Die Sperrung der B 462 zwischen Schiltach und Schramberg wird wohl bis Dienstag dauern. Das ist das Ergebnis einer Besprechung der Fachleute vor Ort am Samstagnachmittag.
„Wir werden den Montag noch ganz brauchen“, schätzt Joachim Hilser vom Straßenbauamt. Es sei doch erheblich mehr zu machen, als zunächst gehofft. „Die Spezialisten ‚putzen‘ die gesamte Felswand.“ Siehe Video, hier klicken.
Bis Samstagnachmittag hatte die auf zwölf Mann verstärkte Gruppe bereits sechs Lastwagenladungen Gestein zu Tal befördert: „Das sind ungefähr 100 Tonnen“, so Bauingenieur Menzel, der die Arbeiten begleitet und die Felswand am Freitagfrüh untersucht hatte.
Am Montag soll eine Prallwand auf der Fahrbahn aufgebaut werden. Dann könnte am Dienstag der Verkehr wieder auf einer Fahrspur ampelgesteuert vorbei geleitet werden. Alles hänge aber auch vom Wetter ab.
„Hallo“, ruft Thomas Baumann von Sachtleben Mining nach oben zu zwei seiner Leute, “Ihr seid in einer Linie.“ Einer der Felskletterer, der oben an der Felskante arbeitete, war seinem Kollegen unterhalb in der Felswand gefährlich nah gekommen. Die Männer arbeiten möglichst auf einer horizontalen Linie, damit sie sich nicht gegenseitig gefährden.
Um acht Uhr morgens haben sie losgelegt. „Da war es grade hell genug“, so ihr Kapo Finn Krüger. Bis zum Einbruch der Dunkelheit gegen 16 Uhr, 16.30 vielleicht, wollten sie noch arbeiten. „Dann müssen die Sicherheitsklamotten in den Trockenraum, damit wir morgen weiter machen können.“
Schon jetzt ist die Arbeit im Fels durch den Dauerregen grenzwertig. Die Männer sind über zwei Seile doppelt gesichert, erläutert Krüger. Befestigt sind die Seile oberhalb der Felswand an stabilen Bäumen mit mindestens 30 Zentimeter Durchmesser. Dennoch: Die Felswände sind glatt vom Regen. Die Männer müssen aufpassen.
„Bäume auf reinem Fels sind Gift“
Die bisherigen Arbeiten hätten eindeutig gezeigt, dass es dringend notwendig war, an diesem Fels etwas zu machen, betont Menzel. Am westlichen Ende ist deutlich zu sehen, was die Mineure abgeräumt haben: Die Felswand wirkt glatt. „Die oberen Schuppen sind völlig weg“, so Menzel. Seit dem Bau der Straße sei der Fels im Lauf der Jahrzehnte verwittert. Es habe sich bestätigt, dass durch den Bewuchs der Fels stark gelockert wurde.
Wie schon im Bernecktal zeige sich auch hier wieder, dass Bäume und Büsche,
wenn sie auf dem nackten Fels wachsen, diesen sprengen können, ergänzt Joachim Hilser.
Wachsen die Bäume auf einer dicken Humusschicht seien sie nützlich, so Menzel: „Auf
reinem Fels sind sie Gift.“
Bis Samstagnachmittag hatte die auf zwölf Mann verstärkte Gruppe bereits
sechs Lastwagenladungen Gestein zu Tal befördert: „Das sind ungefähr 100
Tonnen“, so Bauingenieur Andreas Menzel, der die Arbeiten begleitet und die
Felswand am Freitagfrüh untersucht hatte.
Ampel und Prallwand bleiben einige Wochen
Am Montag soll eine Prallwand auf der Fahrbahn aufgebaut werden. Dann könnte
am Dienstag der Verkehr wieder auf einer Fahrspur ampelgesteuert vorbei
geleitet werden. Alles hänge aber auch vom Wetter ab. „Wenn es schneit, geht
gar nichts“, so Hilser. Er bedankt sich ausdrücklich bei den Mitarbeitern von
Sachtleben, dass sie so schnell und trotz des widrigen Wetters und übers
Wochenende im Einsatz waren. „Das war nicht selbstverständlich.“
Die Prallwand werde einige Wochen bleiben müssen. „Wir werden den Fels
beobachten und sehen, ob noch mehr runter kommt“, erklärt Menzel. Aber die Ampeln
im Schiltachtal seien die Autofahrer vom vergangenen Jahr schließlich gewöhnt…..