Neue Räume im Medzentrum bezogen hat die Arbeiterwohlfahrt in Schramberg. Neben einer Tagespflege sind dort die Sozialstation und die Ambulante Pflege untergebracht. Auch „Essen auf Rädern“ organisiert die AWO nun von hier aus. Etwa zwei Jahre haben die AWO-Leute geplant und vorbereitet. Am Samstagvormittag war Eröffnung.
Gekommen waren Vertreterinnen und Vertreter der Stadt, einige Kreis- und Gemeinderätinnen und -Räte, Vertreter der AWO im Kreis Rottweil und die Beschäftigten der AWO. Musikalisch umrahmte das Blechbläserquintett der Stadtmusik die Feier.
Müllerschön: Tagespflege als wichtige Ergänzung
Die AWO-Geschäftsführerin Petra Müllerschön hieß außerdem die Kooperationspartner im Medzentrum, Vertreter der Ärzteschaft und die Apothekerin willkommen. Besonders aber auch die AWO-Mitarbeiterinnen, die sich für das Projekt „sehr ins Zeug gelegt“ hätten.
Seit 2001 sei die AWO mit Essen auf Rädern in Schramberg unterwegs. Auch die Ambulante Pflege sei ein zuverlässiger Partner für die Stadt, aber auch die Umlandgemeinden Aichhalden, Hardt, Lauterbach und Eschbronn. Im vergangenen Jahr habe die AWO 45.000 Essen ausgefahren, Mittagessen, die in der Küche des städtischen Spittels zubereitet wurden. Die Sozialstation versorge etwa 160 Seniorinnen und Senioren zu Hause.
Eine wichtige Ergänzung sei nun die Tagespflege zur Entlastung auch der Angehörigen. 15 Plätze stünden ab Ende September zur Verfügung. Von Montag bis Freitag 8 bis 16.30 Uhr betreue das AWO Team die Seniorinnen und Senioren, so Müllerschön. Man biete ein Programm, ein Mittagessen und eine „ausgiebige Kaffeetafel“. Müllerschön: „Wir freuen uns, dass es nun endlich losgeht.“
Neudeck: „Zeit zum Durchschnaufen“
In Vertretung von Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr bedankte sich ihr ehrenamtlicher Stellvertreter Udo Neudeck bei der AWO, dass sie „dieses wichtige Angebot in der Talstadt“ mache. „Die AWO ist hier in der Talstadt mit der Sozialstation und dem Essen auf Rädern und im Stadtteil Sulgen mit dem Fritz-Fleck-Haus bereits eine sehr wichtige Säule in der Seniorenbetreuung.“
Die Tagespflege ermögliche es den Angehören, einmal durch zu schnaufen. „Das Durchschnaufen ist ein wichtiger Teil der Eigenhygiene und gibt einem die Kraft, die man oft für die Pflege von Angehörigen braucht.“
Aber auch der Kontakt zu anderen und die Geselligkeit spielten eine wichtige Rolle, so Neudeck. Die Gesellschaft altere, und die Familien könnten nicht alles auffangen. Eine Tagespflege, die eine vorzeitigen Umzug in ein Pflegeheim hinauszögere, sei deshalb sehr wichtig. Eine nächtliche Stadtansicht von Schramberg und der Hohenschramberg hatte Neudeck als Eröffnungsgeschenk der Stadt mitgebracht.
Witkowski: Macher statt Bedenkenträger
Als Aufsichtsrat in der AWO soziale Dienste und AWO-Kreisvorsitzender dankte Mirko Witkowski seinen Mitstreitern in der AWO. Sein Vorschlag, Räume im Medzentrum für die AWO zu nutzen und eine Tagespflege einzurichten, sei „auf offene Ohren gestoßen“. Er habe keine Bedenkenträger sondern engagierte Macher erlebt.
Neben der Tagespflege hätten auch die Mitarbeitenden der ambulanten Pflege und von „Essen auf Rädern“ neue Räume erhalten.
Witkowski erinnerte an die Ursprünge der AWO aus der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung, Heute unterhalte die AWO im Kreis Rottweil zwei Altenpflegeheime, kümmere sich mit der Spittelmühle um Obdachlose und sei im Quartiersmanagement in Rottweil tätig. Hinzu kämen die Schuldnerberatung und Hilfen für Migranten.
Was die Räume im Medzentrum angehe, sei diese Arbeit geschafft. Aber Aufgaben für die AWO gibt es auch in Zukunft mehr als genug“, schloss Witkowski.
Tag der Offenen Tür
Musikalisch begleitet von den Blechbläsern der Stadtmusik stießen die Gäste mit einem Gläschen auf den erfolgreichen Umbau und den Start im Medzentrum an.
Im Rahmen des Tags der offenen Tür besuchten auch zahlreiche ältere Schrambergerinnen und Schramberger die neue Einrichtung, um sich ein Bild von der AWO-Tagespflege zu machen.