Zum 1. September hat der Bund Vorschriften erlassen, wie die Kommunen Energie sparen sollen. Im Gespräch mit der NRWZ hat Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr versichert, die Stadt werde die neue Gesetzeslage umsetzen.
Am 1. September strahlten die Scheinwerfer zwar noch die drei Burgen und die Ehretskapelle an. Doch am Abend des 2. September, also nach unserem Gespräch, blieben Hohenschramberg, Schilteck, Falkenstein und Kapelle im Dunkeln. Dies, so Eisenlohr, sei ein Teil der vom Bund vorgegebenen Maßnahmen.
„Die Beleuchtung wird ausgeschaltet“, kündigte Eisenlohr an. Die Stadtverwaltung habe die entsprechenden Bürgervereinigungen informiert. Das Abschalten sei tatsächlich keine Entscheidung der Kommune mehr. „Es muss jetzt einfach gemacht werden.“
Umstrittene Abschaltung deer Burgenbeleuchtung
Als Stadträtin Bärbel Pröbstle (SPD-Buntspecht) vor einem Jahr das Abschalten der Beleuchtung in der Sommerzeit und das nur noch eingeschränkte Beleuchten im Winterhalbjahr gefordert hatte, gab es dagegen heftigen Widerstand. Pröbstle hatte das neue Naturschutzgesetz angeführt, in dem eben dies gefordert wird, um die Insekten zu schützen.
Warmwasser aus
Eisenlohr kündigte zudem an, dass in allen öffentlichen Gebäuden das warme Wasser nach Möglichkeit abgeschaltet werde. Am Morgen sei es in ihrem Bereich noch lauwarm gewesen, meint OB Eisenlohr schmunzelnd. Aber das Gebäudemanagement habe den Auftrag erhalten, „das jetzt so schnell wie möglich umzusetzen“.
Auch ddie Raumtemperatur in den Büros werde auf 19 Grad gesenkt Man habe die Mitarbeiter der Stadtverwaltung schon vor zwei, drei Monaten umfassend informiert.
Straßenbeleuchtung: Zahlen im Rat
Auch bei der Straßenbeleuchtung werde geprüft, ob man diese nicht früher abschalten könnte. Derzeit seien ddie Straßenlaternen in den Wohngebieten zwischen 1 Uhr und 5 Uhr ausgeschaltet. Die Debatten darüber seien ja „recht emotional“ gelaufen. Für Hundebesitzer, Zeitungsausträger und Nachtschwärmer dürfte es immer noch mehr Beleuchtung als zurzeit sein.
Sie wolle aber den Gemeinderat bei diesen Entscheidungen mit einbeziehen, so Eisenlohr.„Auf die zwei Wochen bis zur Sitzung kommt es aus meiner Sicht jetzt nicht mehr an.“ Dann könne man fundiert und öffentlich diskutieren und entscheiden, „wie wir künftig damit umgehen“.
Derzeit lässt die Stadt wieder Leuchtmittel an Straßenlaternen austauschen. Dieser Tage hat eine Spezialfirma in der Schiltachstraße die bisherigen Lampen abmontiert und durch LED-Leuchten ersetzt. Der Stromspareffekt durch das Abschalten hält sich danach in engen Grenzen, weil die LED-Leuchten nur noch wenig Strom verbrauchen.
Neben dem finanziellen Aspekt mit den durch die Energiekrise wesentlich höhere Kosten für die Energie gehe es auch darum, dass die Stadt ihren Beitrag dazu leiste, „die Gasspeicher vor dem Winter möglichst voll zu kriegen“. Es sei ziemlich schwierig, genau zu beziffern, wie groß der Spareffekt sei, weil die Stadt schon viele Straßen auf LED umgestellt habe.
Tiefbauleiter Konrad Ginter werde das ganz differenziert in der schriftlichen Vorlage für den Gemeinderat beleuchten.