Schramberg. (dk) Wegen der Energiekrise mussten die Stadtwerke im Hallenbad die Wassertemperaturen um zwei Grad senken und die Dampfgrotte abstellen, so Stadtwerkeleiter Peter Kälble (wir berichteten). Am vergangenen Donnerstag verhandelte der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) über den Vorschlag der Stadtwerke, diese beiden Maßnahmen zu beenden. Kälble hatte aber auch Preiserhöhungen bei den Eintrittspreisen von Freibad und Hallenbad vorgeschlagen.
Einig waren sich alle Fraktionen und die Stadtverwaltung, dass der Betrieb mit Dampfgrotte und der normalen Wassertemperatur für Besucher deutlich attraktiver ist. Dennoch muss die Stadt daran interessiert sein, die Verluste nicht allzu stark anwachsen zu lassen. Laut Kälble betragen die Verluste in beiden Bädern in diesem Jahr voraussichtlich 1,8 Millionen Euro. Diese Summe muss die Stadt aus ihren Einnahmen den Stadtwerken ersetzen.
Nur Vollzahler müssen mehr zahlen
Die von Kälble vorgeschlagenen Preiserhöhungen erschienen den Ausschussmitgliedern als zu hoch, denn wenn die Eintrittspreise zu teuer seien, dann kämen automatisch auch weniger Besucher. Sind sie hingegen zu niedrig, dann würde das Defizit noch weiter steigen. Dies nahm Udo Neudeck, Sprecher der Freien Liste, zum Anlass und erarbeitete einen Vorschlag mit deutlich geringerer Erhöhung der Eintrittspreise. Diesem Vorschlag schlossen sich die CDU-, SPD/Buntspecht- und ÖDP-Fraktionen an.
Neudecks Vorschlag sieht eine Erhöhung des Eintritts bei den Vollpreiszahlern um 50 Cent im Freibad wie im Hallenbad vor. Die entsprechende Beschlussempfehlung für den Gemeinderat wurde bei neun Stimmen und einer Enthaltung durch Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr angenommen. Somit soll der Eintritt im Freibad nun 4,50 Euro und im Hallenbad 5,50 Euro kosten. Die Preise für Ermäßigte bleiben gleich, was im Freibad einem Eintrittspreis von 2 Euro und im Hallenbad von 2,50 Euro entspricht.
Die Preise für die Jahreskarten bleiben ebenfalls gleich und belaufen sich bei den Vollzahlern im Freibad auf 100 Euro und im Hallenbad auf 300 Euro. Die Ermäßigten zahlen im Hallenbad für die Jahreskarte nach wie vor 150 Euro. Neu wird es einen Kurzschwimmertarif für 90 Minuten mit 2 Euro geben. Die CDU stellte weiterhin einen Antrag zur Familienkarte, damit diese künftig zwei Elternteile einschließt. Diesem Antrag stimmte der AUT ebenfalls zu.
Kälble wies darauf hin, dass mit diesen Preisen nur 25.000 Euro mehr in die Kasse kommen werden. Sollten die Energiepreise weiter steigen, signalisierte Emil Rode (Freie Liste) Gesprächsbereitschaft des Gemeinderats. Am Donnerstag wird der Gemeinderat dann die Preiserhöhungen beschließen.