Es poltert immer wieder, Rufe hallen durch den Wald oberhalb der Bundesstraße B 462. Die Mineure sind am Werk und schaffen loses Gestein zu Tal. Die Bundesstraße zwischen Schiltach und Schramberg bleibt deshalb bis auf weiteres voll gesperrt.
Oben im Wald sind die Spuren des Orkans Sabine deutlich zu sehen: Umgestürzte Bäume, herausgerissene Wurzelstöcke. An vielen Stellen auch lockeres Gestein, das nur wenig braucht, um den Steilhang hinunter zu krachen.
Für die Autofahrer eine gute Nachricht: „Die Arbeiten schreiten sehr gut voran, sodass die Bundesstraße im Bereich Rappenfelsen spätestens am Samstag, 15. Februar ab 18 Uhr halbseitig mit Ampelregelung wieder geöffnet werden kann“, so Joachim Hilser vom Straßenbauamt. Vier Mineure seien im Einsatz, nicht mehr, damit sie sich nicht gegenseitig gefährden, erklärt Hilser. Heute und morgen würde parallel eine schwere Prallwand aus beton aufgestellt werden.
Die Mineure arbeiten sich in einer horizontalen Linie von oben nach unten voran. Wenn Steine unterwegs hängen bleiben, befördern sie sie weiter zu Tal. „Das ist nicht geschwind in einem Tag gemacht“, hat Joachim Hilser vom Straßenbauamt dazu erklärt.
Polizei empört über leichtsinnige Autofahrer
Die Lage bleibt weiter hoch gefährlich. Das scheint aber etlichen Autofahrern nicht klar zu sein, wie die Polizei beobachtet hat: Man habe „das Problem, dass eine Vielzahl von Verkehrsteilnehmern die durch die zuständige Straßenmeisterei eingerichtete Sperre der Bundesstraße 462 im genannten Bereich missachten, hierzu die Sperreinrichtungen der Straßenmeisterei zur Seite stellen und sich bei der Durchfahrt im Bereich zwischen Schramberg und Hinterlehengericht höchster Gefahr durch weitere Felsstürze aussetzen“, schreibt Uwe Vincon vom Polizeipräsidium Konstanz.
Die bereits auf die Bundesstraße herabgestürzten Felsteile mit mehreren hundert Kilogramm Gewicht hätten bereits erhebliche Schäden an der Fahrbahnoberfläche angerichtet.
Und dann: „Das Fehlverhalten der uneinsichtigen Verkehrsteilnehmer bedeutet für den Fall weiterer Felsstürze, dass sich Rettungskräfte in Lebensgefahr bringen müssten, um eine Bergung in dem gesperrten Bereich durchführen zu können.“
Nachts gesperrt ab Montag
Die Vollsperrung wird allerdings nur tagsüber komplett aufgehoben, denn im Bereich Hinterlehengericht gehen die Arbeiten ab Montagabend 19 Uhr weiter: „Die Arbeiten im Bereich Burbachfelsen laufen wir geplant, mit den Nachtarbeiten wird in der Nacht vom 17. auf 18. Februar begonnen“, kündigt Hilser an.
Jeweils von 19 Uhr bis 5.30 Uhr soll die Straße von Montagabend bis Samstagmorgen komplett gesperrt werden. Der letzte direkte Bus von Schramberg nach Schiltach soll dann um 18.03 Uhr am Busbahnhof abfahren. Man wolle den Berufsverkehr am Abend und am frühen Morgen möglichst durchlassen so Hilser.
In Nachtschichten werden die Mineure von Sachtleben Mining laut Hilser ein großflächiges Sicherungsnetz auf den Fels spannen. Zwei Wochen werde das dauern. Die Arbeiter werden auch während der Fasnet schaffen, berichtet Hilser.