Nicht wie ursprünglich geplant schon Ende dieser Woche sondern erst Ende April werden die Autofahrer durchs Bernecktal von Tennenbronn nach Schramberg fahren können. Die Felssicherungsarbeiten brauchen weitere 14 Tage.
„Wir müssen mehr machen als ursprünglich geplant“, so Joachim Hilser vom Straßenbauamt im Landkreis Rottweil. Die Mineure der Firma Sachtleben Mining hatten einen hohen Fels nach der Auffahrt um Rausteinsportplatz vom Bewuchs befreit und festgestellt, dass dieser Fels stark zerklüftet und absturzgefährdet ist.
Um diesen Fels zu sichern, müssen weitere 80 Bohrlöcher gebohrt und Stahlanker tief im Hang einbetoniert werden. Das Problem: Der Fels ist sehr hoch und mit dem bisher eingesetzten gerät sind die Löcher nicht zu bohren. Außerdem müssen die Ankerlöcher statt drei nun fünf Meter tief gebohrt werden. Weil man mit dem Bohrroboter nicht bis an die Stellen oben im Fels kommt, hat die Firma nun einen Riesenkran angefordert. Er reicht bis 70 Meter in die Höhe. „Die Männer werden teilweise von Hand von einer Art Korb aus die Löcher bohren“, so Hilser zur NRWZ.
Riesenkran aus dem Ortenaukreis aufgestellt
Am Mittwochmorgen kamen die Kranspezialisten aus dem Ortenaukreis und brachten auf zwei Sattelschleppern die tonnenschweren Gegengewichte, die sie auf dem Kran dann anbrachten. Gleichzeitig gingen die „normalen“ Bohrarbeiten an einem benachbarten Felsen weiter. Andere Mineure reparierten einen durch die Steinschläge der letzten Wochen beschädigten Zaun an der Straße.
Etwa 15 Mineure seien im Bernecktal beschäftigt, so Hilser:„Da geht was.“ Andererseits seien die Arbeiten gefährlich, nicht alle könnten an derselben Stelle arbeiten, um sich nicht gegenseitig zu gefährden. „Das braucht seine Zeit.“
Umleitung über Hardt
Bis Ende April werde der Verkehr also weiter über Hardt umgeleitet. Dort sei zwar auch eine Baustelle, aber diese sei mit einer Ampelsteuerung passierbar. „Dank Corona“ sei das Verkehrsaufkommen ja gerade auch eher gering.
Unverständlich ist Hilser, dass Auto- und Motorradfahrer in den vergangenen Wochen und besonders über Ostern immer wieder durchs Tal zu fahren versuchten: „Zum einen ist das Verkehrsschild ja eindeutig“, findet Hilser. Zum anderen sei es wirklich sehr gefährlich: „Die Felspartien sind derzeit teilweise ungeschützt.“ Auch würden während der Straßensperrungen Forstarbeiten im Tal ausgeführt werden. Nun steht der Riesenkran auf der Straße – und da ist nun kein Durchkommen mehr.