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    Stadtmuseum zeigt die städtische Kunstsammlung / Ausstellungseröffnung am Sonntag

    „Die Kunst ist für alle da“

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    „70 Werke, 53 Künstlerinnen und Künstler.“ So lautet Carsten Kohlmanns Kurzbeschreibung einer Ausstellung, die am Sonntag im Stadtmuseum im Schloss eröffnet wird. Der Museums- und Archivleiter hat gemeinsam mit der Kuratorin der Ausstellung Lara Inge Kiolbassa der Presse einen Blick in die noch im Aufbau befindliche Ausstellung „Kunstsammlung der Großen Kreisstadt Schramberg“ und den umfangreichen Katalog ermöglicht.

    Schramberg. „Unsere Räume reichen gerade aus, um alle Werke zeigen zu können“, betont Kohlmann, auch um den Umfang der städtischen Sammlung zu verdeutlichen. Eigentlich sollte bereits 2022 die Ausstellung organisiert werden, doch Corona machte einen Strich durch die Rechnung.

    Zum Stadtjubiläum hatte es eine „Spontanaustellung“ mit einer Auswahl gegeben. Nun, mit mehr zeitlichem Vorlauf und etwas Verspätung kommt die große Ausstellung, die sämtliche Kunstwerke der Sammlung zeigt.

    Kohlmann freut sich, dass das jüngste Mitglied der Kunstauswahlkommission, die Kunst-, Literatur- und Medienwissenschaftlerin Kiolbassa als Kuratorin die Ausstellung vorbereitet hat.

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    Die Kuratorin Kiolbassa in der noch nicht ganz fertigen Ausstellung. Foto: him

    Von den Bürgern für die Bürger

    Das Besondere an der Schramberger Sammlung zeitgenössischer Kunst: „Sie wird von den Bürgern für die Bürger ausgewählt“, erläutert Kiolbassa. Die Kommission setzt sich aus ehrenamtlich tätigen Kunstfreundinnen und-freunden zusammen.

    1980 hatte der Kunsterzieher Werner Siepmann die Idee. Seither wählt die Kommission jährlich ein Werk oder eine Serie einer oder eines akademisch ausgebildeten Künstlers oder Künstlerin zum Ankauf aus, die in diesem Jahr in Schramberg ausgestellt hat.

    Kiolbassas Leitgedanke für die Schau: „Kunst ist für alle da.“ Sie möchte so viele Barrieren als möglich abbauen. Die Bilder und Skulpturen sind weitgehend chronologisch nach Anschaffungsjahr gehängt. Zu jedem Werk gibt es eine Künstlerbiografie. Immer wieder finden die Betrachter ergänzende Objekttexte.

    Mit allen Sinnen

    Da Kiolbassa möchte, dass man Kunst mit allen Sinnen erleben kann, sind verschiedene Experimentierbereiche in die Ausstellung integriert. So kann man fühlen, riechen, hören und natürlich sehen.

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    Lara Kiolbasa mit einem Korb mit Gegenständen zum Fühlen. Foto: him

     

    An einer weiteren Station können die Besucherinnen und Besucher selbst Kunstwerke gestalten. Die Mitmachaktionen gingen auf die „Bienenausstellung“ vor einigen Jahren zurück, die damals so gut angekommen seien.

    Sie möchte alle Generationen ansprechen, so Kiolbassa. Wer als Kind gute Erfahrungen mit einem Museum mache, werde später wieder ins Museum kommen, ist sie überzeugt. Um den Zugang zur modernen Kunst zu erleichtern, werde es ein großes Rahmenprogramm mit Vorträgen und Führungen geben. „Man kann aber auch einfach durch die Ausstellung gehen und sich gar nicht stören lassen.“

    Kohlmann sieht bei den 70 gesammelten Werken ein breites Spektrum, aber die Sammlung sei natürlich nicht abgeschlossen.

    Umfangreicher Katalog – auch als Würdigung

    Die Ausstellung und der Katalog sollen auch das Engagement der Bürgerinnen und Bürger würdigen, die über mehr als 40 Jahre die Auswahl der anzukaufenden Werke getroffen haben. Es sei paradox, dass es sehr viele Schramberger gebe, die von „ihrer“ Sammlung nichts wüssten. Insofern sei der Antrag der „Aktiven Bürger“, eine solche Ausstellung zu machen, „nicht unberechtigt gewesen“.

