SCHRAMBERG – Zwar ohne roten Teppich und Blitzlichtgewitter, aber mit vollem Kinosaal und interessiertem Publikum: Ein gelungener Start im Subiaco für „Das Leben meiner Tochter“. Die (Vor-) Premiere des teilweise im ehemaligen Schramberger Krankenhaus gedrehten Spielfilms geriet zu so etwas wie einer kleinen Familienfeier im Städtle.
Gekommen waren die Hauptdarstellerin Maggie Valentina Salomon und Christoph Bach, der Regisseur und Autor Steffen Weinert, Produzent Alexander Funk und viele andere aus der Filmcrew. Der Film entstand vor anderthalb Jahren in Teilen im ehemaligen Schramberger Krankenhaus. In der Geschichte geht es um eine junge Familie, deren neunjährige Tochter an einer schweren Herzkrankheit leidet und ein Spenderherz benötigt. „Wie weit würde ein Vater gehen, um das Leben seines Kindes zu retten?“ Das sei die Kernfrage, mit der sich sein Film beschäftige, erläuterte Weinert nach der Vorführung im Subiaco.
Es geht um Organspende und Organhandel, ist aber kein Krimi. Ob Dinge, die im Film gezeigt werden, auch in der Realität geschehen, könne er nicht sagen. “Ich bin kein investigativer Journalist“, versichert Weinert. Es spielt aber auch nicht wirklich eine Rolle für die Kernfrage, wie geht eine Familie damit um, dass ein Kind sterben muss, weil es hier nur schwer eine Organspende auf legalem Weg erhalten kann.
Für das Schramberger Premierenpublikum gab es immer wieder Aha-Erlebnisse beim Blick ins ehemalige Krankenhaus. Das alte Treppenhaus, die blauen Aufzugtüren, die Gänge. Auch im Parkhaus haben die Filmleute gedreht. Aufnahmen mit einer Tennenbronner Schülergruppe dagegen waren in der Endfassung herausgefallen. Geschmunzelt haben die Zuschauer auch, als ein Kuchenstück in der Verpackung eines Schramberger Bäckers ins Bild kam.
Im Anschluss auf die Vorführung am späten Nachmittag, zu der die Filmemacher viele damals an der Produktion Beteiligte und die Vertreter der Stadt eingeladen hatten, bedankte sich Produzent Funk über die “tolle Unterstützung durch die Stadt und die Schramberger“.
In der Diskussion berichtete Funk, dass der Film wegen des Koproduzenten SWR in Baden-Württemberg gedreht werden sollte. Man habe nach einem leer stehenden Krankenhaus gesucht und sei schließlich in Schramberg fündig geworden. OB Thomas Herzog und Wirtschaftsförderer Manfred Jungbeck hätten den Weg geebnet. „Bei unserer zweiten oder dritten Besichtigung stand dann Anneliese Bendigkeit da“, erinnert sich Funk. Von da an habe sie sich unermüdlich um die Filmcrew gekümmert, „stand uns mit Rat und Tat, Tag und Nacht zur Seite.“
Mit viel Beifall bedankten sich die Gäste bei den Filmleuten und eilten anschließend zu einem Empfang im Hirsch. Dort gab‘s noch ein Geburtstagsständchen, das Anneliese Bendigkeit anstimmte: Subiaco-Macher und Filmvorführer Franz Niebel feierte Geburtstag. Ein Familienfest eben.