Schramberg – Ein Kran beim Busbahnhof zeigt: hier entsteht etwas. Nein, es werde nicht die Endhaltestelle für die neue Straßenbahn von Schiltach gebaut, scherzt die Chefin der Schramberger Wohnungsbau (SWB) Monika Mayer. Die SWB lasst im Auftrag der Eigentümergemeinschaft Bacher-Hof die beiden Dächer des Wohnkomplexes und die Fassaden sanieren.
„Die gesamte Maßnahme kostet mehr als 800.000 Euro“, so Mayer. Nach knapp 30 Jahren sei das Dach erneuerungsbedürftig gewesen. Vor einiger Zeit hatte die Wohnungseigentümergemeinschaft die Heizungsanlage erneuern lassen. 2021 folgte der Beschluss, nun auch die energetische Sanierung des Dachs anzugehen.
„Außerdem lassen wir die Laubengänge richten“, so Ibraim Dremschi von der SWB. Dabei würden auch die Böden mit einem rutschhemmenden und optisch aufwertenden Belag versehen. Schließlich werde man auch die Warmwasseraufbereitung sanieren.
In die Jahre gekommen sind auch Holzbrüstungen an den Balkonen. Diese werde man gegen ansprechende und nachhaltige Verkleidungen austauschen.
Zuschuss hilft
Ein Zuschuss in Höhe von 170.000 Euro des Bafa (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) erleichtert den Wohnungseigentümern im „Bacher-Hof“ das Projekt. Das Amt fördere die Dach- und Wandsanierung, so Mayer.
Aus statischen Gründen sei es nicht möglich, auf den beiden Dächern Photovoltaikanlagen zu installieren. Das Gebäude werde weiterhin mit Gas geheizt. Die neue Dämmung werde aber dafür sorgen, dass man deutlich weniger Energie verbrauchen werde. Für den Sanierungsplan habe es einen weiteren Zuschuss von knapp 14.000 Euro gegeben, so Dremschi.
Auch die Wohnungseigentümer könnten einen zinsfreien Kredit ohne Eintrag ins Grundbuch von der L-Bank erhalten. Etwa die Hälfte der Wohnungen gehöre den Bewohnern selbst, die andere Hälfte werde vermietet, schätzt Mayer.
Baukostenpreise im Griff
Eigentlich sollten die Arbeiten schon im vergangenen Jahr beginnen. Einer Baufirma fehlte aber damals das Dämmmaterial. Inzwischen sind die Preise deutlich gestiegen. „Wir haben aber letztes Jahr einen Festpreis vereinbart“, freut sich Mayer.
Bei den beteiligten Firmen schaue sie, dass sie möglichst aus der Gegend kommen. Die Hauptarbeit am Dach leistet ein Oberndorfer Unternehmen, die Malerarbeiten eine Firma aus Rosenfeld. Die Schlosserarbeiten übernimmt die Firma King aus Lauterbach und die Heizungsmodernisierung ein Schramberger Unternehmen.
AWO-Umzug ins Medzentrum erst später
Der Auszug der AWO im Erdgeschoss sei nun schon zwei Mal verschoben worden, so Mayer. Offenbar sind die neuen Räume im nahen Ärztehaus noch nicht bezugsfertig. Der AWO-Kreisvorsitzende Mirko Witkowski bestätigt das, denn von Seiten des Medzentrums seiendie Arbeiten noch nicht fertiggestellt. „Hintergrund ist, dass zunächst die Angebote fehlten.“
Als die Angebote von Firmen dann vorlagen, habe es Lieferschwierigkeiten beim Baumaterial gegeben. Nun peile die AWO an, im August oder September zu eröffnen. Die AWO plant dort eine Tagespflege für etwa zwölf Personen einzurichten. Auch Büros und Räume für die Beratung sind dort vorgesehen.
Wann Gerüstbauer die Gerüste am Bacherhof abbauen und der Kran beim Busbahnhof zusammengeklappt wird, steht laut Dremschi noch nicht fest. Über den Sommer werden die Handwerker wohl noch schaffen.