    Der Katalog enthält Abbildungen sämtlicher Kunstwerke der Sammlung und zahlreiche andere Fotos, die Martin Kasenbacher und Rainer Langenbacher beigesteuert haben. Den Bestandkatalog hat Gunnar Link gestaltet.kunstsammlung katalog dk 090524 (2)

    In einem Essay schreibt Rüdiger Görner über seine Kunsterzieher Krisch und Syllwar-Siepmann, wobei ersterer eher schlecht wegkommt („meist nach Schnaps und Rauch riechend“). Zu Syllwar-Siepmann bemerkt Görner etwa, dieser habe das Städtchen „mit spürbar artistischem Flair“ belebt: „mit schwarzem, breitkrempigen Hut und Schal und Halstuch und sonstigen Attributen eines Künstlers…“

    Weitere Aufsätze befassen sich unter anderem mit der Kunstwissenschaft, dem Aufbewahren von Kunstobjekten, der Kunstvermittlung im Museum und in der Grundschule. In einem Kapitel beschäftigen sich Schrambergerinnen und Schramberger jeweils mit einem Werk aus der Sammlung.

    Potenzial für städtische Galerie

    Nach der Ausstellung werde wieder der größte Teil der Werke im Museumsmagazin landen. Nur etwa ein Siebtel sei in Räumen der Stadtverwaltung für die Öffentlichkeit zugänglich, bedauert Museumsleiter Kohlmann. Er brachte in diesem Zusammenhang einmal mehr die Idee einer städtischen Galerie auf: „Das Potenzial dafür ist da.“

    Info: Die Ausstellungseröffnung ist am Sonntag,12. Mai um 11.30 Uhr im Schloss. Es sprechen Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr, Lara Inge Kiolbassa, Volker Ziegler, Lars Bornschein und Carsten Kohlmann. Valentin Melvin musiziert.

    Die Ausstellung wird bis 20. Oktober zu sehen sein.

    Der Katalog hat 176 Seiten und kostet 29,90 Euro.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    „70 Werke, 53 Künstlerinnen und Künstler.“ So lautet Carsten Kohlmanns Kurzbeschreibung einer Ausstellung, die am Sonntag im Stadtmuseum im Schloss eröffnet wird. Der Museums- und Archivleiter hat gemeinsam mit der Kuratorin der Ausstellung Lara Inge Kiolbassa der Presse einen Blick in die noch im Aufbau befindliche Ausstellung „Kunstsammlung der Großen Kreisstadt Schramberg“ und den umfangreichen Katalog ermöglicht.

    Schramberg. „Unsere Räume reichen gerade aus, um alle Werke zeigen zu können“, betont Kohlmann, auch um den Umfang der städtischen Sammlung zu verdeutlichen. Eigentlich sollte bereits 2022 die Ausstellung organisiert werden, doch Corona machte einen Strich durch die Rechnung.

    Zum Stadtjubiläum hatte es eine „Spontanaustellung“ mit einer Auswahl gegeben. Nun, mit mehr zeitlichem Vorlauf und etwas Verspätung kommt die große Ausstellung, die sämtliche Kunstwerke der Sammlung zeigt.

    Kohlmann freut sich, dass das jüngste Mitglied der Kunstauswahlkommission, die Kunst-, Literatur- und Medienwissenschaftlerin Kiolbassa als Kuratorin die Ausstellung vorbereitet hat.

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    Die Kuratorin Kiolbassa in der noch nicht ganz fertigen Ausstellung. Foto: him

    Von den Bürgern für die Bürger

    Das Besondere an der Schramberger Sammlung zeitgenössischer Kunst: „Sie wird von den Bürgern für die Bürger ausgewählt“, erläutert Kiolbassa. Die Kommission setzt sich aus ehrenamtlich tätigen Kunstfreundinnen und-freunden zusammen.

    1980 hatte der Kunsterzieher Werner Siepmann die Idee. Seither wählt die Kommission jährlich ein Werk oder eine Serie einer oder eines akademisch ausgebildeten Künstlers oder Künstlerin zum Ankauf aus, die in diesem Jahr in Schramberg ausgestellt hat.

