Das Coronavirus bringt private und öffentliche Terminkalender ordentlich durcheinander. Täglich kommen weitere Absagen hinzu. Auch bei den Verantwortlichen ist die Verunsicherung groß: Was kann noch stattfinden, was müssen wir absagen?
Die Stiftung St. Franziskus hatte zunächst alle Veranstaltungen auf dem Gelände in Heiligenbronn gestrichen. Am Dienstag verkündete der Vorstand, auch der Verkauf in den stiftungseigenen Geschäften werde ab heute eingestellt. Die Ansteckungsgefahr für Bewohner der Stiftung, die häufig an chronischen Erkrankungen wie Diabetes leiden, sei zu groß.
Ob der verkaufsoffene Sonntag in Schramberg am 29. März stattfinden kann, war anfangs der Woche für Manuela Klausmann vom HGV „noch in der Schwebe“. Am Dienstag war die Stadtverwaltung noch der Meinung, man könne die Läden durchaus öffnen. Dann kam am Abend die Meldung, das Land werde möglicherweise alle Veranstaltungen verbieten. „Der verkaufsoffene Sonntag steht auf der Kippe“, so HGV-Geschäftsführerin Manuela Klausmann zur NRWZ. Sie geht davon aus, dass man absagen müsse.
Rehfuß: „Wir können unser Leben nicht auf Eis legen“
Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß erklärt:“Verbindliche Aussagen sind grade schwer zu machen. Was ich jetzt sage, kann in zwei Stunden schon wieder anders sein.“ Ihm ist wichtig, dass es keinen Grund zur Panik gibt. Die Absagen von Veranstaltungen geschähen ja nicht, weil akute Gefahr bestünde, dass sich alle Menschen anstecken. Es gehe darum, Risikogruppen zu schützen und zu verhindern, dass durch Quarantänemaßnahmen die Betriebe ihre Produktion einstellen müssten oder die Feuerwehr lahmgelegt würde.
Rehfuß fordert die Menschen auf „halbwegs normal“ weiter zu leben: „Wir können unser Leben doch nicht komplett auf Eis legen.“ Wenn niemand mehr einkaufe oder in ein Gasthaus gehe, wie sollten die Händler und Wirte überleben, fragt er.
Abgesagt hat der HGV bereits die Messe „Job and More Schramberg“ (Jams), die für Ende April geplant war. „Ich hänge seit zwei Tagen am Telefon“, so Klausmann. Die Messe jetzt mache keinen Sinn, wenn beispielsweise die Schulen ihre Schüler nicht schicken könnten. Sie versuche einen Ersatztermin im Herbst hin zu bekommen. Das sei aber wegen der Hallenbelegung auf dem Sulgen und wegen anderer Veranstaltungen nicht so einfach.
Biathlon-Wettbewerb fraglich
Ob der Biathlon-Wettbewerb im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags stattfindet, ist noch nicht entschieden. Bislang, so, der Veranstalter der Tour Martin Bremer sei die Station in Schramberg noch eingeplant. „Wir müssen abwarten, ob der verkaufsoffene Sonntag stattfindet“, so Bremer zur NRWZ, „das ist grade keine schöne Situation.“
Die drei bislang geplanten Biathlon-Tage hätten stattfinden können, so Bremer. Ob dies weiterhin gelte, müsse man abwarten. Sollten die Veranstaltungen jetzt abgesagt werden, werde man „Plan B“ angehen und die Tour in den Herbst verschieben.
In Waldmössingen hat der Kindergartenförderverein seinen für Samstag geplanten Flohmarkt in der Kastellhalle abgesagt.