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    Bürgerbus: Nach sieben Jahren neuer Bus fällig

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    Der Verein sei „stolz auf die Ergebnisse“, die große Akzeptanz in der Bevölkerung und die „erneut stetig steigenden Fahrgastzahlen“, so der Vorsitzende des Bürgerbusvereins Matthias Kohlhase im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats.

    Er hat über die Arbeit des Vereins nach zwei Coronajahren berichtet. Inzwischen sei das schon das siebte Betriebsjahr. Im Januar 2020 sei man auf einen Jahresdurchschnitt von 8500 Fahrgästen zugesteuert, doch dann kam Corona.

    Der Bürgerbus stand bis August 2021 in der Garage. In diesem Jahr seien 3800 im Bürgerbus unterwegs gewesen: Er schätze, dass bis Dezember die Zahl 6000 erreicht werde. „Den 40.000 Fahrgast werden wir wahrscheinlich auch in diesem Jahr befördern können“, so Kohlhase.

    6000 Euro Verlust

    Fast alle Fahrer seien nach der Corona-Zwangspause wieder dabei. Der Verein habe Einnahmen von etwa 15.000 Euro gehabt. Die Ausgaben lagen bei 21.000 Euro. Insgesamt sei ein Verlust von 6000 Euro entstanden, der aus dem städtischen Zuschuss gedeckt werde. Der Verlust läge im Schnitt der vergangenen Jahre.

    Auch in diesem Jahr kalkuliere der Verein mit ähnlichen Zahlen. Allerdings, wegen der stark gestiegenen Dieselpreise rechne er mit einem höheren Defizit.

    Gewohnter Anblick: Bürgerbus unterwegsvor dem Rathaus….. Archiv-Foto: him

    Neuer Bus mit allen Schikanen

    Am Ende seines Berichts kam Kohlhase auf den Wunsch des Vereins nach einem neuen Bus zu sprechen. Die Zahl sieben sei eine „stolze Zahl“. So mancher Autofahrer denke da längst an einen Neuwagen. Die Reparaturkosten stiegen, deshalb müsse man sich ernsthafte Gedanken über eine Neuanschaffung machen. Der Kauf werde wohl erst im neunten Betriebsjahr erfolgen, also 2024, glaubt Kohlhase.

    Das liege daran, dass es bis zur Freigabe der Mittel durch die Stadt fast ein Jahr dauere. Außerdem hätten die Hersteller Lieferzeiten von einem Jahr. Und schließlich ließen die notwendigen Ausstattungen „die Produktionszeiten in die Höhe schnellen“.

    So brauche der Schramberger Bürgerbus Allradantrieb, Niederflurtechnik, einen ebenen Fahrgastraum und dürfe maximal 3,4 Tonnen wiegen. Rollstuhlausstattung, Euro 6 Norm und Sonderheizung kommen noch hinzu. Bis zum Jahr 2024 werde der Bus 250.000 Kilometer gefahren sein.

    Dank an Sponsoren und Fahrer

    Kohlhase dankte den Fahrerinnen und Fahrern, Sponsoren, dem JUKS, dem Seniorenforum und der Stadtverwaltung. Er schloss mit dem Wunsch, man möge den Bürgerbus nutzen und so „die Erfolgsgeschichte Bürgerbus Schramberg weiter schreiben“.

    Mit einer Powerpoint-Präsentation über die vergangenen sieben Jahre ergänzte Barbara Olowinsky den Bericht. Sie erinnerte an die „Bustaufe 2016“, fragte nach einer schon lange versprochenen Überdachung an den Haltestellen und erinnerte an die Beteiligung des Bürgerbusvereins beim diesjährigen Mini-Schramberg.

    … im Tierstein…. Archiv-Foto: him

    Lob von allen Seiten

    OB-Stellvertreter Jürgen Winter leitete die Diskussion, da Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr bei einer anderen Veranstaltung die Stadt zu vertreten hatte. Er würdigte den Beitrag des Bürgerbusses zur Mobilität im städtischen Bereich. „Wir hoffen, dass es weiter geht.“

    CDU-Sprecher Thomas Brantner (wie die Vertreter der anwesenden Fraktionen SPD-Buntspecht, Freie Liste und ÖDP. Die „Aktiven Bürger“ waren nicht vertreten.) dankte dem Verein für sein Engagement und die geleistete Arbeit. Vor allem älteren Menschen biete der Bürgerbus Mobilität. Brantner kritisierte die gesetzliche Vorgabe mit den Buskonzessionen, die Fahren zwischen Sulgen und Schramberg unmöglich mache. Er forderte den Verein auf, über den Dachverein der Bürgerbusvereine in dieser Sache Druck zu machen.

    Zum Verlust bemerkte Brantner, dass der Verein nicht betriebswirtschaftlich rechnen müsse, sonst müsste man die Abschreibung für den Bus hinzurechnen. Das Thema Neuanschaffung werde im Rahmen der Haushaltsplanberatungen diskutiert. Brantner scherzte: “Ich hoffe, der neue wird nicht größer als der alte Bus.“ Kunstpause. „Sonst brauchen wir auch noch eine neue Garage.“ Für die Garage an der H.A.U. hatte die Stadt 80.000 Euro bezahlt.

