen und Senioren Unterstützung beim Impftermin-bekommen und bei den Fahrten zum Impfzentrum an. Die Aktion erweist sich als voller Erfolg. Das lässt sich in Zahlen ausdrücken, aber auch in Zitaten von Menschen, die die städtischen Dienste in Anspruch genommen haben.  Sie würden von „Lob und Dankbarkeit“ überschüttet, erzählt eine Mitarbeiterin beim JUKS.

Die NRWZ hat es selbst probiert und eine Fahrt ins Impfzentrum übernommen.

„Hallo, hier ist das JUKS, könnten Sie am Montag oder am Dienstag für uns fahren?“  Der Montag passt besser. „Prima, ich schicke Ihnen gleich eine Mail mit den Kontaktdaten der Dame. Sie muss um 11.30 in Rottweil sein. Eine halbe Stunde vorher abholen reicht erfahrungsgemäß.“   Neben den Daten erhalte ich noch  einen Leitfaden für die Fahrten. Dabei eine Checkliste, was die Impflinge alles dabei haben müssen. Am Montagmorgen schaue ich kurz im JUKS vorbei und hole noch zwei FFP2 Masken und Einweghandschuhe – für alle Fälle.

Masken, Handschuhe und Merkblatt.

Zehn vor elf steht mein Fahrgast schon bereit. Beim Rollator zusammenklappen hab‘ ich ein bisschen Schwierigkeiten, aber die 97-jährige Martha Schindler zeigt mir den Trick. Über die Dörfer gurken wir Richtung Rottweil. Es ist schon ihr zweiter Impftermin, und so hat die Sulgenerin natürlich alle erforderlichen Unterlagen parat.

Alles ganz entspannt

Auf der Fahrt berichtet sie mir, dass schon beim ersten Mal alles sehr entspannt gelaufen sei. An der Stadthalle angekommen, holen wir den Rollator aus dem Kofferraum und marschieren zum Eingang. Dort warten schon ein paar andere ältere Menschen. Ein Mitarbeiter kommt und sortiert uns nach Impfterminen: „11.30 Uhr, bitte kommen Sie vor.“

Wir sind da.

Nach ein paar Sekunden werden wir hineingebeten. Ein Obergefreiter der Bundeswehr misst Fieber, notiert die Temperatur auf einen Post-it Zettel. An der nächsten Station kontrolliert eine Mitarbeiterin des Impfzentrums den Name, den Ausweis und den Impfpass. Alles in Ordnung und wir kommen zur dritten Station. Ein anderer Soldat fragt, wie Martha Schindler die erste Impfung vertragen habe: „Kopfschmerzen? Nein, Fieber? Nein…..“ Nach wenigen Minuten sind wir auch da durch und werden gebeten, in eine der Impfkabinen weiter zu ziehen.

„Hatten Sie Nebenwirkungen?“

Eine Ärztin informiert Frau Schindler, dass die zweite Impfung möglicherweise stärkere Reaktionen auslösen kann als die erste. Doch Martha Schindler krempelt schon die Ärmel hoch. „Ich hab‘ mir extra ein T-Shirt angezogen, damit das Impfen einfacher geht“, erklärt sie mir. Eine Krankenschwester hat die Spritze bereit. Sie desinfiziert mit einem Tupfer die Haut und schiebt die Injektionsnadel in den Oberarm. Langsam drückt sie den BioNtech-Impfstoff aus der Spritze, zieht die Nadel wieder aus dem Oberarm, reibt kurz mit einem Tupfer über die Einstichstelle. „Das war’s schon.“

Um 11.55 Uhr ist schon alles vorbei

Zurück an den Rollator – und schon weist uns die nächste freundliche Dame in den Ruheraum. Vorn laufen zwei Nachrichtensendungen auf Großbildschirmen, während wir mit Abstand unsere 15 Minuten Wartezeit hinter uns bringen. Martha Schindler zeigt auf Kabinen mit Vorhängen: „Wenn ich jetzt umfallen würde, käme ich da rein.“ Drüber steht: „Ruhebereich liegend.“

Eine viertel Stunde Pause.

Um 11.55 Uhr kommt die Mitarbeiterin vorbei und wünscht uns eine gute Heimfahrt. Auf dem Rückweg plaudern wir über alles Mögliche. Nach Dunningen plant Martha Schindler um: „Wissen Sie, Sie können mich auch beim Edeka rauslassen, dann kann ich meine Einkäufe gleich erledigen.“  Als wir auf dem Edeka-Parkplatz den Rollator ausgeladen haben, drückt mir Frau Schindler noch eine Schachtel Pralinen in die Hand. Ich hätte sie so gern umarmt.

Jede Menge Arbeit im JUKS

Im  JUKS läuft derweil die Arbeit weiter. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben inzwischen für 55 Seniorinnen und Senioren Impftermine und Fahrdienst vereinbart. Für 76 weitere haben sie nur einen Impftermin vereinbart und für 26 nur den  Fahrdienst vermittelt. Etwa 200 Personen haben angerufen und um Unterstützung gebeten oder auch nach Informationen gefragt. Für acht Personen wollen die JUKS-Leute noch Termine  verabreden.

Für die Mitarbeiterinnen am Telefon ist es „ein großes Glücksgefühl, den Lohn der Mühe so direkt und unmittelbar zu erfahren“, schreibt eine der Kolleginnen. Es sei „überwältigend, die Freude und Dankbarkeit der Senioren und Seniorinnen über diese Unterstützung zu erleben“.

 

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