Schramberg – Noch ausgiebig beraten wollen die Gemeinderatsfraktionen das im Ausschuss für Umwelt und Technik erstmals vorgestellte Parkraumleitsystem. Auch die vorgesehene veränderte Parktraumbewirtschaftung in der Schramberger Talstadt werde noch ausgiebig beraten, bevor es zu einem Beschluss kommt.
Am Donnerstag hatte die Verwaltung das Konzept mit neuen Beschilderungen und Anzeigetafeln, neuen Gebühren und Tarifzonen erläutert. Oberbürgermeisterin dorothee Eisenlohr hatte zugleich eine Informationsveranstaltung in der Öffentlichkeit und Gespräche mit dem Handels- und Gewerbeverein angekündigt. Beides soll im Herbst laufen.
„Zu viel Parksuchverkehr“
Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß erinnerte an den Wunsch aus dem Gemeinerat, die Verwaltung solle ein solches Parkierungskonzept erarbeiten. Hintergrund war der „zu starke Parkplatzsuchverkehr“ in der Innenstadt.
In das Konzept eines großen Planungsbüros einbezogen werden sollen das Parkhaus und der Parkplatz beim Schloss, der „Fischer“ Parkplatz, der Parkplatz am Mühlegraben und der Schweizer Parkplatz.
Wer läuft vom Dixi in die Stadt?
Die Planer des Büros Schlotthauer und Wauer wollen aber auch das „Dixi-Parkdeck“ beim Bernecksportplatz, die Parkplätze an der H.A.U. und an der Geißhalde in ihr Parkierungskonzept einbeziehen. In Berlin, Augsburg und Tübingen, wo das Planungsbüro zu Hause ist, sind Innenstadtbesucher vielleicht bereit, mehr als einen Kilometer Fußweg zu den Geschäften in Kauf zu nehmen. „In Schramberg sind den Leuten 100 Meter zu weit“, sagt ein erfahrener Stadtplaner.
Auf Anzeigetafeln an den Ortseingängen sollen die Besucher sehen, wie viele Stellplätze auf den jeweiligen Parkplätzen und im Parkhaus aktuell frei sind. Gezählt werden die Autos über eine Schleife oder eine Schranke an der Einfahrt. Auf Vorschlag des Wirtschaftsförderers sollen auch die freien E-Ladesäulen angegeben werden.
Anwohnerparken mit Gebühr
Insgesamt vier Parkzonen mit unterschiedlich langen Parkzeiten schlägt die Verwaltung vor. In einigen Straßen solle es – gebührenpflichtiges -Anwohnerparken geben.
In der Diskussion fand Dominik Dieterle es erfreulich, dass die Verwaltung endlich einen Vorschlag mache. Er sah aber auch noch großen Diskussionsbedarf. Lara Kiolbassa (SPD-Buntspecht) warnte davor, die Stadt könne Besucher verlieren, wenn das Parken zu teuer werde.
Jürgen Kaupp (CDU) ist überzeugt, in der Oberndorfer Straße müsse man weiterhin auch als Besucher parken können. Oskar Rapp (Freie Liste) wollte wissen, woher man eigentlich wisse, dass es so viel Parksuchverkehr gebe.
OB Eisenlohr kündigte an, mit dem Vorschlag der Verwaltung wolle sie in die Diskussion mit der Bevölkerung einsteigen.
Info: Die Vorlage mit allen Plänen ist hier zu finden.