Berneckschule: Kernzeitenbetreuung zusätzlich
Stadt macht Angebot für berufstätige Eltern
„Alle sind gesprächsoffen“, versichert zu Beginn eines Pressegesprächs der Leiter der Berneckgrundschule in Schramberg Karsten Krawczyk. „Wir haben ein sehr gutes Arbeitsverhältnis.“ Zu dem Termin hatten die Elternvertreterinnen Alexandra Zink-Colacicco und Jenny Eisele eingeladen. Gekommen waren Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr, Fachbereichsleiter Bent Liebrich und Abteilungsleiterin Kerstin Flaig sowie die Konrektorin Regine Dimmerling.
Schramberg. Für Unruhe in der Elternschaft hatte die kurzfristige Ankündigung gesorgt, dass die Betreuungszeiten deutlich eingeschränkt werden müssen. Außerdem ist die räumliche Situation schwierig, weil etliche Kinder im Gymnasium unterrichtet werden. Dort ist auch die Mensa für die Grundschulkinder.
Drei Betreuungsmodelle zur Auswahl
Aktuell am drängendsten allerdings waren die Veränderungen bei der Nachmittagsbetreuung. Die Stadt hatte eine bisher recht flexible Regelung aufgegeben und den Eltern vor Weihnachten ein neues Modell vorgegeben. Viel zu kurzfristig, hatte im Gemeinderat Colacicco-Zink das kritisiert und gefragt: „Wie stellt sich die Stadt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor?“ Die angebotene Lösung sei auch für die betroffenen Arbeitgeber nicht tragbar.
Beim Pressegespräch erläuterte Eisenlohr, die elf Beschäftigten für die Betreuung hätten eine Überlastungsanzeige erstattet. Daraufhin habe die Verwaltung handeln müssen. „Wir mussten umstellen, das Personal kam an seine Grenzen.“
Die Verwaltung hat allerdings die Elternproteste ebenfalls gespürt und nun ein neues Betreuungsmodell vorgestellt, das zunächst bis Ostern gelten soll:
Die Eltern können ihr Kind für den Ganztag anmelden. Dann dauert die Schulzeit bis 16 Uhr. Dieses Angebot können die Eltern auch tageweise buchen. Alle anderen Kinder haben um 11.40 beziehungsweise 12.30 Uhr Schulschluss.
Neu: die Kernzeitenbetreuung bis 13.40 Uhr
Um den berufstätigen Eltern entgegen zu kommen, kommt nun eine Kernzeitbetreuung außerhalb des Schulgebäudes hinzu. Dann betreuen Fachkräfte die Kinder bis 13.40 Uhr. Das Angebot ist „zunächst“ kostenlos, wie Eisenlohr betonte.
Eltern müssen allerdings einen Nachweis ihres Arbeitgebers liefern, dass sie die Ganztagsbetreuung brauchen. Die Kinder müssen ein Vesper mitbringen, weil es nicht möglich ist, in der Mensa essen zu gehen.
Bisher extrem flexibel
Schulleiter Krawczyk dankt den Eltern in seinem Brief abschließend für ihr Verständnis und ihre Unterstützung „§in dieser herausfordernden Zeit“.
Beim Pressegespräch wies Eisenlohr darauf hin, dass das bisherige Modell eine „extrem hohe Flexibilität“ ermöglicht habe. Diese „Kulanz der Stadt“ funktioniere angesichts der hohen Schülerzahlen und Raumprobleme nicht mehr, so Krawczyk.
Als die beiden Grundschulen in der Talstadt vor gut einem Jahrzehnt zusammengelegt worden waren, war die Berneckschule dreizügig. Heute ist sie mit 350 Kindern vierzügig. „Den Zuzug hat damals niemand auf dem Schirm gehabt“, erinnert sich Krawczyk.
Über die Raumnot, Mensaprobleme und die geplanten Lösungen für die Berneckschule werden wir noch berichten.
NRWZ.de Newsletter - hier direkt bestellen