Die fiesen Tricks der Abzocker

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Viele Menschen sind gewarnt, viele Tricks aufgedeckt, aber dennoch fallen immer wieder Personen rein auf die fiesen Tricks der „Abzocker“. Um die Thematik der Telefonfallen wieder erneut aufzugreifen, hat das SeniorenForum (SEFO) zu Jahresbeginn die Polizei eingeladen, um gezielt Warnungen auszusprechen. Über den Nachmittag berichtet Barbara Olowinsky:

Schramberg. Damit alles noch anschaulicher und nachvollziehbarer wird, hat die Theatergruppe des Generationenhauses Linde 13  in Oberndorf vier Theaterszenen „Vorsicht Abzocke“ in Kooperation mit der Polizei  entworfen und einstudiert. Seit einem Jahr spielen und üben  die unterschiedlichen Mitglieder der Truppe regelmäßig  mit Gabriele Schneider (Seniorenbeauftragte Oberndorf). Dadurch sollen die Zuschauer Einblick bekommen in die Abläufe  so mancher Abzocker-Falle.

Skrupellos werden Notfälle vorgetäuscht

Wie raffiniert eingefädelt und skrupellos alles durchgeführt wird, machte die Truppe mit sehr lebendigem Spiel deutlich und führte vor Augen, wie leicht man in eine solche Falle tappen kann.  Vier Hauptbereiche wurden angespielt: Schockanruf wegen angeblich verunglückter Angehöriger, die in dringender Geldnot seien. Durch weinerliche verzweifelte  Anrufe von „Enkelkindern“ und Schilderung gefährlicher Situationen wird bei  Menschen (nicht nur älteren) am Telefon  eine Stress-Situation aufgebaut, die manchen  zu unüberlegten Reaktionen führen kann.

Vielleicht ist die private Situation ja auch gerade unsicher?  Wenn die Täter dann auch noch in verschiedenen Rollen als Polizisten, Anrufer aus dem Gerichtswesen  oder  Anwälte massiv mit Kautionsforderungen auftreten, wird die Glaubwürdigkeit des „Notfalls“ umso echter und die Angst um das Wohlergehen des „gefährdeten Angehörigen“ umso größer, so dass abstruse Geldforderungen angenommen und  ausgeführt werden. Auch Übergabe von Geld oder Wertsachen an der Haustür werden dann unüberlegt akzeptiert.

Heiratsschwindel per Dating-App

Eine weitere bekannte Masche ist „Liebesbetrug“ durch moderne  Heiratsschwindler in Dating-Apps. Eine Person ist einsam , sucht Kontakt über eine Partner-Börse und stößt beim Chatten auf eine „geeignete“ Person, tritt mit ihr immer intensiver in Kontakt und wird so immer vertrauter. Dabei wird die Echtheit der Aussagen und Fotos des angeblichen „Partners“ immer weniger in Zweifel gezogen.

Das Spiel verdeutlichte den  raffinierten Aufbau der immer intimeren Beziehung bis hin zur geplanten ersten Real-Begegnung: Das Opfer glaubt nun an die „wahre Liebe“. Dummerweise passiert dazwischen noch ein angeblicher Raubüberfall, der „Partner“ verliert alle Papiere und Bargeld auf einem Flughafen im Ausland. Das Opfer soll  eine horrende Summe leihen, damit sie den „Partner“ endlich sehen kann. 

Mit Hilfe von „Western Union“, einem Bargeld-Transfer-Dienst, soll sie ihm das Geld zukommen lassen – Geld überwiesen, Personalausweis zum Beweis mit kopiert und  alles ist futsch!

Einbruch in der Nachbarschaft

Das Nachsehen haben auch die Opfer der Betrugsmasche „Einbruch in der Nachbarschaft! Sie sind auf der Liste der Einbrecher, die nur teilweise gefasst werden konnten“. Ein angeblicher Polizeianruf warnt vor weiteren Einbrüchen. Um Geld und Wertgegenstände zu sichern, sollen die Bewohner alles an der Haustür einer “unauffällig“ in Zivil vorbeikommenden Polizistin zur „sicheren Aufbewahrung“ mitgeben. 

Der falsche Bankmitarbeiter

Nicht nur Polizeibeamte, auch falsche Bankangestellte werden als „wohlmeinende“ Berater am Telefon eingesetzt wegen „merkwürdiger Kontobewegungen der Kunden“. Um sich abzusichern, könnten verunsicherte Kunden jedoch ihren online Zugang mit Unterstützung des „Fachmanns“ ändern,  dazu würden „nur“ Personaldaten und Kontodaten benötigt werden, um „unerlaubten Zugriff auf das Konto“ zu verhindern – der eigene Zugriff ist dann allerdings auch verloren.

Das Fazit aus den vier Situationen zogen jeweils Sonja Natschke und Bernd Rotfuß vom Referat Prävention Polizeipräsidium Konstanz mit konkreten  Verhaltensregeln: „Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, legen Sie im Zweifel den Hörer auf! Die Polizei ruft niemals unter der Nummer 110 an! Die Polizei fordert niemals Bargeld oder Wertsachen an der Haustür!“

Persönliche Daten und  Pins sollte man niemals am Telefon preisgeben. Bei ungewöhnlichen Anrufen oder Aktionen an der Haustür im Zweifel am besten selbst gleich die Polizei informieren, rieten die echten Polizisten beim Seniorenforum.




NRWZ-Redaktion Schramberg

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