Schramberg – Wie schnell darf‘s denn sein? Wo darf gehalten oder geparkt werden? Wenn diese Fragen im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr auf den Tisch kommen, werden die widerstreitenden Interessen zwischen Autofahrern, Anwohnern, Anliegern und anderen Verkehrsteilnehmern sehr schnell sichtbar.
Unter dem Tagesordnungspunkt Bekanntgaben, Anfragen,
Anregungen kamen am Donnerstag im Ausschuss für Umwelt und Technik gleich
mehrere Punkte zum Thema Straßenverkehr auf den Tisch. So wurde vor einigen
Monaten in der Hörnlestraße in Sulgen gegenüber dem Fritz-Fleck-Haus ein
absolutes Halteverbot verhängt. Grund hierfür war, dass es wegen der dort
abgestellten Fahrzeuge immer wieder zu gefährlichen Situationen gekommen war.
Auch war es für die Anwohner wegen der durch die parkenden Fahrzeuge
eingeschränkte Sicht teilweise nur schwer möglich, sicher aus den Grundstücken
herauszufahren.
Doch anstatt die nur wenige Meter entfernten Parkplätze an
der Hörnlestraße zu nutzen, stellen nun Autofahrer ihr Vehikel an der Dr.
Helmut-Junghans-Straße unterhalb des Eckenhof-Kindergartens ab. Dies wiederum
ärgert jene, die dort regelmäßig durchfahren müssen. So wurde die Verwaltung
darum gebeten, dort zumindest ein eingeschränktes Halteverbot zu verhängen. Die
Verwaltung hat sich aber anders entschieden. Der neue Fachbereichsleiter Recht
und Sicherheut, Matthias Rehfuß, erläuterte, dass es auch Beschwerden gebe,
dass an der betreffenden Stelle immer wieder zu schnell gefahren werde. Dort
abgestellte Fahrzeuge fungierten als natürlich Bremse. Auch sei dort genügend
Platz vorhanden.
Größte Bedenken äußerte Rehfuß namens der Verwaltung auch
bei der Frage einer abknickenden Vorfahrt an der Kreuzung Alte Steige /
David-Deiber-Straße. Da der Verkehr hierdurch gebremste werde, hatte die ÖDP
die abknickende Vorfahrt angeregt. Ihre ablehnende Haltung begründet die
Verwaltung mit dem unterschiedlichen Ausbau-Standard der beiden Straßen. Hier
könne der Autofahrer nicht mit einer abknickenden Vorfahrt rechnen. Als Volker
Liebermann (ÖDP) nachfragte, ob dann nicht zumindest Tempo 30 möglich sein,
erinnerte OB Thomas Herzog daran, dass hierzu ein Antrag von SPD/Buntspecht
vorliegt, der gleich nach der Sommerpause beraten werden soll. Im Bereich der
David-Deiber-Straße hatten Anwohner innerhalb weniger Tage über 120
Unterschriften für eine Reduzierung der Geschwindigkeitsbegrenzung gesammelt.
Ebenso wie SPD/Buntspecht streben sie eine Verbesserung für Fußgänger und Radfahrer
sowie eine Reduzierung des Lärms an.