    Die 80.000 Euro-Garage. Foto: olo

    Hoher Spritverbrauch

    Gertrud Nöhre (SPD-Buntspecht) fragte nach Zahlen: gefahrene Kilometer, Spritverbrauch und –kosten. Kohlhase berichtete, der Bus verbrauche 17 bis 18 Liter Diesel auf 100 Kilometer und sei bis dato 196.000 Kilometer unterwegs gewesen. Die Spritkosten betrügen 6000 Euro pro Jahr.

    Hochgerechnet hat der Bürgerbus demnach etwa 35.000 Liter Diesel verbraucht und knapp 40.000 Personen gefahren. Der Bürgerbus verbraucht also knapp einen Liter pro Fahrgast.

    Den Sprecher der freien Liste Udo Neudeck machte der Wunsch nach einem neuen Fahrzeug nachdenklich. Es sei klar, dass der Wunsch komme, aber ein Jahr Vorlauf werde wohl nicht reichen. Der Rat müsse rechtzeitig Gelder dafür im Haushalt einplanen. Er fragte, ob man bei einem Neufahrzeug nicht auf Elektroantrieb umschwenken könne.

    … und am Busbahnhof. Archiv-Foto: him

    E geht (noch) nicht

    Aus den Reihen der Vereinsmitglieder kam als Antwort, eigentlich wäre ein E-Antrieb ideal. Aber solche Fahrzeuge gebe es bisher nicht. „Wir brauchen ja ein Niederflurfahrzeug – und die Batterien sind unter dem Fahrzeug eingebaut.“

    Fachbereichsleiterin Susanne Gwosch ergänzte, der Verein habe bereits einen Antrag eingereicht. Das Projekt werde in der Haushaltsberatung vorgestellt. Man könne die Finanzierung in den kommenden Jahren über Verpflichtungsermächtigungen absichern.

    Thomas Koch (ÖDP) erklärte, er freue sich immer, wenn er den Bürgerbus sehe. Er bedauerte, dass ein E-Antrieb nicht möglich sei, wie auch, dass es aus rechtlichen Gründen keine direkte Verbindung Sulgen – Talstadt gebe.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    6000 Euro Verlust

    Fast alle Fahrer seien nach der Corona-Zwangspause wieder dabei. Der Verein habe Einnahmen von etwa 15.000 Euro gehabt. Die Ausgaben lagen bei 21.000 Euro. Insgesamt sei ein Verlust von 6000 Euro entstanden, der aus dem städtischen Zuschuss gedeckt werde. Der Verlust läge im Schnitt der vergangenen Jahre.

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    Dank an Sponsoren und Fahrer

    Kohlhase dankte den Fahrerinnen und Fahrern, Sponsoren, dem JUKS, dem Seniorenforum und der Stadtverwaltung. Er schloss mit dem Wunsch, man möge den Bürgerbus nutzen und so „die Erfolgsgeschichte Bürgerbus Schramberg weiter schreiben“.

    Mit einer Powerpoint-Präsentation über die vergangenen sieben Jahre ergänzte Barbara Olowinsky den Bericht. Sie erinnerte an die „Bustaufe 2016“, fragte nach einer schon lange versprochenen Überdachung an den Haltestellen und erinnerte an die Beteiligung des Bürgerbusvereins beim diesjährigen Mini-Schramberg.

    … im Tierstein…. Archiv-Foto: him

    Lob von allen Seiten

    OB-Stellvertreter Jürgen Winter leitete die Diskussion, da Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr bei einer anderen Veranstaltung die Stadt zu vertreten hatte. Er würdigte den Beitrag des Bürgerbusses zur Mobilität im städtischen Bereich. „Wir hoffen, dass es weiter geht.“

    CDU-Sprecher Thomas Brantner (wie die Vertreter der anwesenden Fraktionen SPD-Buntspecht, Freie Liste und ÖDP. Die „Aktiven Bürger“ waren nicht vertreten.) dankte dem Verein für sein Engagement und die geleistete Arbeit. Vor allem älteren Menschen biete der Bürgerbus Mobilität. Brantner kritisierte die gesetzliche Vorgabe mit den Buskonzessionen, die Fahren zwischen Sulgen und Schramberg unmöglich mache. Er forderte den Verein auf, über den Dachverein der Bürgerbusvereine in dieser Sache Druck zu machen.

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    Die 80.000 Euro-Garage. Foto: olo

    Hoher Spritverbrauch

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    Hochgerechnet hat der Bürgerbus demnach etwa 35.000 Liter Diesel verbraucht und knapp 40.000 Personen gefahren. Der Bürgerbus verbraucht also knapp einen Liter pro Fahrgast.

    Den Sprecher der freien Liste Udo Neudeck machte der Wunsch nach einem neuen Fahrzeug nachdenklich. Es sei klar, dass der Wunsch komme, aber ein Jahr Vorlauf werde wohl nicht reichen. Der Rat müsse rechtzeitig Gelder dafür im Haushalt einplanen. Er fragte, ob man bei einem Neufahrzeug nicht auf Elektroantrieb umschwenken könne.

    … und am Busbahnhof. Archiv-Foto: him

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