Der unendliche Streit um die Nachfolgefirma von Container Matt geht in eine weitere Runde. Vor mehr als vier Jahren hatte die Stadt den Pachtvertrag des Unternehmens auf 30. Juni 2015 gekündigt. Doch bis heute ist das Gelände nicht geräumt.
Die Stadt hatte gekündigt, einerseits, weil das Gelände für einen möglichen Bau der Talumfahrung gebraucht wird, andererseits, weil sich die Firma seit Jahren nicht an Auflagen zur attraktiveren Gestaltung des Grundstücks direkt an der Bundesstraße von Schiltach her gekümmert hatte.
Nach zahlreichen Aufschüben und einer Räumungsklage im August 2016 kam es im August 2017 zu einem gerichtlichen Vergleich. Darin stand, dass die Firma bis Ende Mai 2018 die Gebäude dort abbrechen und bis 30. November 2018 das Gelände an die Stadt zurückgibt. Um Vollstreckungsmaßnahmen zu vermeiden, habe man eine letzte Frist bis 31. Dezember 2018 eingeräumt, erklärte Rainer Bernhard von der Wirtschaftsförderung der Stadt am 19. Dezember.
Er reagierte damit auf einen Zeitungsbericht, in dem die Firma der Stadtverwaltung massive Vorwürfe gemacht hatte, sie vertreibe ein Urschramberger Unternehmen und habe eine „Gnadenfrist gnadenlos abgeschmettert“.
„Immer schon ein Dorn im Auge?“
„Zum Jahresende“ werde der Platz geräumt sein, versicherte Geschäftsführerin Susanne Sester der NRWZ am 19. Dezember am Telefon. Zuvor hatte sie behauptet, der Standort sei geschlossen. Da an diesem Tag aber noch Container dort standen, ein Radlader Holzpaletten verlud und um eine Lastwagenwaage ein Graben ausgehoben war, konnte das nicht stimmen.
Ihre Firma sei der Stadt „immer schon ein Dorn im Auge“ gewesen, meinte sie. Nachfragen, ob ihrerseits nicht Gutachten für einen möglichen Umzug in ein anderes Gewerbegebiet gefehlt haben und ob es nicht Auflagen zur Verschönerung gegeben habe, blockte sie ab mit der Aussage, das stünde doch alles in der Zeitung.
Sester: „Keine Auskunft“
Nun, gut eine Woche im neuen Jahr stehen immer noch Container auf dem Gelände, ist die Lastwagenwaage immer noch nicht ausgegraben, türmt sich in einem Eck der Bauschutt und häuft sich am anderen Eck neuer Schrott und Müll. Am Telefon darauf angesprochen, erklärt Geschäftsführerin Sester: „Ich möchte mit Ihnen nicht sprechen. Ich gebe Ihnen keine Auskunft.“ Die Berichterstattung der NRWZ sei „so konträr“ gewesen. (Wir hatten, wie auch die örtliche Tageszeitung, die Stellungnahme der Stadt veröffentlicht und über die Hintergründe berichtet.)
Stadt prüft rechtliche Schritte
Unterdessen hat sich auch die Stadtverwaltung über den Zustand ein Bild gemacht. Man stelle fest, „dass die Zusagen der Firma Matt erneut nicht eingehalten wurden“, so Fachbereichsleiter Uwe Weisser. Und: „Die Wirtschaftsförderung klärt nun mit der uns beratenden Kanzlei das weitere Vorgehen ab.“