    Kiolbassas Leitgedanke für die Schau: „Kunst ist für alle da.“ Sie möchte so viele Barrieren als möglich abbauen. Die Bilder und Skulpturen sind weitgehend chronologisch nach Anschaffungsjahr gehängt. Zu jedem Werk gibt es eine Künstlerbiografie. Immer wieder finden die Betrachter ergänzende Objekttexte.

    Mit allen Sinnen

    Da Kiolbassa möchte, dass man Kunst mit allen Sinnen erleben kann, sind verschiedene Experimentierbereiche in die Ausstellung integriert. So kann man fühlen, riechen, hören und natürlich sehen.

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    Lara Kiolbasa mit einem Korb mit Gegenständen zum Fühlen. Foto: him

     

    An einer weiteren Station können die Besucherinnen und Besucher selbst Kunstwerke gestalten. Die Mitmachaktionen gingen auf die „Bienenausstellung“ vor einigen Jahren zurück, die damals so gut angekommen seien.

    Sie möchte alle Generationen ansprechen, so Kiolbassa. Wer als Kind gute Erfahrungen mit einem Museum mache, werde später wieder ins Museum kommen, ist sie überzeugt. Um den Zugang zur modernen Kunst zu erleichtern, werde es ein großes Rahmenprogramm mit Vorträgen und Führungen geben. „Man kann aber auch einfach durch die Ausstellung gehen und sich gar nicht stören lassen.“

    Kohlmann sieht bei den 70 gesammelten Werken ein breites Spektrum, aber die Sammlung sei natürlich nicht abgeschlossen.

    Umfangreicher Katalog – auch als Würdigung

    Die Ausstellung und der Katalog sollen auch das Engagement der Bürgerinnen und Bürger würdigen, die über mehr als 40 Jahre die Auswahl der anzukaufenden Werke getroffen haben. Es sei paradox, dass es sehr viele Schramberger gebe, die von „ihrer“ Sammlung nichts wüssten. Insofern sei der Antrag der „Aktiven Bürger“, eine solche Ausstellung zu machen, „nicht unberechtigt gewesen“.

    Der Katalog enthält Abbildungen sämtlicher Kunstwerke der Sammlung und zahlreiche andere Fotos, die Martin Kasenbacher und Rainer Langenbacher beigesteuert haben. Den Bestandkatalog hat Gunnar Link gestaltet.kunstsammlung katalog dk 090524 (2)

    In einem Essay schreibt Rüdiger Görner über seine Kunsterzieher Krisch und Syllwar-Siepmann, wobei ersterer eher schlecht wegkommt („meist nach Schnaps und Rauch riechend“). Zu Syllwar-Siepmann bemerkt Görner etwa, dieser habe das Städtchen „mit spürbar artistischem Flair“ belebt: „mit schwarzem, breitkrempigen Hut und Schal und Halstuch und sonstigen Attributen eines Künstlers…“

    Weitere Aufsätze befassen sich unter anderem mit der Kunstwissenschaft, dem Aufbewahren von Kunstobjekten, der Kunstvermittlung im Museum und in der Grundschule. In einem Kapitel beschäftigen sich Schrambergerinnen und Schramberger jeweils mit einem Werk aus der Sammlung.

    Potenzial für städtische Galerie

    Nach der Ausstellung werde wieder der größte Teil der Werke im Museumsmagazin landen. Nur etwa ein Siebtel sei in Räumen der Stadtverwaltung für die Öffentlichkeit zugänglich, bedauert Museumsleiter Kohlmann. Er brachte in diesem Zusammenhang einmal mehr die Idee einer städtischen Galerie auf: „Das Potenzial dafür ist da.“

    Info: Die Ausstellungseröffnung ist am Sonntag,12. Mai um 11.30 Uhr im Schloss. Es sprechen Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr, Lara Inge Kiolbassa, Volker Ziegler, Lars Bornschein und Carsten Kohlmann. Valentin Melvin musiziert.

    Die Ausstellung wird bis 20. Oktober zu sehen sein.

    Der Katalog hat 176 Seiten und kostet 29,90 Euro.

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